Memento Gulag.

Memento Gulag. von Cristin,  Renato
Erst mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaftssysteme in Osteuropa und der damaligen Sowjetunion wurde das ganze Ausmaß der jahrzehntelangen Willkür menschenverachtender Regime offenbar. Ein Synonym für den Umgang totalitärer Systeme mit der eigenen Bevölkerung und der anderer Nationen ist der stalinistische GULAG, das sowjetische Straflagersystem der Jahre 1928-1954. Insgesamt sind etwa 20 Millionen Menschen in der Sowjetunion dem kommunistischen System zum Opfer gefallen. Die Erinnerung an den jahrzehntelangen Terror ist im heutigen Russland kein wichtiger Faktor im gesellschaftlichen Bewusstsein und hat trotz der vielen Informationen, die mit Einsetzen der Perestrojka die Menschen erreichten, nicht zu einem weitgehenden Konsens in der Bevölkerung wie in Deutschland geführt. Erst seit ungefähr zwei Jahren lässt sich wieder mehr Neugier und Interesse an dem Thema gerade auch unter jungen Menschen feststellen, die Erinnerung an die Repressionen wird allerdings nicht zentral, sondern nur regional in kleinen Ausstellungen bzw. in Abteilungen von Heimatmuseen der betroffenen Regionen mit wenigen Exponaten wach gehalten. In den baltischen Staaten und in Ungarn ist das Thema in der Gesellschaft gut verankert, zentrale Museen ermöglichen in Riga und Budapest eine permanente Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus. Erinnerungsformen und gesellschaftliche Rezeption totalitärer Systeme in Deutschland und Italien sind für die osteuropäischen Länder eine wichtige Grundlage, die nicht nur in der Museumsarbeit, sondern auch in der politischen Bildungsarbeit Anwendung finden kann. Die Veranstaltung »Memento GULAG 2005 - zum Gedenken an die Opfer totalitärer Regime« ermöglicht einen intensiven Dialog zwischen Politikern, Wissenschaftlern und Opfern, sie leistet dringend benötigte aktive Erinnerungsarbeit. Nach Rom und Bukarest findet die Gedenkveranstaltung in Kooperation zwischen der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Italienischen Kulturinstitut, der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und der Comitatus pro Libertatibus in diesem Jahr in Berlin statt.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Zwangsarbeit im stalinistischen Lagersystem.

Zwangsarbeit im stalinistischen Lagersystem. von Ertz,  Simon
Daß Millionen Menschen in den stalinistischen Lagern unter erbärmlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mußten, ist seit langem bekannt. Doch erst seit Öffnung der vormals sowjetischen Archive verfügen Historiker über jene Quellen, die die Rekonstruktion und Analyse der internen Funktionsmechanismen des Lagersystems erlauben. Wie also wurde Zwangsarbeit im Stalinismus organisiert und gesteuert? Welche Methoden und Strategien treten hervor, und auf welche intentionalen Präferenzen lassen sie schließen? Worin bestand der ökonomische und politische Zweck der Ausnutzung von Zwangsarbeit im Stalinismus? Diese Fragen untersucht Simon Ertz am Beispiel von Norilsk, wo über 270.000 Häftlinge unter extremen klimatischen Bedingungen einen Industriestandort zur Ausbeutung gewaltiger Buntmetallvorkommen aufbauen und betreiben mußten. Anhand eines breiten Fundus behördlicher Archivdokumente sowie einer Vielzahl von Erinnerungen ehemaliger Gefangener demonstriert der Verfasser, daß die Administratoren des stalinistischen Lagersystems Häftlingsarbeit vorrangig als wirtschaftliche Ressource betrachteten und behandelten. Dabei nutzten sie einerseits die durch den Arbeitszwang gegebenen Möglichkeiten rigoros aus. Andererseits unternahmen sie wiederholt Anstrengungen, Zahl und Leistungsfähigkeit der Arbeitskräfte zu bewahren und den aus ihnen gezogenen Nutzen zu maximieren. Zwar lag dem Handeln zentraler und lokaler Lagerverwaltungen damit kein Vernichtungsauftrag oder -wille zugrunde, doch war es auch nicht von besonderer Rücksichtnahme gegenüber den einzelnen inhaftierten Menschen gekennzeichnet. Diese Herangehensweise war Grundvoraussetzung des millionenfachen Leidens in den stalinistischen Lagern, dessen endgültiges Ausmaß entscheidend von systemimmanenten Dysfunktionalitäten und Ineffizienzen sowie von externen Krisen bestimmt wurde.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Sehenden Auges

Sehenden Auges von Sapper,  Manfred, Weichsel,  Volker
Unter dem Titel "Sehenden Auges. Europäische Gewaltgeschichten" blicken 12 Autoren auf den Ersten Weltkrieg, die Shoa, den Gulag und die sowjetische Psychiatrie.°°°°Drei Texte schauen nach dem Ende des Gedenkjahres 2014 noch einmal auf den Ersten Weltkrieg zurück: Egbert Jahn wendet sich dezidiert gegen die These, die Entscheidungsträger von 1914 seien nicht schuldfähige Schlafwandler gewesen. Genau dies wollte das deutsche Publikum jedoch hören. Daher hat, wie Jost Dülffer zeigt, Christopher Clark zwar nicht das beste, aber das in Deutschland erfolgreichste Buch über den Ersten Weltkrieg geschrieben.°°°°Anne Hartmann rückt mit neuen Archivmaterialien das harte Urteil über Lion Feuchtwanger und sein Buch Moskau 1937 zurecht, Felix Schnell setzt sich anhand eines in diesem OSTEUROPA-Band erstmals auf deutsch erscheinenden Textes von Julius Margolin (1900-1976) mit Sinn und Unsinn des Lagervergleichs auseinander.°°°°Außerdem im Heft: Holocaust im Film - von Tarantino bis Wajda; Zwischen Fernsehkitsch und Geschichtsklitterung: die Rezeption von "Unsere Väter, unsere Mütter" in Polen; Psychiatrische Anstalten in der UdSSR, der Menschenrechtler: Andrej Sacharov; die Menschenrechtler: zur Geschichte von Memorial, russische Literatur in deutschen Übersetzungen 2014.
Aktualisiert: 2023-06-15
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TRESCHER Reiseführer Sibirien

TRESCHER Reiseführer Sibirien von Bodo Thöns
- - - Alle Sehenswürdigkeiten zwischen Tjumen und Vladivostok auf 520 Seiten - 56 Stadtpläne und Übersichtskarten - Fundierte Hintergrundinformationen - Ausführliche und aktuelle Reisetipps - 260 Farbfotos - - - Sibirien ist ein faszinierendes Reiseziel und eine der letzten großen Unbekannten auf der touristischen Landkarte. Dieses Buch bietet ausführliche Informationen zur Geschichte und Kultur dieses riesigen Landes, das seit jeher die Phantasie von Reisenden und Glücksrittern anregte. Die aufstrebenden sibirischen Metropolen Krasnojarsk, Novosibirsk und Irkutsk werden ebenso vorgestellt wie zahlreiche kleinere interessante Städte. Auch die Naturschönheiten im Altajgebirge, in Jakutien, am Baikalsee oder auf der Halbinsel Kam?atka werden ausführlich beschrieben. Eigene Kapitel sind den Flusskreuzfahrten auf den großen sibirischen Strömen und der Transsibirischen Eisenbahn gewidmet. >>> Detaillierte Informationen und eine Ansicht der Vorauflage dieses Reiseführers finden Sie auf der Website des Trescher Verlags
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wolfsnot. Sie begegnen einem Wolf – Was tun? Was Sie wissen sollten, wenn Sie einem Wolf begegnen.

Wolfsnot. Sie begegnen einem Wolf – Was tun? Was Sie wissen sollten, wenn Sie einem Wolf begegnen. von Czynk,  Edward von, Krementz,  Anton, Radziwill,  Wilhelm
Mit Lukasch, Lasso und Strychnin gegen eine Geißel der Menschheit. Aus der Geschichte lernen: Zeitzeugen von wissenschaftlichem Rang und mit jahrzehntelanger Jagderfahrung aus wolfsgeplagten Ländern und Zeiten berichten authentisch - und widerlegen Schönfärberei und Lügenmärchen der heutigen Misanthropen. Bibliophile Geschenkausgabe mit zahlreichen Reproduktionen alter Holzstiche des 19. Jahrhunderts, u.a. des polnischen Impressionisten Julian Falat, des Hofmalers von Kaiser Wilhelm II.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten

Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten von Hartmann,  Max, Marynowytsch,  Myroslaw, Umland,  Andreas
Myroslaw Marynowytsch, 1949 im ukrainischen Dorf Komarovychi nahe Lwiw geboren, ist ukrainischer Menschenrechtsaktivist, Mitbegründer der ukrainischen Helsinki-Gruppe, politischer Gefangener, später Präsident und jetzt Ehrenpräsident der ukrainischen Vereinigung von Amnesty International und Ehrenpräsident des ukrainischen PEN-Zentrums sowie Träger des Ordens der Freiheit der Ukraine und zahlreicher anderer Ehrungen. Er arbeitet als Publizist sowie Religionswissenschaftler und Vizerektor der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw. Wegen seiner Mitarbeit in der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsgruppe wurde Marynowitsch während der Breschnew-Ära sieben Jahre als Dissident in einem Arbeitslager inhaftiert und zwangsweise für drei Jahre ins Exil nach Kasachstan geschickt. Die Gruppe war die erste legale, nicht im Untergrund agierende Gruppe der Widerstandsbewegung, welche die Menschenrechtssituation in der Ukraine während der Sowjetzeit an die Öffentlichkeit brachte. Myroslaw Marynowytsch wuchs in einer eng verbundenen galizischen Familie auf, absolvierte die sowjetische Schule und studierte Elektrotechnik am Polytechnikum in Lwiw. All dies spielte auch eine wichtige Rolle bei seiner Entwicklung in Richtung Widerstand gegen das totalitäre Regime. Authentisch, bewegend und offen erzählt er vom Leben im sowjetischen Kyjiw während der Zeit der Helsinki-Bewegung, von den Aktivitäten der ukrainischen Gruppe, von der Überwachung durch den KGB, von ungerechtfertigten Verhaftungen und der ungerechten sowjetischen Justiz. Er berichtet ausführlich über das Leben im Lager für politische Gefangene »Perm-36« und beschreibt die Umstände seiner anschließenden Verbannung. Er widmet dem spirituellen Wachstum eines Menschen in einer Extremsituation große Aufmerksamkeit, gibt faszinierende Einblicke in seine Gedanken zum Dissidententum und zum Wesen des Totalitarismus. Zuletzt fällt er sein Urteil über das kommunistische System – auch angesichts des Krieges von Russland gegen die Ukraine, der mit der Annexion der Krim im Februar 2014 begann, am 24. Februar 2022 mit einer umfassenden Invasion fortgesetzt wurde und immer noch andauert. Das Buch endet zudem mit zukunftsweisenden Überlegungen über den Krieg hinaus.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Logbuch der Gegenwart

Logbuch der Gegenwart von Steger,  Ales
HOCHAKTUELLE THEMEN UND BRISANTE ORTE Vier Städte und Landschaften, die teils fernab unserer Lebenswelt liegen und dennoch DIE PROBLEME UNSERER GEMEINSAMEN GEGENWART OFFENBAREN: ALEŠ ŠTEGER reist an FASZINIERENDE ORTE ABSEITS DER TOURISTENPFADE, wirft sich ins Getümmel hektischer Metropolen und begegnet berührenden MENSCHLICHEN SCHICKSALEN. Aus SHANGHAI berichtet der slowenische Schriftsteller vom Alltag unter Überwachung durch KÜNSTLICHE INTELLIGENZ. Mit den RUSSISCHEN SOLOWEZKI-INSELN betritt er heiligen Boden mit traumatischer Gulag-Vergangenheit. Im SÄCHSISCHEN BAUTZEN besucht er ein ehemaliges STASI-GEFÄNGNIS und wird mit dem RECHTSRUCK in Politik und Gesellschaft konfrontiert. Ein weiteres Ziel ist das SÜDINDISCHE KOCHI. EIN LITERARISCHER LOKALAUGENSCHEIN AM PULS DER ZEIT Mit wachem Geist und spitzem Stift, den Finger allzeit bereit am Auslöser, zieht Aleš Šteger hinein in den Moment und in den Ort. In seinen PRÄZISEN BEOBACHTUNGEN verdichtet er DAS WESENTLICHE UNSERER ZEIT und lässt in BILDKRÄFTIGER UND UNMITTELBARER SPRACHE die ganz spezielle ATMOSPHÄRE der besuchten Landschaften und Städte auferstehen. Mit einem VORWORT VON ALBERTO MANGUEL und ZAHLREICHEN FARBFOTOGRAFIEN des Autors. ********************************************************** Pressestimmen: "ein ästhetisch-politisches Projekt, das auch in den nächsten Jahren für Aufmerksamkeit sorgen wird." SWR, Carsten Otte (aus den Pressestimmen zu "Logbuch der Gegenwart – Taumeln") "wichtigster slowenischer Schriftsteller seiner Generation" DIE WELT, Richard Kämmerlings" (aus den Pressestimmen zu "Logbuch der Gegenwart – Taumeln") "Im Wechsel von Landschaftsbeschreibung und Reflexion findet Šteger Sätze, die den Bildern, die in den Medien verbreitet wurden, eine andere Sichtweise entgegenhalten." Süddeutsche Zeitung, Nico Bleutge (aus den Pressestimmen zu "Logbuch der Gegenwart – Taumeln
Aktualisiert: 2023-06-13
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Das Verfahren läuft

Das Verfahren läuft von Geier,  Swetlana, Sinjawskij (Abram Terz),  Andrej
Sinjawskij verbindet in seinen phantastischen Erzählungen und satirischen Romanen das große Akkordeon der russischen Literatur mit der Leichtigkeit eines Milan Kundera und der Fabulierlust eines Günter Grass. Seine ersten Bücher stellte Andrej Sinjawskij unter dem Pseudonym Abram Terz vor, ein Deckname für den Literaturwissenschaftler am Moskauer Gorki-Institut für Weltliteratur, der tagsüber an Studien arbeitete und nachts Erzählungen und Romane schrieb, die eine ironische Abrechnung mit dem Stalinismus vorlegten. Unsere Edition, eine Neuübertragung der Dostojewskij-Übersetzerin Swetlana Geier, ist ein lang erwartetes Desiderat, das wie kein zweites Werk Einblick gibt in einen der großen Momente der Weltliteratur.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Eine Stimme im Chor

Eine Stimme im Chor von Geier,  Swetlana, Golomstock,  Igor, Sinjawskij (Abram Terz),  Andrej
1965 wurde Andrej Sinjawskij vom russischen Geheimdienst verhaftet und gemeinsam mit seinem Freund Juli Daniel in einem Schauprozess angeklagt. Er erklärte sich für unschuldig und blieb dabei – ein Novum in der Sowjetunion. Das Urteil lautete auf sieben Jahre Zwangsarbeit. In der Zeit schmuggelte er auf abgerissenes Papier gekritzelte Briefe an seine Frau Maria aus dem Lager, die »Eine Stimme im Chor« bilden. Es sind Aufzeichnungen aus einem Totenhaus, die durch die Freiheit ihrer Gedanken bestechen und vom Überleben mit tiefer Humanität berichten.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten

Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten von Hartmann,  Max, Marynowytsch,  Myroslaw, Umland,  Andreas
Myroslaw Marynowytsch, 1949 im ukrainischen Dorf Komarovychi nahe Lwiw geboren, ist ukrainischer Menschenrechtsaktivist, Mitbegründer der ukrainischen Helsinki-Gruppe, politischer Gefangener, später Präsident und jetzt Ehrenpräsident der ukrainischen Vereinigung von Amnesty International und Ehrenpräsident des ukrainischen PEN-Zentrums sowie Träger des Ordens der Freiheit der Ukraine und zahlreicher anderer Ehrungen. Er arbeitet als Publizist sowie Religionswissenschaftler und Vizerektor der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw. Wegen seiner Mitarbeit in der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsgruppe wurde Marynowitsch während der Breschnew-Ära sieben Jahre als Dissident in einem Arbeitslager inhaftiert und zwangsweise für drei Jahre ins Exil nach Kasachstan geschickt. Die Gruppe war die erste legale, nicht im Untergrund agierende Gruppe der Widerstandsbewegung, welche die Menschenrechtssituation in der Ukraine während der Sowjetzeit an die Öffentlichkeit brachte. Myroslaw Marynowytsch wuchs in einer eng verbundenen galizischen Familie auf, absolvierte die sowjetische Schule und studierte Elektrotechnik am Polytechnikum in Lwiw. All dies spielte auch eine wichtige Rolle bei seiner Entwicklung in Richtung Widerstand gegen das totalitäre Regime. Authentisch, bewegend und offen erzählt er vom Leben im sowjetischen Kyjiw während der Zeit der Helsinki-Bewegung, von den Aktivitäten der ukrainischen Gruppe, von der Überwachung durch den KGB, von ungerechtfertigten Verhaftungen und der ungerechten sowjetischen Justiz. Er berichtet ausführlich über das Leben im Lager für politische Gefangene »Perm-36« und beschreibt die Umstände seiner anschließenden Verbannung. Er widmet dem spirituellen Wachstum eines Menschen in einer Extremsituation große Aufmerksamkeit, gibt faszinierende Einblicke in seine Gedanken zum Dissidententum und zum Wesen des Totalitarismus. Zuletzt fällt er sein Urteil über das kommunistische System – auch angesichts des Krieges von Russland gegen die Ukraine, der mit der Annexion der Krim im Februar 2014 begann, am 24. Februar 2022 mit einer umfassenden Invasion fortgesetzt wurde und immer noch andauert. Das Buch endet zudem mit zukunftsweisenden Überlegungen über den Krieg hinaus.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Schermanns Augen

Schermanns Augen von Mensching,  Steffen
Ein Gulag-Roman mit deutschen und österreichischen Protagonisten. Eine Rückschau ins Wien der zwanziger Jahre. Ein Roman, der ins Zentrum des 20. Jahrhunderts führt. Eben noch war Rafael Schermann in der Wiener Caféhaus-Szene ein bunter Hund, bekannt mit Gott und der Welt von Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Magnus Hirschfeld bis zu Else Lasker-Schüler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Döblin, Bruckner, Eisenstein, Stanislawski, Piscator… Selbst der scharfzüngige Karl Kraus erhoffte sich von Schermanns graphologischer Begabung beim Deuten von Briefhandschriften entscheidende Hilfe in seinem Liebeswerben um Sidonie Nádherný… Und jetzt landet dieser schillernde Mann völlig abgerissen und todkrank als Gefangener am Ende der Welt, hundertfünfzig Kilometer östlich von Kotlas an der Bahntrasse nach Workuta im Lager Artek. Sofort zieht einer, der aus Handschriften Vorhersagen ableiten kann, außerordentliches Interesse auf sich, ob nun das des Lagerkommandanten (selbst der kann nicht sicher sein, ob er morgen Chef eines größeren Lagers sein oder man ihn erschießen wird) oder das seiner Mitgefangenen, »achthundert Männer, zweihundert Frauen. Eine echte sowjetische Großfamilie… jeder weiß alles vom anderen und wünscht ihm die Krätze an den Hals.« Und dann behauptet Schermann noch, kein Russisch zu können, und beansprucht einen Übersetzer. Steffen Mensching stellt ihm den jungen deutschen Kommunisten Otto Haferkorn an die Seite. Das ungleiche Paar, mal Herr und Knecht, mal Don Quijote und Sancho Pansa, kämpft ums Überleben unter brutalen, absurden Verhältnissen im mörderischen Räderwerk des zwanzigsten Jahrhunderts. Zwölf Jahre hat Steffen Mensching an seinem opus magnum gearbeitet, es ist ein großer Wurf geworden.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Schermanns Augen

Schermanns Augen von Mensching,  Steffen
Ein Gulag-Roman mit deutschen und österreichischen Protagonisten. Eine Rückschau ins Wien der zwanziger Jahre. Ein Roman, der ins Zentrum des 20. Jahrhunderts führt. Eben noch war Rafael Schermann in der Wiener Caféhaus-Szene ein bunter Hund, bekannt mit Gott und der Welt von Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Magnus Hirschfeld bis zu Else Lasker-Schüler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Döblin, Bruckner, Eisenstein, Stanislawski, Piscator… Selbst der scharfzüngige Karl Kraus erhoffte sich von Schermanns graphologischer Begabung beim Deuten von Briefhandschriften entscheidende Hilfe in seinem Liebeswerben um Sidonie Nádherný… Und jetzt landet dieser schillernde Mann völlig abgerissen und todkrank als Gefangener am Ende der Welt, hundertfünfzig Kilometer östlich von Kotlas an der Bahntrasse nach Workuta im Lager Artek. Sofort zieht einer, der aus Handschriften Vorhersagen ableiten kann, außerordentliches Interesse auf sich, ob nun das des Lagerkommandanten (selbst der kann nicht sicher sein, ob er morgen Chef eines größeren Lagers sein oder man ihn erschießen wird) oder das seiner Mitgefangenen, »achthundert Männer, zweihundert Frauen. Eine echte sowjetische Großfamilie… jeder weiß alles vom anderen und wünscht ihm die Krätze an den Hals.« Und dann behauptet Schermann noch, kein Russisch zu können, und beansprucht einen Übersetzer. Steffen Mensching stellt ihm den jungen deutschen Kommunisten Otto Haferkorn an die Seite. Das ungleiche Paar, mal Herr und Knecht, mal Don Quijote und Sancho Pansa, kämpft ums Überleben unter brutalen, absurden Verhältnissen im mörderischen Räderwerk des zwanzigsten Jahrhunderts. Zwölf Jahre hat Steffen Mensching an seinem opus magnum gearbeitet, es ist ein großer Wurf geworden.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Sehenden Auges

Sehenden Auges von Sapper,  Manfred, Weichsel,  Volker
Unter dem Titel "Sehenden Auges. Europäische Gewaltgeschichten" blicken 12 Autoren auf den Ersten Weltkrieg, die Shoa, den Gulag und die sowjetische Psychiatrie.°°°°Drei Texte schauen nach dem Ende des Gedenkjahres 2014 noch einmal auf den Ersten Weltkrieg zurück: Egbert Jahn wendet sich dezidiert gegen die These, die Entscheidungsträger von 1914 seien nicht schuldfähige Schlafwandler gewesen. Genau dies wollte das deutsche Publikum jedoch hören. Daher hat, wie Jost Dülffer zeigt, Christopher Clark zwar nicht das beste, aber das in Deutschland erfolgreichste Buch über den Ersten Weltkrieg geschrieben.°°°°Anne Hartmann rückt mit neuen Archivmaterialien das harte Urteil über Lion Feuchtwanger und sein Buch Moskau 1937 zurecht, Felix Schnell setzt sich anhand eines in diesem OSTEUROPA-Band erstmals auf deutsch erscheinenden Textes von Julius Margolin (1900-1976) mit Sinn und Unsinn des Lagervergleichs auseinander.°°°°Außerdem im Heft: Holocaust im Film - von Tarantino bis Wajda; Zwischen Fernsehkitsch und Geschichtsklitterung: die Rezeption von "Unsere Väter, unsere Mütter" in Polen; Psychiatrische Anstalten in der UdSSR, der Menschenrechtler: Andrej Sacharov; die Menschenrechtler: zur Geschichte von Memorial, russische Literatur in deutschen Übersetzungen 2014.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Lager und Literatur

Lager und Literatur von Lachmann,  Renate
Die einschneidendste Erfahrung, die aus den Lagerberichten der Gulag-Opfer spricht, ist die Entstellung des vertrauten humanistischen Menschenbilds. Die historische Aufarbeitung des Gulag-Geschehens setzte mit den Aktivitäten der Menschenrechtsorganisation »Memorial« ein. Ihrer Arbeit gingen die in Form von Autobiographie, Tagebuch und Erzählung verfassten Lagerberichte voraus, die bereits in den 60er und 70er Jahren publiziert wurden. Allein diese Texte der Überlebenden berichten über die Bedingungen in den Lagern, deren Aussehen und Anlage, über die Arbeitsabläufe und das Zusammenleben der Inhaftierten. Die Diskrepanz zwischen Erleben und Beschreiben, zwischen der Ungeheuerlichkeit des Geschehens und dem Willen, es in Sprache zu fassen, bestimmen ihren Duktus. Wie vermag sich die erinnerte Erfahrung im Nachhinein in einer neuen Gegenwart, der Gegenwart des Schreibens, darzustellen? Die Gulag-Texte unternehmen den Versuch, ein Wissen über den Menschen aufzudecken, das das Lager »offenbart« hat, und zugleich den Schock über die Erkenntnis zu vermitteln, dass das, was als menschlich galt, entweder in eine Vorlagerzeit gehört oder niemals seinem wirklichen Wesen entsprochen hat. Renate Lachmann geht es in ihren Analysen um eine Poetologie der Lagerliteratur. Sie bestimmt die formalen Prinzipien, deren sich die Verfasser bei der »Übersetzung« ihrer erinnerten Erfahrung physischer und psychischer Bedrohung in lesbare Texte bedient haben: die Wahl der Gattung, des Stils, das Verhältnis von faktographischen und fiktionalen Elementen. Das Buch ist ein Grundlagenwerk, dem es gelingt, zwischen dem Literarischen und dem Dokumentarischen der Lagertexte eine Balance zu wahren. Für das Verständnis der Lager und der durch sie aufgeworfenen radikalen Fragen ist es von entscheidender Bedeutung.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten

Das Universum hinter dem Stacheldraht: Erinnerungen und Reflexionen eines sowjet-ukrainischen Dissidenten von Hartmann,  Max, Marynowytsch,  Myroslaw, Umland,  Andreas
Myroslaw Marynowytsch, 1949 im ukrainischen Dorf Komarovychi nahe Lwiw geboren, ist ukrainischer Menschenrechtsaktivist, Mitbegründer der ukrainischen Helsinki-Gruppe, politischer Gefangener, später Präsident und jetzt Ehrenpräsident der ukrainischen Vereinigung von Amnesty International und Ehrenpräsident des ukrainischen PEN-Zentrums sowie Träger des Ordens der Freiheit der Ukraine und zahlreicher anderer Ehrungen. Er arbeitet als Publizist sowie Religionswissenschaftler und Vizerektor der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw. Wegen seiner Mitarbeit in der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsgruppe wurde Marynowitsch während der Breschnew-Ära sieben Jahre als Dissident in einem Arbeitslager inhaftiert und zwangsweise für drei Jahre ins Exil nach Kasachstan geschickt. Die Gruppe war die erste legale, nicht im Untergrund agierende Gruppe der Widerstandsbewegung, welche die Menschenrechtssituation in der Ukraine während der Sowjetzeit an die Öffentlichkeit brachte. Myroslaw Marynowytsch wuchs in einer eng verbundenen galizischen Familie auf, absolvierte die sowjetische Schule und studierte Elektrotechnik am Polytechnikum in Lwiw. All dies spielte auch eine wichtige Rolle bei seiner Entwicklung in Richtung Widerstand gegen das totalitäre Regime. Authentisch, bewegend und offen erzählt er vom Leben im sowjetischen Kyjiw während der Zeit der Helsinki-Bewegung, von den Aktivitäten der ukrainischen Gruppe, von der Überwachung durch den KGB, von ungerechtfertigten Verhaftungen und der ungerechten sowjetischen Justiz. Er berichtet ausführlich über das Leben im Lager für politische Gefangene »Perm-36« und beschreibt die Umstände seiner anschließenden Verbannung. Er widmet dem spirituellen Wachstum eines Menschen in einer Extremsituation große Aufmerksamkeit, gibt faszinierende Einblicke in seine Gedanken zum Dissidententum und zum Wesen des Totalitarismus. Zuletzt fällt er sein Urteil über das kommunistische System – auch angesichts des Krieges von Russland gegen die Ukraine, der mit der Annexion der Krim im Februar 2014 begann, am 24. Februar 2022 mit einer umfassenden Invasion fortgesetzt wurde und immer noch andauert. Das Buch endet zudem mit zukunftsweisenden Überlegungen über den Krieg hinaus.
Aktualisiert: 2023-06-07
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