Aktualisiert: 2023-06-14
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Aktualisiert: 2023-06-14
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Der Antisemitismus ist ein gleichermaßen langlebiges wie veränderbares Phänomen der Ausgrenzung. Seine inhomogene Verbreitung über unterschiedliche Milieus, Communities, Kommunikationsräume und Zeitverläufe hinweg verdeutlicht diesen Befund. Um die (Dis-)Kontinuitäten und Wandelbarkeiten des Antisemitismus fassbar machen zu können, entwickelt Oliver Marusczyk eine prozessorientierte Theorie antisemitischer Grenzziehungen. Zu diesem Zweck kombiniert er in innovativer Form das kultursoziologische Grenzziehungsparadigma mit der Intersektionalitätsforschung und leistet damit nicht zuletzt einen Beitrag zur Wiederannäherung von Antisemitismusforschung und soziologischer Ungleichheitsforschung.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Inwiefern sind Erkenntniskraft und Stil der Sozialwissenschaft gebunden an die Herkunftskultur und die Lebensbedingungen ihrer Autoren? In der Erörterung dieser Frage vereinigt diese Anthologie Einzelstudien über Biographie und Werk bekannter und unbekannterer deutschsprachiger Sozialtheoretiker, die ihre Wurzeln im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts (1900-1933) haben - einer der fruchtbarsten Phasen dieser Tradition, die jedoch gewaltsam beendet wurde. Die Mehrzahl der sozialtheoretischen Emigranten musste wegen ihrer jüdischen Herkunft das Land verlassen, wie auch immer sie sich bislang zu dieser verhalten hatten. Doch in welcher Weise haben solche Identitätskonstruktionen das Denken dieser Sozialtheoretiker beeinflusst?
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Tabus sind überwunden, Schuld ist abgegolten, political und memorial correctness bedeuten keinen Maulkorb mehr - immer wieder wird behauptet, dass die junge Generation die erste sei, die sich ohne Last der deutschen Vergangenheit annehmen und frei über sie sprechen kann.
Aber ist das wirklich der Fall? Besteht nicht weiterhin ein Unbehagen mit der Vergangenheit? Abseits literaturwissenschaftlicher Trampelpfade untersucht Kirstin Frieden Formate unterschiedlicher Mediensegmente wie Performances, Comedy und Neue Medien (z.B. Facebook und YouTube). Sie diagnostiziert neue Möglichkeiten des Sprechens über den Holocaust sowie einer Erinnerungskultur, die das manifeste Gedächtnisparadigma medial transformiert.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Was unterscheidet die Produktion von antisemitischen Stereotypen von einem dekonstruierenden Umgang mit ihnen? Paula Wojcik spürt der Frage nach und erarbeitet anhand der deutschsprachigen, US-amerikanischen und polnischen Gegenwartsliteratur einen Katalog von Strategien, die der Stereotypen-Demontage dienen.
Die Analyse zeigt, wie an sich ›harmlose‹ gesellschaftlich verankerte Konzepte von Gesellschaft, Mensch oder Moral Stereotype generieren können. Auf diesem Weg gelingt es, grundlegende Momente von Antisemitismus und ihre Kohärenz mit Welt- und Gesellschaftsbildern zu beschreiben. Die Studie bietet so einen allgemein verständlichen Zugang zur Organisation antisemitischen Denkens und zeigt, wie literarische Texte dieses durchbrechen können.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Erinnerung an die Shoah steht 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges vor einer Zäsur: In naher Zukunft muss das Gedenken ohne direkte Zeitzeugenschaft auskommen. Persönliche Erzählungen des schmerzvoll Erlebten werden - auch in didaktischen Vergegenwärtigungen - nur noch in bildkünstlerischen, literarischen oder neuen medialen Formen präsent sein. Wissenschaftler_innen aus Deutschland und Italien entwerfen in diesem Band Möglichkeiten eines zukünftigen Erinnerns. Erstmalig werden dabei auch Lorenza Mazzettis malerische Bearbeitungen eines traumatischen Massakers durch deutsche Soldaten, Bruno Canovas künstlerische Auseinandersetzung mit dem Faschismus sowie neue Erkenntnisse über das Schicksal Felix Nussbaums vorgestellt und in die fachhistorischen Diskurse eingebettet.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Traumata des Holocaust prägen jüdische Generationen bis heute. Vanda Vittis historisch grundierte Ethnografie spürt der bewegten Geschichte und Gegenwart der jüdischen Minderheit in der Südslowakei am Beispiel der Städte Kosice und Lucenec nach.
Biografische Interviews mit drei Generationen und stadtgeschichtliche Spurensuchen erhellen, wie sich jüdische Identitäten entwickelt haben - in Auseinandersetzung mit dem materiellen und immateriellen jüdischen Kulturerbe, mit Holocaust und Sozialismus, mit neuem Antisemitismus, alten Ängsten, aber auch mit neuen Fragen und Chancen im Rahmen der postsozialistischen Transformationen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Erinnerung an die Shoah steht 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges vor einer Zäsur: In naher Zukunft muss das Gedenken ohne direkte Zeitzeugenschaft auskommen. Persönliche Erzählungen des schmerzvoll Erlebten werden - auch in didaktischen Vergegenwärtigungen - nur noch in bildkünstlerischen, literarischen oder neuen medialen Formen präsent sein. Wissenschaftler_innen aus Deutschland und Italien entwerfen in diesem Band Möglichkeiten eines zukünftigen Erinnerns. Erstmalig werden dabei auch Lorenza Mazzettis malerische Bearbeitungen eines traumatischen Massakers durch deutsche Soldaten, Bruno Canovas künstlerische Auseinandersetzung mit dem Faschismus sowie neue Erkenntnisse über das Schicksal Felix Nussbaums vorgestellt und in die fachhistorischen Diskurse eingebettet.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Der Antisemitismus ist ein gleichermaßen langlebiges wie veränderbares Phänomen der Ausgrenzung. Seine inhomogene Verbreitung über unterschiedliche Milieus, Communities, Kommunikationsräume und Zeitverläufe hinweg verdeutlicht diesen Befund. Um die (Dis-)Kontinuitäten und Wandelbarkeiten des Antisemitismus fassbar machen zu können, entwickelt Oliver Marusczyk eine prozessorientierte Theorie antisemitischer Grenzziehungen. Zu diesem Zweck kombiniert er in innovativer Form das kultursoziologische Grenzziehungsparadigma mit der Intersektionalitätsforschung und leistet damit nicht zuletzt einen Beitrag zur Wiederannäherung von Antisemitismusforschung und soziologischer Ungleichheitsforschung.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Was unterscheidet die Produktion von antisemitischen Stereotypen von einem dekonstruierenden Umgang mit ihnen? Paula Wojcik spürt der Frage nach und erarbeitet anhand der deutschsprachigen, US-amerikanischen und polnischen Gegenwartsliteratur einen Katalog von Strategien, die der Stereotypen-Demontage dienen.
Die Analyse zeigt, wie an sich ›harmlose‹ gesellschaftlich verankerte Konzepte von Gesellschaft, Mensch oder Moral Stereotype generieren können. Auf diesem Weg gelingt es, grundlegende Momente von Antisemitismus und ihre Kohärenz mit Welt- und Gesellschaftsbildern zu beschreiben. Die Studie bietet so einen allgemein verständlichen Zugang zur Organisation antisemitischen Denkens und zeigt, wie literarische Texte dieses durchbrechen können.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Traumata des Holocaust prägen jüdische Generationen bis heute. Vanda Vittis historisch grundierte Ethnografie spürt der bewegten Geschichte und Gegenwart der jüdischen Minderheit in der Südslowakei am Beispiel der Städte Kosice und Lucenec nach.
Biografische Interviews mit drei Generationen und stadtgeschichtliche Spurensuchen erhellen, wie sich jüdische Identitäten entwickelt haben - in Auseinandersetzung mit dem materiellen und immateriellen jüdischen Kulturerbe, mit Holocaust und Sozialismus, mit neuem Antisemitismus, alten Ängsten, aber auch mit neuen Fragen und Chancen im Rahmen der postsozialistischen Transformationen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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In den letzten Jahren rückt das Thema »Biographie und Historiographie« immer mehr in den Mittelpunkt der Kulturgeschichtsschreibung. Das Interesse an sogenannten »intellektuellen« oder »philosophischen Biographien« vornehmlich des 20. Jahrhunderts nimmt zu. Der Band widmet sich diesem Themenbereich und geht dabei der Frage nach, wie die individuelle Lebenserfahrung der jüdisch-deutschen humanistischen Gelehrten während der Emigration aus Deutschland in den 30er und 40er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts in ihren Arbeiten zur Kultur- und Literaturgeschichte sowie zur Philosophie und Philosophiegeschichtsschreibung reflektiert wird. Die These lässt sich folgendermaßen formulieren: Die Form der Gelehrsamkeit kann in einem signifikanten Maß als eine Antwort auf die individuelle Lebenssituation und als Produkt einer anhaltenden Suche nach emblematischen Denkmodellen für die Bewältigung existenzieller Fragen im »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobsbawm) gelesen werden.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Nicht nur die Existenz von vergangenem, sondern auch von gegenwärtigem Antisemitismus wird oftmals verdrängt. Und hierbei handelt es sich nicht allein um ein psychisches, sondern auch um ein soziales Geschehen. Welche Funktionen erfüllen aber soziale Verdrängungsmechanismen und -argumentationen und welche Formen nehmen sie in (Alltags-)Gesprächen an? Diese Fragen beantwortet Michael Höttemann durch die Entwicklung des Begriffs der Abwehr als sozialer Handlung theoretisch und illustriert sie anhand einer Analyse von Interviews sowie von Gruppendiskussionen zur Debatte über Günther Grass' Gedicht »Was gesagt werden muss«.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Der Begriff »Jude« wird als Schimpfwort verwendet - und antisemitische Witze stellen einen Anlass zum gemeinsamen Lachen dar. Gruppendiskussionen, in denen Jugendliche solcherlei antisemitische Redensarten aufgreifen, stehen im Fokus dieses Buches.
Tim Seidenschnur geht den partikularen Gruppennormen nach, die zur nonchalanten Verwendung und Akzeptanz antisemitischer Redensarten führen und fragt nach den Bedingungen ausbleibenden Protests der Mitschüler. Zudem wird analysiert, ob und wie diese kontextuell gebundenen, antisemitischen Äußerungen in die politische Kultur der Bundesrepublik hinein wirken und wie sich das Empörungspotenzial auswirkt, das die sensibilisierte Öffentlichkeit empfindet.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Der jüdische Romanist Victor Klemperer (1881-1960) ist für seine Tagebücher aus der Zeit des Nationalsozialismus bekannt.
Diese erste rein literaturwissenschaftliche Untersuchung seiner Aufzeichnungen zeigt: Klemperers Diarien sind Ausdruck des Versuchs, die eigene Existenz in einen überdauernden Kontext einzuschreiben. Die Analyse seiner vollständigen originalen Tagebücher im Spiegel seiner schriftstellerischen, journalistischen, wissenschaftlichen und autobiographischen Werke offenbart ein komplexes Netzwerk aus unterschiedlichen Schriften, das nicht nur Lebensereignisse autobiographisch fixiert, sondern zumindest phasenweise literarischen Anspruch aufweist.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Jüdisches Leben beinhaltet eine vielstimmige, lebhafte und facettenreiche religiöse Kultur im heutigen Deutschland. Die Ausstellung »Jüdisches Leben in Marburg: Erinnern schafft Identität« hat im Jahr 2022 anhand von Portraits Marburger Jüdinnen und Juden einen Einblick in diese gelebte Vielfalt gegeben. Der Band dokumentiert diese Ausstellung. Im Zentrum stehen dabei biografische Erzählungen sowie Gegenstände, die als Objekte der Erinnerung wichtig sind oder die als Ausdruck der religiösen und kulturellen Zugehörigkeit zum Judentum fungieren. Texte und Objektfotos geben einen tiefenscharfen, menschlich nahen Blick auf das gelebte Judentum - nicht nur in Marburg.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Welche Rolle spielen räumliche Aspekte für die Identitätsarbeit und Gemeinschaftsbildung junger russischsprachiger Juden, die heute in Deutschland leben? Alina Gromova hat 15 junge Erwachsene ein Jahr lang durch ihren Alltag begleitet und ist ihnen an Orte wie jüdische Treffs und Partys, Cafés und Wohnungen, Synagogen und Clubs gefolgt. Die Analyse von Begegnungen zwischen jüdischen, russischen, deutschen, israelischen und muslimischen Traditionen offenbart einen ungezwungenen Umgang mit jüdischer Religion und Symbolik, jüdischer Essenstradition und Mode.
Diese ethnologische Studie zeigt: Es ist ein Umgang »koscher light«, in dem sich Religion und Tradition nach den Gesetzen der Urbanität richten.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Nur wenige Christ*innen traten nach dem Berliner Antisemitismusstreit (1879-1881) der sich zunehmend politisch und publizistisch organisierenden antisemitischen Bewegung in der Öffentlichkeit gegenüber. Nahida Lazarus-Remy, künstlerisch wie religiös begabt, hebt sich im Unterschied zu renommierten Männern als Frau und Ungelehrte in ihrem apologetischen Handeln hervor. Sie widerlegte in ihren Veröffentlichungen und Vortragsreisen einflussreiche kulturelle Argumente gegen das Judentum und erregte damit national und international Aufsehen. Maria Japs zeichnet mit ihrer Studie ein zeitgeschichtlich relevantes Porträt der 1895 zum Judentum konvertierten Autorin des Werks »Das jüdische Weib«.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die Tabus sind überwunden, Schuld ist abgegolten, political und memorial correctness bedeuten keinen Maulkorb mehr - immer wieder wird behauptet, dass die junge Generation die erste sei, die sich ohne Last der deutschen Vergangenheit annehmen und frei über sie sprechen kann.
Aber ist das wirklich der Fall? Besteht nicht weiterhin ein Unbehagen mit der Vergangenheit? Abseits literaturwissenschaftlicher Trampelpfade untersucht Kirstin Frieden Formate unterschiedlicher Mediensegmente wie Performances, Comedy und Neue Medien (z.B. Facebook und YouTube). Sie diagnostiziert neue Möglichkeiten des Sprechens über den Holocaust sowie einer Erinnerungskultur, die das manifeste Gedächtnisparadigma medial transformiert.
Aktualisiert: 2023-06-09
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