Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts.

Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts. von Kroener,  Bernhard R.
Lebensscherben - Hoffnungsspuren Eine Familiengeschichte im 20. Jahrhundert, erzählt anhand dreier Brüder, dreier Soldaten, dreier Schicksale. Der Militärhistoriker Prof. Dr. Bernhard Kroener spürt seinem Vater Werner und seinen beiden gefallenen Onkeln Bernhard und Johannes nach. Schon in den 1980er Jahren traf er als Student den Resistance-Kämpfer, der seinen Onkel ein Vierteljahrhundert zuvor erschossen hatte. Damals stand er vor dem Grab, das seinen eigenen Namen trug. Lange Jahre wuchs in ihm das Bedürfnis, diese Geschichte aufzuschreiben. Daraus ist eine dokumentarische Erzählung geworden, bei der er Briefe, Tagebucheintragungen und persönliche Erinnerungen mit zeitgleichen offiziellen Dokumenten wie etwa Personalakten oder Kriegstagebüchern zu einer Familiengeschichte miteinander verwob. Es umfasst den familiären Hintergrund der drei zwischen 1911 und 1919 geborenen Brüder, ihren persönlichen und beruflichen Werdegang und beantwortet eine der Fragen, die sich spätere Generationen heute noch stellen: Wie erlebten junge Menschen in der formativen Phase ihres Lebens die Zumutungen der nationalsozialistischen Diktatur, das Grauen des Krieges und die Herausforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit? Ausgehend von bescheidenen Anfängen im ländlichen Oberschlesien schaffte die Familie einen mühsamen sozialen Aufstieg ins aufstrebende Bürgertum Breslaus. Durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgenden wirtschaftlichen Krisen drohte immer wieder der Abstieg in prekäre Lebenssituationen. Diese Angst vor weiterem wirtschaftlichen Verfall bestimmte die Handlungsspielräume und -alternativen der Brüder. Sie widerstanden einer eindeutigen Parteinahme für den Nationalsozialismus auch aufgrund der immunisierenden Wirkung einer über Generationen vermittelten religiösen Glaubensüberzeugung, doch verhinderte die anerzogene Staatsgläubigkeit eine dezidierte Opposition oder einen Widerstand gegen das Regime.
Aktualisiert: 2023-06-15
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1933 – Deutschland im Nazirausch

1933 – Deutschland im Nazirausch von Behl,  Joachim
Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel, der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald, verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen. War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren. Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche, die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden. Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944), bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000 Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ. Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung, die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“ Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte? Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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1933 – Deutschland im Nazirausch

1933 – Deutschland im Nazirausch von Behl,  Joachim
Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel, der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald, verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen. War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren. Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche, die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden. Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944), bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000 Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ. Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung, die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“ Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte? Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Menschen ohne Geschichte sind Staub

Menschen ohne Geschichte sind Staub von Hájková,  Anna
Eine Untersuchung, die für das Erinnern an queere jüdische Opfer während des Holocausts und für ein Ende der Stigmatisierung eintritt. Queere Geschichte des Holocaust, also die Frage nach gleichgeschlechtlichem Verlangen unter den Holocaustopfern, ist bis in die heutigen Tage eine Leerstelle geblieben. Dies liegt an einer weitreichenden Homophobie der Häftlingsgesellschaft in KZs und Ghettos, was dazu führte, dass die Stimmen dieser Menschen weitgehend aus den Archiven getilgt sind. Anna Hájkovás Text baut auf bestehender Forschung zu Homophobie auf und macht den Versuch, die Geschichte dieser ausradierten Menschen zu schreiben. Die Untersuchung ist dabei gleichzeitig eine Geschichte der Sexualität des Holocaust und nimmt in Augenschein, dass die Beziehungen im Lager mitunter ausbeuterisch und gewaltsam waren, wobei die Übergänge fließend waren. Hájková setzt sich mit einigen besonderen Fällen von Jugendlichen (unter anderem Anne Frank) und Erwachsenen auseinander, es geht um romantische, erzwungene und abhängige Beziehungen, um romantische Sexualität und sexuellen Tauschhandel. Sie zeigt die Gleichzeitigkeit von queerer und Hetero-Sexualität und argumentiert, dass wir von einem ausschließlichen Konzept der sexueller Identität Abschied nehmen und von Akten und Praktiken sprechen müssen, um das Verhalten der Opfer verstehen zu können.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Menschen ohne Geschichte sind Staub

Menschen ohne Geschichte sind Staub von Hájková,  Anna
Eine Untersuchung, die für das Erinnern an queere jüdische Opfer während des Holocausts und für ein Ende der Stigmatisierung eintritt. Queere Geschichte des Holocaust, also die Frage nach gleichgeschlechtlichem Verlangen unter den Holocaustopfern, ist bis in die heutigen Tage eine Leerstelle geblieben. Dies liegt an einer weitreichenden Homophobie der Häftlingsgesellschaft in KZs und Ghettos, was dazu führte, dass die Stimmen dieser Menschen weitgehend aus den Archiven getilgt sind. Anna Hájkovás Text baut auf bestehender Forschung zu Homophobie auf und macht den Versuch, die Geschichte dieser ausradierten Menschen zu schreiben. Die Untersuchung ist dabei gleichzeitig eine Geschichte der Sexualität des Holocaust und nimmt in Augenschein, dass die Beziehungen im Lager mitunter ausbeuterisch und gewaltsam waren, wobei die Übergänge fließend waren. Hájková setzt sich mit einigen besonderen Fällen von Jugendlichen (unter anderem Anne Frank) und Erwachsenen auseinander, es geht um romantische, erzwungene und abhängige Beziehungen, um romantische Sexualität und sexuellen Tauschhandel. Sie zeigt die Gleichzeitigkeit von queerer und Hetero-Sexualität und argumentiert, dass wir von einem ausschließlichen Konzept der sexueller Identität Abschied nehmen und von Akten und Praktiken sprechen müssen, um das Verhalten der Opfer verstehen zu können.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Alle meine Geister

Alle meine Geister von Timm,  Uwe
In seinem neuen Buch erzählt Uwe Timm von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der Fünfzigerjahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den Büchern, die sein Leben verändert haben.  Hamburg 1955 – der noch 14-jährige Uwe wird von seinem Vater, dem Inhaber eines Pelzgeschäfts, in die Kürschnerlehre gegeben. Im Takt der Stechuhren lernt der junge Mann die kreative Präzision, die das heute fast ausgestorbene Handwerk erfordert, schult den Blick für das Material, die Kundinnen, die Tücken und Geheimnisse dieser Kunst. Er lauscht den Geschichten der Kollegen, schließt Freundschaften, bekommt Bücher empfohlen, entdeckt die Stadt und den Jazz. Der Lehrling, der vom Schreiben träumt, liest heimlich im Sortierzimmer Salinger und Camus, begleitet den »roten Erik« auf die Reeperbahn, erkundet mit dem Kollegen Johnny-Look, reichlich schüchtern noch, die Liebe, wird von Meister Kruse politisch initiiert und streitet sich nun umso intensiver mit dem Vater über die NS-Zeit. Inzwischen ist auf dem Pelzmarkt ein Preiskampf ausgebrochen, das Kürschnergeschäft der Familie floriert nicht mehr, und als der Vater plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt, muss der 18-Jährige ein völlig überschuldetes Geschäft sanieren. Die harte Arbeit und die großen Sorgen bringen ihn nicht ab von der Vorstellung eines ganz anderen Lebens. Ein großartiges Buch der Erinnerungen und des Aufbruchs, präzise und poetisch. Ein sprechendes Zeitbild, ein Initiationsroman der Liebe, des Lesens, des Arbeitens und Träumens.
Aktualisiert: 2023-06-07
Autor:
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Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts.

Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts. von Kroener,  Bernhard R.
Lebensscherben - Hoffnungsspuren Eine Familiengeschichte im 20. Jahrhundert, erzählt anhand dreier Brüder, dreier Soldaten, dreier Schicksale. Der Militärhistoriker Prof. Dr. Bernhard Kroener spürt seinem Vater Werner und seinen beiden gefallenen Onkeln Bernhard und Johannes nach. Schon in den 1980er Jahren traf er als Student den Resistance-Kämpfer, der seinen Onkel ein Vierteljahrhundert zuvor erschossen hatte. Damals stand er vor dem Grab, das seinen eigenen Namen trug. Lange Jahre wuchs in ihm das Bedürfnis, diese Geschichte aufzuschreiben. Daraus ist eine dokumentarische Erzählung geworden, bei der er Briefe, Tagebucheintragungen und persönliche Erinnerungen mit zeitgleichen offiziellen Dokumenten wie etwa Personalakten oder Kriegstagebüchern zu einer Familiengeschichte miteinander verwob. Es umfasst den familiären Hintergrund der drei zwischen 1911 und 1919 geborenen Brüder, ihren persönlichen und beruflichen Werdegang und beantwortet eine der Fragen, die sich spätere Generationen heute noch stellen: Wie erlebten junge Menschen in der formativen Phase ihres Lebens die Zumutungen der nationalsozialistischen Diktatur, das Grauen des Krieges und die Herausforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit? Ausgehend von bescheidenen Anfängen im ländlichen Oberschlesien schaffte die Familie einen mühsamen sozialen Aufstieg ins aufstrebende Bürgertum Breslaus. Durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgenden wirtschaftlichen Krisen drohte immer wieder der Abstieg in prekäre Lebenssituationen. Diese Angst vor weiterem wirtschaftlichen Verfall bestimmte die Handlungsspielräume und -alternativen der Brüder. Sie widerstanden einer eindeutigen Parteinahme für den Nationalsozialismus auch aufgrund der immunisierenden Wirkung einer über Generationen vermittelten religiösen Glaubensüberzeugung, doch verhinderte die anerzogene Staatsgläubigkeit eine dezidierte Opposition oder einen Widerstand gegen das Regime.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Menschen ohne Geschichte sind Staub

Menschen ohne Geschichte sind Staub von Hájková,  Anna
Eine Untersuchung, die für das Erinnern an queere jüdische Opfer während des Holocausts und für ein Ende der Stigmatisierung eintritt. Queere Geschichte des Holocaust, also die Frage nach gleichgeschlechtlichem Verlangen unter den Holocaustopfern, ist bis in die heutigen Tage eine Leerstelle geblieben. Dies liegt an einer weitreichenden Homophobie der Häftlingsgesellschaft in KZs und Ghettos, was dazu führte, dass die Stimmen dieser Menschen weitgehend aus den Archiven getilgt sind. Anna Hájkovás Text baut auf bestehender Forschung zu Homophobie auf und macht den Versuch, die Geschichte dieser ausradierten Menschen zu schreiben. Die Untersuchung ist dabei gleichzeitig eine Geschichte der Sexualität des Holocaust und nimmt in Augenschein, dass die Beziehungen im Lager mitunter ausbeuterisch und gewaltsam waren, wobei die Übergänge fließend waren. Hájková setzt sich mit einigen besonderen Fällen von Jugendlichen (unter anderem Anne Frank) und Erwachsenen auseinander, es geht um romantische, erzwungene und abhängige Beziehungen, um romantische Sexualität und sexuellen Tauschhandel. Sie zeigt die Gleichzeitigkeit von queerer und Hetero-Sexualität und argumentiert, dass wir von einem ausschließlichen Konzept der sexueller Identität Abschied nehmen und von Akten und Praktiken sprechen müssen, um das Verhalten der Opfer verstehen zu können.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts.

Lebensscherben – Hoffnungsspuren. Eine Familie aus Schlesien in den Stürmen des 20. Jahrhunderts. von Kroener,  Bernhard R.
Lebensscherben - Hoffnungsspuren Eine Familiengeschichte im 20. Jahrhundert, erzählt anhand dreier Brüder, dreier Soldaten, dreier Schicksale. Der Militärhistoriker Prof. Dr. Bernhard Kroener spürt seinem Vater Werner und seinen beiden gefallenen Onkeln Bernhard und Johannes nach. Schon in den 1980er Jahren traf er als Student den Resistance-Kämpfer, der seinen Onkel ein Vierteljahrhundert zuvor erschossen hatte. Damals stand er vor dem Grab, das seinen eigenen Namen trug. Lange Jahre wuchs in ihm das Bedürfnis, diese Geschichte aufzuschreiben. Daraus ist eine dokumentarische Erzählung geworden, bei der er Briefe, Tagebucheintragungen und persönliche Erinnerungen mit zeitgleichen offiziellen Dokumenten wie etwa Personalakten oder Kriegstagebüchern zu einer Familiengeschichte miteinander verwob. Es umfasst den familiären Hintergrund der drei zwischen 1911 und 1919 geborenen Brüder, ihren persönlichen und beruflichen Werdegang und beantwortet eine der Fragen, die sich spätere Generationen heute noch stellen: Wie erlebten junge Menschen in der formativen Phase ihres Lebens die Zumutungen der nationalsozialistischen Diktatur, das Grauen des Krieges und die Herausforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit? Ausgehend von bescheidenen Anfängen im ländlichen Oberschlesien schaffte die Familie einen mühsamen sozialen Aufstieg ins aufstrebende Bürgertum Breslaus. Durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgenden wirtschaftlichen Krisen drohte immer wieder der Abstieg in prekäre Lebenssituationen. Diese Angst vor weiterem wirtschaftlichen Verfall bestimmte die Handlungsspielräume und -alternativen der Brüder. Sie widerstanden einer eindeutigen Parteinahme für den Nationalsozialismus auch aufgrund der immunisierenden Wirkung einer über Generationen vermittelten religiösen Glaubensüberzeugung, doch verhinderte die anerzogene Staatsgläubigkeit eine dezidierte Opposition oder einen Widerstand gegen das Regime.
Aktualisiert: 2023-06-05
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