Schlesisch-österreichische Kulturbeziehungen vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart

Schlesisch-österreichische Kulturbeziehungen vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart von Bialek,  Edward, Huszcza,  Krzysztof
Die Universität Wrocław setzt sich seit Jahrzehnten für die Erforschung schlesisch-österreichischer Kulturbeziehungen ein. Historiker, Kultur- und Musikwissenschaftler, Kunsthistoriker und nicht zuletzt Germanisten untersuchen Zeugnisse einer durch die österreichische Einflusssphäre bedingten facettenreichen Kulturentwicklung in der Provinz Schlesien, und zwar nicht nur im Zeitraum von 1526 bis 1742, als das Land an der Oder ein Teil der Habsburgermonarchie war, sondern auch im 19. und 20. Jahrhundert und dann in der Ersten wie auch der Zweiten Republik. Der von Krzysztof Huszcza und Edward Białek herausgegebene Band widmet sich Schlesien in seiner Beziehung zur Habsburgermonarchie und zur Ersten Republik und der nunmehr polnischen Stadt Wrocław in ihrer Beziehung zum heutigen Österreich. Von jeher bereicherten Schlesier das kulturelle Leben der Habsburgermonarchie und anschließend der Republik: Heinrich Laube aus dem niederschlesischen Sprottau, der erfolgreiche Burgtheater-Direktor, Karl von Holtei aus Obernigk, der ebenfalls die Leitung eines österreichischen Theaterhauses innehatte, Carl Weisflog aus Sagan, dessen Texte den großen Johann Nestroy inspirierten, der Breslauer Friedrich Beckmann, der zum Lieblingsschauspieler des Wiener Publikums wurde, Max Kalbeck, auch ein Sohn der Odermetropole, der sich zum österreichischen Papst der Musikkritik emporzuarbeiten wusste … Dies sind nur wenige von zahlreichen schlesischen Intellektuellen – Grenzgängern zwischen den Kulturen –, die den schlesisch-österreichischen Kulturaustausch geprägt haben. Noch heute sind die moderne österreichische Kunst und Lite­ratur in Schlesien präsent: Nur am Beispiel der Breslauer Kulturszene lässt sich die Attraktivität des Schaffens von Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Peter Handke und Peter Turrini für polnische Zuschauer und Leser unter Beweis stellen.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Das Baudenkmal – Lust oder Last?.

Das Baudenkmal – Lust oder Last?.
Der Tagungsband enthält die Vorträge, die 2019 auf der Marksburg gehalten wurden, ergänzt durch Beiträge von Mitgliedern des Beirats für Denkmalerhaltung der Deutschen Burgenvereinigung. Er umfasst fast das ganze Spektrum fachlicher und methodischer Themen des Umgangs mit Denkmälern. Der interdisziplinäre Ansatz reicht von praktischen Fragen der Planung und Bauforschung über naturwissenschaftliche Methoden der Problemerkundung und -lösung bis zur didaktischen Vermittlung von Denkmalwert und -schutz.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Das Baudenkmal – Lust oder Last?.

Das Baudenkmal – Lust oder Last?.
Der Tagungsband enthält die Vorträge, die 2019 auf der Marksburg gehalten wurden, ergänzt durch Beiträge von Mitgliedern des Beirats für Denkmalerhaltung der Deutschen Burgenvereinigung. Er umfasst fast das ganze Spektrum fachlicher und methodischer Themen des Umgangs mit Denkmälern. Der interdisziplinäre Ansatz reicht von praktischen Fragen der Planung und Bauforschung über naturwissenschaftliche Methoden der Problemerkundung und -lösung bis zur didaktischen Vermittlung von Denkmalwert und -schutz.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Erica Tietze-Conrat

Erica Tietze-Conrat von Caruso,  Alexandra
Gelehrte, Dichterin, Kunstagentin, Ehefrau, vierfache Mutter – das sind kurz gesagt die Eckpunkte, zwischen denen sich das Leben der Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat in den frühen Tagebuchaufzeichnungen entfaltet. Tietze-Conrat wurde am 22. Juni 1883 in Wien geboren. Die Familie gehörte dem assimilierten jüdischen Bürgertum an. 1905 promovierte sie als erste Kunsthistorikerin an der Wiener Universität und heiratete im selben Jahr ihren Fachkollegen Hans Tietze (1880–1954), noch heute vor allem bekannt wegen der von ihm nach dem Ende der Monarchie durchgeführten Museumsneuorganisation. Die Tagebücher der 1920er-Jahre gewähren dem Leser unerwartete Einblicke in das Wiener Kunstgeschehen, das damals, wie kaum je zuvor oder danach, mit der internationalen Avantgarde in Berührung kam. Nach Hans Tietzes Rücktritt aus dem Staatsdienst begab sich das Ehepaar auf eine mehrmonatige Spanienreise, wobei sie auch innerlich Abstand von ihren Hoffnungen nahmen, im Sinne einer humanistischen Modernisierung in Österreich noch etwas bewirken zu können. Auch in den späten Aufzeichnungen von 1937 und 1938 begegnet man den Tietzes auf Reisen. Gemeinsam forschten sie in den großen Museen und Privatsammlungen Europas. Was als Forschungsreise begonnen hatte, endete als Flucht vor den Nationalsozialisten. Mit scharfer Beobachtungsgabe hielt Tietze-Conrat ihre Begegnungen mit Vertretern internationaler Museen, Kunstgelehrten, Sammlern, Händlern und Künstlern fest. Angesichts des sich abzeichnenden Zusammenbruchs wird ihr die kunstgeschichtliche Forschung zum lebenserhaltenden Bollwerk. Schließlich gelang ihnen die Flucht in die USA, wo Tietze-Conrat an der Columbia-University lehrte. Sie starb 1958 in New York.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Augustinus

Augustinus von Fox,  Robin Lane, Schlatterer,  Heike, Schuler,  Karin
Mit großer Sprachkunst erzählt und deutet Robin Lane Fox die entscheidenden Lebensphasen des heiligen Augustinus. Einfühlsam porträtiert er den Menschen und genialen Denker, der Meisterwerke der Weltliteratur schuf. Zugleich lässt er die faszinierende geistige Welt der Spätantike lebendig werden. Augustinus von Hippo (354–430 n. Chr.), Redner, Philosoph und Kirchenlehrer, ist bis heute eine geistige Macht geblieben. Die Bürde des Schicksals und die Erfahrung der Freiheit, die Endlichkeit des Menschen und die Unendlichkeit Gottes – zwischen diesen Polen bewegt sich sein Leben. Robin Lane Fox zeigt ihn als einen Mann des späten römischen Reiches, dessen Denken von Anfang an von den intellektuellen Debatten seiner Zeit tief geprägt war und der sich ständig neu erfand. Mit großem Einfühlungsvermögen und Scharfsinn erzählt er die packende Geschichte Augustinus' vielfältiger Wandlungen. Anhand der "Bekenntnisse", eines der größten autobiographischen Meisterwerke aller Zeiten, schildert der Historiker Leben, Charakter und Temperament einer ebenso leidenschaftlichen wie komplexen Persönlichkeit.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Das Baudenkmal – Lust oder Last?.

Das Baudenkmal – Lust oder Last?.
Der Tagungsband enthält die Vorträge, die 2019 auf der Marksburg gehalten wurden, ergänzt durch Beiträge von Mitgliedern des Beirats für Denkmalerhaltung der Deutschen Burgenvereinigung. Er umfasst fast das ganze Spektrum fachlicher und methodischer Themen des Umgangs mit Denkmälern. Der interdisziplinäre Ansatz reicht von praktischen Fragen der Planung und Bauforschung über naturwissenschaftliche Methoden der Problemerkundung und -lösung bis zur didaktischen Vermittlung von Denkmalwert und -schutz.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Das Baudenkmal – Lust oder Last?.

Das Baudenkmal – Lust oder Last?.
Der Tagungsband enthält die Vorträge, die 2019 auf der Marksburg gehalten wurden, ergänzt durch Beiträge von Mitgliedern des Beirats für Denkmalerhaltung der Deutschen Burgenvereinigung. Er umfasst fast das ganze Spektrum fachlicher und methodischer Themen des Umgangs mit Denkmälern. Der interdisziplinäre Ansatz reicht von praktischen Fragen der Planung und Bauforschung über naturwissenschaftliche Methoden der Problemerkundung und -lösung bis zur didaktischen Vermittlung von Denkmalwert und -schutz.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Die Dinge. Ihr Bild, ihr Design und ihre Rhetorik

Die Dinge. Ihr Bild, ihr Design und ihre Rhetorik von Knape,  Joachim
Die Dinge als Dinge sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr ins Zentrum des Forschungsinteresses gerückt. In diesem Buch geht es darum, ob es so etwas wie eine Rhetorik der Dinge gibt, ob man eine Theorie des Stilllebens zu den Dingen im Bild formulieren kann und was all das zusammen mit der Frage nach dem Ding-Design mit Rhetorik zu tun hat.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Augustinus

Augustinus von Fox,  Robin Lane, Schlatterer,  Heike, Schuler,  Karin
Mit großer Sprachkunst erzählt und deutet Robin Lane Fox die entscheidenden Lebensphasen des heiligen Augustinus. Einfühlsam porträtiert er den Menschen und genialen Denker, der Meisterwerke der Weltliteratur schuf. Zugleich lässt er die faszinierende geistige Welt der Spätantike lebendig werden. Augustinus von Hippo (354–430 n. Chr.), Redner, Philosoph und Kirchenlehrer, ist bis heute eine geistige Macht geblieben. Die Bürde des Schicksals und die Erfahrung der Freiheit, die Endlichkeit des Menschen und die Unendlichkeit Gottes – zwischen diesen Polen bewegt sich sein Leben. Robin Lane Fox zeigt ihn als einen Mann des späten römischen Reiches, dessen Denken von Anfang an von den intellektuellen Debatten seiner Zeit tief geprägt war und der sich ständig neu erfand. Mit großem Einfühlungsvermögen und Scharfsinn erzählt er die packende Geschichte Augustinus' vielfältiger Wandlungen. Anhand der "Bekenntnisse", eines der größten autobiographischen Meisterwerke aller Zeiten, schildert der Historiker Leben, Charakter und Temperament einer ebenso leidenschaftlichen wie komplexen Persönlichkeit.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Die Dinge. Ihr Bild, ihr Design und ihre Rhetorik

Die Dinge. Ihr Bild, ihr Design und ihre Rhetorik von Knape,  Joachim
Die Dinge als Dinge sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr ins Zentrum des Forschungsinteresses gerückt. In diesem Buch geht es darum, ob es so etwas wie eine Rhetorik der Dinge gibt, ob man eine Theorie des Stilllebens zu den Dingen im Bild formulieren kann und was all das zusammen mit der Frage nach dem Ding-Design mit Rhetorik zu tun hat.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Tattoo & Religion

Tattoo & Religion von BECKS,  DENNIS-SILAS, BINNIE,  ALEX, Campbell,  Paul-Henri, DAUBENBERGER,  JENNIFER, DE POISSY,  MIKAEÅNL, DURST,  CHRISTINA, Gartner,  Marianna, Kohrs,  Manfred, Krogmann,  Andrea, LANNE,  PIERRE, LOCHBRUNNER SJ,  SIMON, Majewski, ,  Alex, MALCHEV,  CHAIM, RAZZOUK,  WASSIM, ROÅNDEL,  DIRK-BORIS, Schaller,  Maria, SCHIFFMACHER,  HENK, SUPPER,  ALEXANDER, WITTMANN,  DR. OLE, ZELENOVIC,  NINOSLAV
In Deutschland sind gegenwärtig etwa 7000 Tätowier-Studios registriert. Das Geschäft mit der Transformation des Körpers war vielleicht noch nie so lukrativ. Nicht nur offensichtliche Motive wie Madonnen, Rosenkränze und Kreuze können Ausdruck eines persönlichen Glaubens sein; der Akt des Tätowierens selbst, die radikale Entscheidung »für immer« ein Zeichen unter die Haut einzubringen, ist vielleicht schon ein Verhalten mit religiösen Zügen: Die Suche nach dem unauslöschlichen Zeichen, das mich ausdrückt, das zu mir passt, das ich bin. Dieses Buch zeigt viele individuelle Reisen im Leben der Beiträger. Es enthält Gespräche zur Religion und Tätowierung mit ganz unterschiedlichen Charakteren: Pioniere der modernen Tätowierung, wie etwa Henk Schiffmacher aus Amsterdam, dessen Künsten sich u.a. auch Lady Gaga anvertraut hat, oder Alex Binnie aus London sowie jüngeren Talenten wie der Kroate Ninoslav Zelenovic aus Zagreb, der die traditionelle bosnisch-kroatische Tätowierung pflegt, oder der Israeli Chaim Malchev, der in Berlin an einem spirituellen Minimalismus der Extraklasse arbeitet. Der Tätowierer Mikaël de Poissy aus Paris lässt sich von der Ästhetik von Kathedralfenstern inspirieren. Die Kunsthistoriker Jennifer Daubenberger und Ole Wittmann vertiefen sich in Motive und die Frage nach künstlerischer Form. Ein besonderer Schwerpunkt widmet sich der jahrhundertealten Tradition der Pilgertätowierung in Jerusalem oder dem italienischen Loreto. Der Jesuit Simon Lochbrunner und der Tankstellenbesitzer Pierre Lanne erzählen von ihrer Reise zu ihren persönlichen Tätowierungen.
Aktualisiert: 2021-11-29
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Sebastian Brant Bibliographie

Sebastian Brant Bibliographie von Henkel,  Nikolaus, Knape,  Joachim, Röpke-Marfurt,  Gloria, Wilhelmi,  Thomas
Um das Jahr 1500 war der Renaissancegelehrte Sebastian Brant (1457–1521) einer der europaweit bekanntesten deutschen Juristen und Autoren. Die vorliegende Bibliographie von Joachim Knape und Thomas Wilhelmi verzeichnet alle Forschungsbeiträge zu Leben und Werk des Humanisten, Juristen, Politikers, Schriftstellers und Gelehrten von den Anfängen bis zum Jahr 2016. Angehängt sind erschließende Tabellen und Beiträge zum ersten Teil der Brant Bibliographie ( 53), die aus dem Werkverzeichnis und der gesamten Überlieferungsdokumentation besteht.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Wahrnehmung und Darstellung von Wirklichkeit in der Krise

Wahrnehmung und Darstellung von Wirklichkeit in der Krise von Schuon,  Cornelia
In der kunsthistorischen Forschung bezeichnet der umstrittene Begriff ,Realismus‘ im Allgemeinen das Verhältnis eines Kunstwerks zur Wirklichkeit. Der Begriff Realismus gehört allerdings zu den besonders schwer zu fassenden Diskursfeldern, die auch in jüngeren Forschungsansätzen immer neu problematisiert werden. Bis heute hat sich keine klare Abgrenzung zwischen der Verwendung als systematische Bezeichnung eines zeitübergreifenden Phänomens „(…) einer spezifischen Art der Wirklichkeitsaneignung (…)“, die prinzipiell in allen Epochen möglich sein soll und der Verwendung als historischem Begriff für Richtungen und Schulen des 19. und 20. Jahrhunderts, die sich „realistisch“ nannten, durchgesetzt. Den Problempunkt einer semiotisch eindeutigen Begriffsbestimmung von Realismus in der Kunstgeschichte hat Klaus Herding in seinem Aufsatz „Mimesis und Innovation. Überlegungen zum Realismus in der bildenden Kunst“ schrittweise analysiert und aufgefächert. Herding kritisiert, dass beide Bedeutungen von Realismus als Epochen- und/oder Stilbegriff in der Kunstgeschichte miteinander vermengt werden und dass sie andererseits dort, wo sie getrennt auftreten, auf unterschiedliche Phänomene angewendet werden. Das Phänomen des Realismus soll im Folgenden hinsichtlich der Facetten seiner Verwendung als sowohl Stil- wie auch Epochenbegriff des 19. Jahrhunderts untersucht werden. Das weitgefasste Bedeutungsfeld birgt das angesprochene Problem in sich, dass der Begriff auf unterschiedliche Phänomene der Kunst angewendet wird. Eines der Ziele besteht darin, die verschiedenen Bedeutungsebenen von ,Realismus‘ aufzuschlüsseln und voneinander abzugrenzen, wobei exemplarisch anhand von Fallbeispielen aus den Werken von Édouard Manet und Edgar Degas vorgegangen wird. Im Zentrum stehen zwei Beispiele realistischer Kunstauffassung am Beginn der historischen Moderne respektive der Frühmoderne: das Gemälde der Olympia von Édouard Manet aus dem Jahr 1863 und Edgar Degas’ Wachsplastik Kleine Tänzerin von 14 Jahren, die 1881 entstand. Beide Werke sind vor dem Hintergrund des veränderten Gegenwartsbewusstseins und des neuen Menschenbildes im Zeitalter der Photographie zu sehen und als kunsthistorische Standortbestimmungen zur neuen beziehungsweise veränderten Realitäts- und Weltsicht zu werten, die in der Interpretation einander gegenübergestellt werden. Meine Untersuchung beruht auf der These, dass die fortschrittliche, auf die Darstellung gegenwärtiger Wirklichkeit ausgerichtete Kunst des 19. Jahrhunderts, die sich als erste antiakademische Künstlergruppierung in Frankreich präsentierte, nicht zuletzt auf einer Krise der Repräsentation beruht. Die grundsätzliche Erreichbarkeit eines Modus von neutraler Objektivität in der Wirklichkeitsdarstellung wurde aufgrund von Fortschritten in Medizin und Technik in Frage gestellt, was es im Weiteren darzustellen gilt. Seit der Erfindung der Photographie (1839) wurde dem photographischen Bild ein großer Wirklichkeitsgehalt zugeschrieben, da man in ihm ein Abbild der Realität zu erkennen glaubte. In ihren Anfängen wurde sie als Konkurrenzmedium zur Malerei verstanden, da der Malerei bis zur Erfindung der Photographie die Aufgabe zukam, mimetische Abbilder der Realität zu erstellen. Während die Photographie als Dokumentationsmedium zunehmend Aufgaben der Repräsentation übernahm, erweiterte die Malerei ihre Möglichkeiten und Zielvorgaben und thematisierte das Verhältnis von Sehen und Wahrnehmen der Welt als solches. Dennoch wurden die Vorteile des Konkurrenzmediums als präzises Dokumentationsmittel von Seiten der Künstler geschätzt und die Photographie als Hilfsmittel eingesetzt. Vor diesem Hintergrund wurden in Untersuchungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts die Wechselwirkungen zwischen der Photographie und den bildenden Künsten diskutiert. Neuere Forschungen zur Geschichte der Photographie weisen darauf hin, dass die Abkehr von der mimetischen Abbildung und die Hinwendung zu den nur der Malerei eigenen Mitteln nicht im kausalen Zusammenhang mit der Erfindung der Photographie steht. In diesem Sinn argumentiert etwa Jonathan Crary in seinen Studien zu den „Techniken des Betrachters“ und zur „Aufmerksamkeit“. Die Entwicklung der Photographie und die Etappen der ästhetischen Moderne seien vielmehr Symptome einer Veränderung des Sehens respektive der Wahrnehmung von Wirklichkeit. Der Mensch sah sich im Zeitalter der Industrialisierung einer komplexen, schwer fasslichen Welt gegenüber: Technische Errungenschaften und wissenschaftliche Erkenntnisse veränderten das Weltbild und die Wahr nehmung dieser Welt nachhaltig. Die Entstehung der neuen Seh- und Erfahrungskultur des 19. Jahrhunderts basiert auf einer Reihe von Entwicklungen, die auf den historischen Prozess der Modernisierung zurückzuführen sind, auf jenen Prozess, der den gewaltigen ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Wandel nach der Französischen Revolution bezeichnet, die zur demokratischen und industriellen Revolution führte. Thomas Nipperdey zählt in seinem Beitrag „Wie das Bürgertum die Moderne fand“ auf, worin die Jahrzehnte um 1800 die Welt, Europa revolutioniert haben: „politisch durch die literarisch-demokratischen Revolutionen von 1776 und 1789 (…) und ihre Auswirkungen, wirtschaftlich durch die industrielle Revolution durch Maschine und Markt“. Die bürgerliche Gesellschaft und der bürgerlich-bürokratische Staat traten an die Stelle feudaler Gesellschaft. Den Prozess, der den Austritt der Künste aus ihrer Einbindung aus Hof und Kirche, der ständischen Welt, des Adels und der Patrizier beschreibt, bezeichnet er als „Phänomen der Verbürgerlichung der Künste“, welches er ausführlich darstellt. Wolfgang Kemp interpretiert die Entwicklungen der Kunst des 19. Jahrhunderts sowie die damalige „Krise der Malerei“ aus der formalästhetischen und zugleich soziohistorischen Perspektive, wobei er die Veränderungen von Kunst einerseits auf der Ebene ihrer Produktions-, Präsentations-, und Rezeptionsbedingungen untersucht, anderseits diese Zusammenhänge auf einer übergeordneten Ebene in ihrem umfassenden kulturhistorischen Kontext erklärt. An den Werken der Kunst der 1860er Jahre wird seiner Argumentation zufolge sichtbar, „wie sie das bedingte Wahrnehmungsverhalten und die Bedingungen der Rezeption reflektieren“. Die unterschiedlichen Schulen oder Richtungen des Realismus und auch des Impressionismus, die den Alltag als Sujet der Kunst etablierten, verfolgten unterschiedliche Ziele und versuchten dabei in ihrem jeweils spezifischen künstlerischen Stil und mit unterschiedlichen Methoden, eine Vielzahl von Aspekten der Wahrnehmung von Wirklichkeit zu thematisieren. Der „Maler des Modernen Lebens“ solle nach Charles Baudelaire das, was die Modernität im eigentlichen Sinn kennzeichne, darstellen.Da jede Zeit über eine nur ihr eigene Haltung, einen Blick und Gestik verfüge, sollte der Künstler sich folglich an der aktuellen Mode und dem aktuellen Geschmack orientieren, um ,Originalität‘ zu erreichen. In diesem Sinn ist auch die Orientierung der fortschrittlichen Künstler des 19. Jahrhunderts an den Errungenschaften des modernen Darstellungsmediums der Photographie zu analysieren. Verschiedene Richtungen der realistischen Kunst imitieren den photographischen Blick, als Inbegriff des modernen Sehens, um ihren Kunstwerken damit die Aura von Authentizität zu verleihen. Ziel dieser Arbeit wird es sein, jene Frage einer Antwort näher zu bringen, wie und mit welcher Absicht Künstler des Realismus die optischen Prinzipien photographischer Bilder darüber hinaus in ihren Werken zum Einsatz brachten.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Rembrandt sehen und sterben

Rembrandt sehen und sterben von Thors,  Gundula
Die Freude von Syelle Lessing über die Stelle als Kunsthistorikerin in Schwerin wird überschattet vom Selbstmord ihrer Freundin, die einst selbst für die Position vorgesehen war. Auch die Intrigen unter den Kollegen sowie der mysteriöse Tod einer Praktikantin im modrigen Kellergemäuer des alten Museums machen ihr zu schaffen. Irgendetwas stimmt hier nicht! Was steckt hinter den kultivierten Fassaden, warum wurde eines Nachts eingebrochen, aber nichts gestohlen, und was hat es mit dem Wirbel um die Rembrandtausstellung auf sich? Noch ehe Syelle sich versieht, steckt sie in einem verzwickten Kriminalfall. Damit macht sich die charmante Spürnase nicht nur Freunde …
Aktualisiert: 2019-12-20
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Erica Tietze-Conrat

Erica Tietze-Conrat von Caruso,  Alexandra
Gelehrte, Dichterin, Kunstagentin, Ehefrau, vierfache Mutter – das sind kurz gesagt die Eckpunkte, zwischen denen sich das Leben der Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat in den frühen Tagebuchaufzeichnungen entfaltet. Tietze-Conrat wurde am 22. Juni 1883 in Wien geboren. Die Familie gehörte dem assimilierten jüdischen Bürgertum an. 1905 promovierte sie als erste Kunsthistorikerin an der Wiener Universität und heiratete im selben Jahr ihren Fachkollegen Hans Tietze (1880–1954), noch heute vor allem bekannt wegen der von ihm nach dem Ende der Monarchie durchgeführten Museumsneuorganisation. Die Tagebücher der 1920er-Jahre gewähren dem Leser unerwartete Einblicke in das Wiener Kunstgeschehen, das damals, wie kaum je zuvor oder danach, mit der internationalen Avantgarde in Berührung kam. Nach Hans Tietzes Rücktritt aus dem Staatsdienst begab sich das Ehepaar auf eine mehrmonatige Spanienreise, wobei sie auch innerlich Abstand von ihren Hoffnungen nahmen, im Sinne einer humanistischen Modernisierung in Österreich noch etwas bewirken zu können. Auch in den späten Aufzeichnungen von 1937 und 1938 begegnet man den Tietzes auf Reisen. Gemeinsam forschten sie in den großen Museen und Privatsammlungen Europas. Was als Forschungsreise begonnen hatte, endete als Flucht vor den Nationalsozialisten. Mit scharfer Beobachtungsgabe hielt Tietze-Conrat ihre Begegnungen mit Vertretern internationaler Museen, Kunstgelehrten, Sammlern, Händlern und Künstlern fest. Angesichts des sich abzeichnenden Zusammenbruchs wird ihr die kunstgeschichtliche Forschung zum lebenserhaltenden Bollwerk. Schließlich gelang ihnen die Flucht in die USA, wo Tietze-Conrat an der Columbia-University lehrte. Sie starb 1958 in New York.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Faszination Kunst

Faszination Kunst von Koschatzky,  Walter
Der Kunsthistoriker Walter Koschatzky erzählt Erinnerungen, Anekdoten von ernsten wie heiteren Erlebnissen, Begegnungen aus seinem erfüllten Leben, und von den vielen Wechselfällen eines Forschers. Von Graz, seiner Heimatstadt, in den schwierigen zwanziger Jahren ausgehend, erlebt und überlebt er, aufgewachsen in strengen Jahren im Internat, den Krieg, studiert heimgekehrt Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie, musiziert zugleich als enthusiastischer Jazzpianist, und tritt seine Museumslaufbahn an. Bereits Direktor am Joanneum wird er nach Wien berufen, wo er ein Vierteljahrhundert die Albertina leitet und zu großem internationalen Erfolg führt. Seine Publikationen über Kunst der Graphik, über das Aquarell oder Geschichte der Fotografie zählen zu den Standardwerken, nicht minder seine Dürerforschungen und Bücher über österreichische Kunst des 19. Jahrhunderts, Rudolf von Alt, Thomas Ender, Peter Fendi und die Kammermaler Erzherzog Johanns. Als Förderer der zeitgenössischen Kunst und unermüdlicher Verfechter der originalen Graphik steht er auch heute mitten im Geschehen. Ein Buch des Zeitgenossen einer faszinierenden Epoche dieses Jahrhunderts voller Gefahren, Erfolge, Enttäuschungen und Glücksfälle.
Aktualisiert: 2019-09-03
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Familientag. Eltern und Kinder gehen ins Museum

Familientag. Eltern und Kinder gehen ins Museum von Möhrmann,  Dieter
Wir gehen morgen ins Kunstmuseum. Was ist da? Ölgemälde! Och, wie langweilig. Dieses Buch soll Eltern und Kinder zur gemeinsamen Gemäldebetrachtung im Museum ver- und anleiten. Für 110 Gemälde wird ein Text geboten, den Eltern ihren Kindern vor den Bilder erzählen oder vorlesen können. Hinzu kommen Fragen mit den dazugehörenden Atworten, die beide durch das jeweilige Bild führen. Wichtig ist, dass alle vor dem Gemälde auf im Museum ausleihbaren Hockern oder Bänken sitzen und man sich Zeit läßt. Bei jedem Besuch sollten maximal 10 Bilder der bestehenden Sammlung betrachtet werden, eher weniger.
Aktualisiert: 2018-11-07
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