Schreiben, Rechnen, Ablegen

Schreiben, Rechnen, Ablegen von Gardey,  Delphine, Lorenzer,  Stefan, von Herrmann,  Hans-Christian
Tachograph, Parlograph, Diktaphon, Dactylotyp, Schreibmaschine, Walzenzählwerk, Aufzeichnungen, Belege und Formulare, Rechenmaschinen, Adressiermaschinen und statistische Maschinen, Telefone, mechanische Förderbänder, Uhren, Diagramme und Grafiken: Im späten 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre durchleben die westlichen Gesellschaften eine intensive Phase der Mechanisierung aller Arbeitsläufe. Eine Revolution des Bürolebens verändert das gesamte Spektrum der Produktion von Informationen, von Schreiben und Rechnen und aller damit einhergehender Tätigkeiten. Diese Revolution läutet den unaufhaltsamen Aufstieg des Dienstleistungssektors ebenso ein wie sie die digitalen Umwälzungen unserer Gegenwart vorbereitet. Das Buch von Delphine Gardey bietet einen umfassenden Überblick über die kognitiven und materiellen Veränderungen, welche die westlichen Gesellschaftsformen und Volkswirtschaften bis in die 1940er Jahre hinein vollziehen. Mit Blick auf die »Kunst des Machens« fokussiert das Buch die scheinbar gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten (Schreiben, Rechnen, Klassifizieren etc.) und die damit verbundenen Werte, die mit den Regierungsformen und der Ökonomie interagieren. Der Leser wird in ein Universum überkommenen Wissens und vergessener Erfindungen eingeführt, in Arbeitsprozesse, Sprachen, Ideen und Theorien, die einmal zukunftsweisend sein sollten.Im Rausch des mechanischen Fortschritts, der Verbreitung von Bürozubehör, der Papiermassen, entsteht nicht nur eine neue Welt, sondern es ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Intervention. Delphine Gardey hat eine aufregende Archäologie der Moderne geschrieben, die die Verbindungen zwischen Technologie, Gesellschaft und Politik auf neue Weise beleuchtet.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Unheimliche Fortschritte

Unheimliche Fortschritte von Barbey,  Rainer
Die vorliegende Studie zeigt, dass die Themenfelder Natur, Technik, Mechanisierung und Fortschritt zentrale Problemkonstanten im umfangreichen Schaffen Hans Magnus Enzensbergers sind. Im Mittelpunkt der Darstellung steht dabei zunächst die frühe Naturdichtung des Autors, die mit ihrer engen Allianz von Lyrik und Ökologie als literarhistorisches Novum zu gelten hat. Daran schließt sich eine technikgeschichtlich ausgerichtete Analyse der Balladensammlung »Mausoleum« an, in der Automatisierungsprozesse anhand der Genealogie von Uhrwerk, Feinmechanik und Mühlentechnik nachgezeichnet werden. Das letzte große Kapitel der Arbeit widmet sich schließlich dem Versepos »Der Untergang der Titanic«. Neben einer ökologischen Lesart des Textes liegt der thematische Schwerpunkt an dieser Stelle auf dem dialektischen Ineinander von Fortschritt und Katastrophe, dem destruierenden Umgang mit eschatologischen Gehalten im apokalyptischen Denken sowie der Kritik an teleologischen Geschichtsauffassungen.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Schreiben, Rechnen, Ablegen

Schreiben, Rechnen, Ablegen von Gardey,  Delphine, Lorenzer,  Stefan, von Herrmann,  Hans-Christian
Tachograph, Parlograph, Diktaphon, Dactylotyp, Schreibmaschine, Walzenzählwerk, Aufzeichnungen, Belege und Formulare, Rechenmaschinen, Adressiermaschinen und statistische Maschinen, Telefone, mechanische Förderbänder, Uhren, Diagramme und Grafiken: Im späten 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre durchleben die westlichen Gesellschaften eine intensive Phase der Mechanisierung aller Arbeitsläufe. Eine Revolution des Bürolebens verändert das gesamte Spektrum der Produktion von Informationen, von Schreiben und Rechnen und aller damit einhergehender Tätigkeiten. Diese Revolution läutet den unaufhaltsamen Aufstieg des Dienstleistungssektors ebenso ein wie sie die digitalen Umwälzungen unserer Gegenwart vorbereitet. Das Buch von Delphine Gardey bietet einen umfassenden Überblick über die kognitiven und materiellen Veränderungen, welche die westlichen Gesellschaftsformen und Volkswirtschaften bis in die 1940er Jahre hinein vollziehen. Mit Blick auf die »Kunst des Machens« fokussiert das Buch die scheinbar gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten (Schreiben, Rechnen, Klassifizieren etc.) und die damit verbundenen Werte, die mit den Regierungsformen und der Ökonomie interagieren. Der Leser wird in ein Universum überkommenen Wissens und vergessener Erfindungen eingeführt, in Arbeitsprozesse, Sprachen, Ideen und Theorien, die einmal zukunftsweisend sein sollten.Im Rausch des mechanischen Fortschritts, der Verbreitung von Bürozubehör, der Papiermassen, entsteht nicht nur eine neue Welt, sondern es ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Intervention. Delphine Gardey hat eine aufregende Archäologie der Moderne geschrieben, die die Verbindungen zwischen Technologie, Gesellschaft und Politik auf neue Weise beleuchtet.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Schreiben, Rechnen, Ablegen

Schreiben, Rechnen, Ablegen von Gardey,  Delphine, Lorenzer,  Stefan, von Herrmann,  Hans-Christian
Tachograph, Parlograph, Diktaphon, Dactylotyp, Schreibmaschine, Walzenzählwerk, Aufzeichnungen, Belege und Formulare, Rechenmaschinen, Adressiermaschinen und statistische Maschinen, Telefone, mechanische Förderbänder, Uhren, Diagramme und Grafiken: Im späten 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre durchleben die westlichen Gesellschaften eine intensive Phase der Mechanisierung aller Arbeitsläufe. Eine Revolution des Bürolebens verändert das gesamte Spektrum der Produktion von Informationen, von Schreiben und Rechnen und aller damit einhergehender Tätigkeiten. Diese Revolution läutet den unaufhaltsamen Aufstieg des Dienstleistungssektors ebenso ein wie sie die digitalen Umwälzungen unserer Gegenwart vorbereitet. Das Buch von Delphine Gardey bietet einen umfassenden Überblick über die kognitiven und materiellen Veränderungen, welche die westlichen Gesellschaftsformen und Volkswirtschaften bis in die 1940er Jahre hinein vollziehen. Mit Blick auf die »Kunst des Machens« fokussiert das Buch die scheinbar gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten (Schreiben, Rechnen, Klassifizieren etc.) und die damit verbundenen Werte, die mit den Regierungsformen und der Ökonomie interagieren. Der Leser wird in ein Universum überkommenen Wissens und vergessener Erfindungen eingeführt, in Arbeitsprozesse, Sprachen, Ideen und Theorien, die einmal zukunftsweisend sein sollten.Im Rausch des mechanischen Fortschritts, der Verbreitung von Bürozubehör, der Papiermassen, entsteht nicht nur eine neue Welt, sondern es ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Intervention. Delphine Gardey hat eine aufregende Archäologie der Moderne geschrieben, die die Verbindungen zwischen Technologie, Gesellschaft und Politik auf neue Weise beleuchtet.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Abschaffung des Menschen

Die Abschaffung des Menschen von Kaiser,  Gunnar
Der Fortschritt der letzten Jahrhunderte, vor allem in den Bereichen Medizin, Psychologie ebenso wie der Unterhaltungsindustrie und der Künstlichen Intelligenz, zeigt sich in unserem Alltag in einer andauernden Ausweitung der Komfortzone – die Welt wird bewohnbar, vor allem aber „gemütlich“ gemacht. Von der (geografischen) Eroberung der Erde über das Primat der Sicherheit und Vorhersagbarkeit, die Abschaffung der Leere und der Langeweile hin zur Eroberung des menschlichen Körpers und Geistes geht die Entwicklung, die sich bereits in bedenklichen „Einzelfällen“ zeigt – etwa der Digitalen Identität mit implantiertem Chip, der Einbettung von Virtual Reality und maschinengestütztem Lernen. Selbst das Glücklichsein ist zu einem Konsumartikel geworden. Das stellt uns Menschen vor die Frage, wozu es die Menschheit in ihrer jetzigen Form eigentlich noch gibt. Die Frage „Wozu überhaupt noch Mensch sein?“ entpuppt sich als die wahre Frage nach der conditio humana – als eine, die das Menschsein erst ausmacht. Sobald sie nicht mehr gestellt wird, kann man von einer erfolgreichen Abschaffung des Menschen sprechen. Wenn Gegenwehr gegen diese drohende Abschaffung des Menschen noch möglich ist, liegt sie in der Wiederherstellung von Bedeutung. Wir müssen begreifen, dass diese geistige Komponente nicht auf Digitales zu reduzieren ist. Der Geist des Menschen ist nämlich keineswegs bloße Informationsverarbeitung und analog zu einer Rechenmaschine zu verstehen. Ideen sind nicht Informationen, sondern verweisen auf Werte, die das Materielle übersteigen. Erst aus dieser Einsicht lässt sich Bedeutung generieren, die dem Menschen Orientierung verleiht und dem Fortschritt Grenzen auferlegt. Dies kann nicht als fortschrittsfeindliche Absage an die Technik geschehen, sondern als Philosophie der Lebenskunst, die sich auf die Bereiche fokussiert, die Bedeutung schaffen können: das Universelle, wahre Kunst, echte Gemeinschaft.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Die geistige Situation der Zeit / Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit

Die geistige Situation der Zeit / Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit von Jaspers,  Karl, Weidmann,  Bernd
Auch wenn Jaspers nach 1945 wiederholt betonte, Die geistige Situation der Zeit habe die weltbürgerliche, übernationale Ausrichtung seiner späteren Philosophie vorweggenommen, kann kein Zweifel bestehen, dass die Zeitdiagnose aus dem Jahr 1931 von einem nationalkonservativen Standpunkt aus geschrieben wurde. Das haben schon die Zeitgenossen erkannt und nachgelassene Notizen sowie größtenteils unpublizierte Korrespondenzen bestätigen es hinreichend. In der Endphase der Weimarer Republik übernahm Jaspers die Rolle eines Intellektuellen, der die Wiederaufrichtung der Nation mit dem existenzphilosophischen Appell an den Einzelnen verknüpfte und beides im Begriff der Selbstschöpfung verschmolz. Die 1950 in Heidelberg gehaltenen Gastvorlesungen Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit setzen einen anderen Akzent. Nach der NS-Diktatur war eine Identifikation mit Deutschland nicht mehr möglich, die Übersiedlung in die Schweiz 1948 bekräftigte das. Statt von Selbstschöpfung sprach Jaspers nun von der Gründung eines Charakters. Das in diesem kantischen Gedanken zum Ausdruck kommende Selbstverständnis, die existentielle Bindung an Grundsätze der Vernunft, war im Wesentlichen kritisch. Der Anhang des vorliegenden Bandes enthält u.a. das 1931 aus Platzgründen nicht publizierte Literaturverzeichnis für Die geistige Situation der Zeit, das als Quelle kaum zu überschätzen ist.
Aktualisiert: 2023-04-19
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Die Abschaffung des Menschen

Die Abschaffung des Menschen von Kaiser,  Gunnar
Der Fortschritt der letzten Jahrhunderte, vor allem in den Bereichen Medizin, Psychologie ebenso wie der Unterhaltungsindustrie und der Künstlichen Intelligenz, zeigt sich in unserem Alltag in einer andauernden Ausweitung der Komfortzone – die Welt wird bewohnbar, vor allem aber „gemütlich“ gemacht. Von der (geografischen) Eroberung der Erde über das Primat der Sicherheit und Vorhersagbarkeit, die Abschaffung der Leere und der Langeweile hin zur Eroberung des menschlichen Körpers und Geistes geht die Entwicklung, die sich bereits in bedenklichen „Einzelfällen“ zeigt – etwa der Digitalen Identität mit implantiertem Chip, der Einbettung von Virtual Reality und maschinengestütztem Lernen. Selbst das Glücklichsein ist zu einem Konsumartikel geworden. Das stellt uns Menschen vor die Frage, wozu es die Menschheit in ihrer jetzigen Form eigentlich noch gibt. Die Frage „Wozu überhaupt noch Mensch sein?“ entpuppt sich als die wahre Frage nach der conditio humana – als eine, die das Menschsein erst ausmacht. Sobald sie nicht mehr gestellt wird, kann man von einer erfolgreichen Abschaffung des Menschen sprechen. Wenn Gegenwehr gegen diese drohende Abschaffung des Menschen noch möglich ist, liegt sie in der Wiederherstellung von Bedeutung. Wir müssen begreifen, dass diese geistige Komponente nicht auf Digitales zu reduzieren ist. Der Geist des Menschen ist nämlich keineswegs bloße Informationsverarbeitung und analog zu einer Rechenmaschine zu verstehen. Ideen sind nicht Informationen, sondern verweisen auf Werte, die das Materielle übersteigen. Erst aus dieser Einsicht lässt sich Bedeutung generieren, die dem Menschen Orientierung verleiht und dem Fortschritt Grenzen auferlegt. Dies kann nicht als fortschrittsfeindliche Absage an die Technik geschehen, sondern als Philosophie der Lebenskunst, die sich auf die Bereiche fokussiert, die Bedeutung schaffen können: das Universelle, wahre Kunst, echte Gemeinschaft.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Vom regionalen zum globalen Markt

Vom regionalen zum globalen Markt von Kaiser,  Steffen
Erst mit der Grundlastenablösung von 1848 konnten die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den seit 1816 – dem „Jahr ohne Sommer“ – angestrebten Reformen in der Landwirtschaft zum Durchbruch verhalfen. Ziele waren eine Steigerung der Agrarproduktion und damit eine höhere Ernährungssicherheit für die Bevölkerung. Der Ausbau des Verkehrswesens zur Mitte des Jahrhunderts setzte dann eine Entwicklung in Gang, die Landwirte und Agrarpolitik zu neuen Strategien zwang, da die globalen Märkte sinkende Preise für den europäischen Agrarsektor brachten. Von staatlicher Seite wurden das landwirtschaftliche Schulsystem weiter ausgebaut, Gesetze für Flurbereinigungen und Meliorationsmaßnahmen auf den Weg gebracht sowie die Etablierung des Genossenschaftswesens betrieben. Die Landwirte passten sich durch veränderte Fruchtfolgen, eine zunehmende Mechanisierung und den Ausbau der profitablen Veredlungswirtschaft an. Vor dem Ersten Weltkrieg ist die Entwicklung zur „modernen“ Landwirtschaft unübersehbar.
Aktualisiert: 2022-05-12
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Industrie 4.0 – Buch mit E-Book

Industrie 4.0 – Buch mit E-Book von Pinnow,  Carsten, Schaefer,  Stephan
Das Zukunftsprojekt "Industrie 4.0" basiert auf einer zunehmenden Verzahnung und Vernetzung aller Bereiche der industriellen Produktion. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien wie Cyber-Physical-Systems (CPS), Big Data und Cloud Computing sollen der produzierenden Industrie zu mehr Produktivität, Qualität und Flexibilität verhelfen. Was verbirgt sich eigentlich genau hinter dem Begriff "Industrie 4.0"? Die Autoren Carsten Pinnow und Stephan Schäfer beleuchten die Thematik speziell mit Blick auf kleine und mittlere Unternehmen: Denn trotz aller Herausforderungen und Risiken haben gerade KMU gute Erfolgsaussichten bei der Umsetzung neuer Schlüsseltechnologien.
Aktualisiert: 2021-12-01
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Die Herrschaft der Regel

Die Herrschaft der Regel von Heintz,  Bettina
1936 hat der englische Mathematiker Alan M. Turing in einer berühmten These die Behauptung aufgestellt, daß jedes Handeln, das einer klaren Vorschrift folgt, auch von einer Maschine ausgeführt, das heißt mechanisiert werden kann. Die Maschine, die Turing in seiner Arbeit beschreibt, ist allerdings eine Maschine nur auf dem Papier. Alle Digitalcomputer, die seither entwickelt wurden, sind gleichermaßen gerätetechnische Realisierungen von Turings »symbolischer« Maschine. Turings These erklärt, weshalb ein Computer Dame spielen kann, aber nie imstande sein wird, eine Geschichte zu verstehen. Dieses Buch handelt weniger vom Computer selbst als vielmehr von den sozialen und kulturellen Voraussetzungen der Computerisierung. Unveränderter Nachdruck
Aktualisiert: 2023-03-20
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Wather Rathenau

Wather Rathenau von Delabar,  Walter, Fähnders,  Walter, Geisenhanslüke,  Achim, Heimböckel,  Dieter, Honold,  Alexander, Johanning,  Antje, Krajewski,  Markus, Rohkrämer,  Thomas, Sabrow,  Martin, Schößler,  Franziska, Sprengel,  Peter
Walther Rathenau (1867-1922): Thomas Mann sah in ihm eine 'kulturelle Neubildung von hoher Merkwürdigkeit', Robert Musil hat ihm ein literarisches Denkmal gesetzt, er selbst gehört wohl zu den wirkungsvollsten Unternehmern, Politikern und Managern des Industriezeitalters in Deutschland, und er ist bis heute einer der bekanntesten dazu. Rathenau hat ein umfangreiches und erfolgreiches literarisches und essayistisches Werk hinterlassen, das weit ins kulturelle Leben hinein gewirkt hat. Die Verbindung verschiedener, ansonsten meist getrennter Kulturen in einer Person macht Rathenau zu einer aufschlussreichen Erscheinung: Literatur-, Kulturwissenschaftler und Historiker widmen sich in diesem Band dem 'Phänotyp der Moderne', als der Rathenau in seiner Rastlosigkeit und Vielseitigkeit erscheint. Die Beiträge analysieren sein Kunstverständnis, seine architektonischen, verkehrsplanerischen und ideologischen Entwürfe sowie seine Schriften zur 'Mechanisierung der Gesellschaft'.
Aktualisiert: 2020-05-13
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Autonomie und Unheimlichkeit

Autonomie und Unheimlichkeit von Friedrich,  Alexander, Gehring,  Petra, Hubig,  Christoph, Kaminski,  Andreas, Nordmann,  Alfred
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben.
Aktualisiert: 2023-04-04
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