Erzählte Zeit – erzähltes Selbst

Erzählte Zeit – erzähltes Selbst von Bläser,  Stefanie
„Sich verstehen bedeutet, sich angesichts eines Textes zu verstehen und von ihm die Bedingungen eines Selbst zu empfangen, das anders als das Ich ist, das die Lektüre beginnt (.).“°°°°Der 2005 verstorbene französische Philosoph Paul Ricoeur widmete sich ausführlich der transformierenden Kraft des Erzählens. Die subtilen Verbindungslinien, die er durch die narrative Tätigkeit zwischen den Kategorien des Sinns, des Selbst und der Zeit extrapoliert, kulminieren in seiner Konzeption des Selbst als narrativer Identität. Einer fragilen zwar, sich stets verändernden Identität, die sich über die Rezeption und Produktion von Erzählungen immer wieder neu kon- und refiguriert, die aber gerade dadurch dem Paradoxon der „Beständigkeit im Wandel“ gerecht werden kann.°°°°Diese Arbeit führt in die Zeit- und Subjektphilosophie Paul Ricoeurs ein und erörtert vor dem Hintergrund seines Hauptwerkes „Zeit und Erzählung“ seine Theorie der narrativen Identität. In einem Exkurs werden anschließend Ricoeurs Analysen narrativer Zeitlichkeit mit jenen der strukturalistischen Erzähltheorie genettescher Provenienz verglichen.°°
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wettkampfkulturen

Wettkampfkulturen von Gebert,  Bent
Wie bringen Gesellschaften des Mittelalters, die keine generalisierten Konzepte von Diversität im modernen Sinne ausbilden, dennoch Vielfalt zur Geltung? Die Arbeit verfolgt diese Grundfrage historischer Kulturtheorie an deutschsprachigen Wettkampferzählungen des 9. bis 15. Jahrhunderts und ausgewählten Bezugstexten der lateinischen und französischen Literatur. Streitdialoge vom Seelenkampf, Heldenepen, höfische Romane, Märtyrerlegenden, artes-Dichtungen und Exempelerzählungen stützen sich dabei oft auf Wettkampfmuster, die vor allem interne Möglichkeitsspielräume der Unbestimmtheit kultivieren.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Romane auf der Bühne

Romane auf der Bühne von Lipinski,  Dr. Birte
Im Gegenwartstheater werden immer mehr Romane auf die Bühne gebracht. Doch was passiert beim Dramatisieren eines Romans für die Bühne? In welchem Verhältnis steht der Ausgangstext zum daraus entstehenden Theaterstück? Un terscheiden sich Romandramatisierungen von anderen Stücken der Gegenwartsdramatik, und wie kommt es zu der wachsenden Zahl solcher Adaptionen seit den 1990er Jahren? Diese Studie ordnet das Phänomen in die gegenwärtige Theaterlandschaft und Dramenproduktion zwischen Literaturtheater und Postdramatik ein. Sie unternimmt in fundierten Analysen eine ausführliche Gegenüberstellung von Romanen und ihren Bühnenfassungen, die in einem Beschreibungsmodell für weitere Untersuchungen von Dramatisierungen mündet. Somit leistet das vorliegende Buch einen wichtigen Beitrag zur Gattungstheorie, zu einer transgenerischen Erzähltheorie und zu einer historisch fundierten Intertextualitätsforschung.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Figur im Vollzug

Figur im Vollzug von Bernhardt,  Susanne
Die Vita Heinrich Seuses zählt zu den herausragenden Textzeugnissen mittelalterlicher Mystik, dennoch fehlte seit längerem eine aktuelle Monographie. In der vorliegenden Studie wird die Vita anhand der Leitkategorie "Figur" neu erschlossen. Anstatt davon auszugehen, dass die dort beschriebenen Erfahrungen vom Autor selbst gemacht wurden, steht die Konstruktion der Figur über narrative Strategien im Zentrum. Denn die Figur wird nicht einfach gesetzt, sondern als religiöse Identität in performativen Akten immer wieder neu entworfen. Die Figur stellt so ein Modell zur Verfügung, das gleichzeitig als Vorbild dient und das Problem der (richtigen) Nachahmung verhandelt. Gleichzeitig wird dieses geschlossene Modell im zweiten Teil der Vita aufgelöst und individualisiert. Die Auflösung des erzählten Modells wird ebenfalls in narrativen Strukturen abgebildet und ermöglicht so einen Nachvollzug in der Lektüre. Die narratologische Kategorie "Figur" allein reicht dabei nicht aus, um die historischen Spezifika des Textes zu beschreiben. Sie wird in der Studie darum verbunden mit literaturwissenschaftlichen Konzepten der Performativität, Textualität und Literarizität und erhält so historische Tiefenschärfe.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Person und Artefakt

Person und Artefakt von Möllenbrink,  Linus
Trotz ihrer unbestrittenen Bedeutung bildeten literarische Figuren lange eine Leerstelle der mediävistischen Erzählforschung. Am Beispiel des >Tristan< Gottfrieds von Straßburg unternimmt es der vorliegende Band, Antworten auf bislang ungeklärte Fragen in diesem Bereich zu finden. Dafür werden zunächst zentrale narratologische Kategorien - die Handlungsmotivation, die Frage des Rezipientenwissens, das Verhältnis von Typik und Individualität - diskutiert, die anschließend in exemplarischen Analysen des Romans hermeneutisch fruchtbar gemacht werden. Die Lektüren arbeiten heraus, in welchem Verhältnis Lebenswirklichkeit und literarische Gemachtheit der Figuren stehen, und bieten damit neben einem Beitrag zur Historischen Narratologie zugleich neue Interpretationsansätze für Gottfrieds Text.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Integration durch Recht

Integration durch Recht von Lautsch,  Eva Ricarda
Ob als Rule of Law, Rechtsstaatlichkeit oder als Kern einer europäischen Rechtsgemeinschaft: die Vorstellung vom Recht als verbindende, "kulturelle Kraft" (Walter Hallstein) durchzieht die Ideengeschichte westlicher Verfassungsstaatlichkeit. Dabei soll das Recht politische Ideale individueller Freiheit, Würde und Demokratie bereits verkörpern; "Integration durch Recht" erscheint als Selbsterhaltungstechnik der politischen Ordnung. Aber welchen Beitrag leistet das Recht tatsächlich für den Bestand und Erhalt eines Gemeinwesens? Und hat es darüber hinaus sogar die Kraft, ein solches in Europa zu erschaffen? Eva Ricarda Lautsch nimmt diese Fragen zum Anlass und untersucht die Potenziale und Grenzen politischer Legitimität kraft Legalität. Unterschiedliche rechtstheoretische Perspektiven geben dabei nicht nur Aufschluss über die großen Erwartungen an die integrative Funktion des Rechts, sondern zeigen zugleich deren Grenzen auf.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Integration durch Recht

Integration durch Recht von Lautsch,  Eva Ricarda
Ob als Rule of Law, Rechtsstaatlichkeit oder als Kern einer europäischen Rechtsgemeinschaft: die Vorstellung vom Recht als verbindende, "kulturelle Kraft" (Walter Hallstein) durchzieht die Ideengeschichte westlicher Verfassungsstaatlichkeit. Dabei soll das Recht politische Ideale individueller Freiheit, Würde und Demokratie bereits verkörpern; "Integration durch Recht" erscheint als Selbsterhaltungstechnik der politischen Ordnung. Aber welchen Beitrag leistet das Recht tatsächlich für den Bestand und Erhalt eines Gemeinwesens? Und hat es darüber hinaus sogar die Kraft, ein solches in Europa zu erschaffen? Eva Ricarda Lautsch nimmt diese Fragen zum Anlass und untersucht die Potenziale und Grenzen politischer Legitimität kraft Legalität. Unterschiedliche rechtstheoretische Perspektiven geben dabei nicht nur Aufschluss über die großen Erwartungen an die integrative Funktion des Rechts, sondern zeigen zugleich deren Grenzen auf.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Vorstellungen und Überzeugungen

Vorstellungen und Überzeugungen von Lindblom,  Victor
Der Fokus der Studie liegt auf der Analyse des Fiktionalitätsstatus von Erzählwerken in der literaturwissenschaftlichen Praxis. Im Zentrum steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Fiktionalität, der Vorstellungskraft und dem Handeln von Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Lesern. Dabei wird eine wechselseitige Erhellung zweier Fragen unternommen: Was ist Fiktionalität und Nichtfiktionalität? Und: Welchen Fiktionalitätsstatus haben Max Frischs Montauk (1975) und Lukas Bärfuss’ Koala (2014)? So werden Vorschläge erarbeitet und auf die Probe gestellt: eine literaturwissenschaftlich operationalisierte Definition von Fiktionalität und Nichtfiktionalität einerseits – eine Klassifikation der notorisch umstrittenen Fälle Montauk und Koala andererseits.
Aktualisiert: 2023-06-12
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9/11 erzählen

9/11 erzählen von Bender,  Jesko
Bis heute befasst sich die deutschsprachige Literatur mit dem 11. September 2001. Doch wie kann (vom) Terror erzählt werden? Jesko Bender zeigt anhand von Texten von Ulrich Peltzer, Katharina Hacker und Paulus Hochgatterer, dass sie den Terror auf eine jeweils besondere Weise ausbuchstabieren - nicht zuletzt auch, indem sie ihn in einen spezifisch deutschen Kontext einschreiben. Während im politischen Diskurs Terror als das Ende der Kommunikation angesehen wird und die künstlerische Auseinandersetzung stets mit der Frage nach der ethisch-moralischen Zulässigkeit der Ästhetisierung konfrontiert ist, kann aus literaturwissenschaftlicher Perspektive konstatiert werden: Gerade dort, wo erzählt wird, wird es interessant.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Leerstellen transmedial

Leerstellen transmedial von Dablé,  Nadine
Durch die intensive Beschäftigung mit unzuverlässigem und komplexem Erzählen haben narratologische Konzepte in den vergangenen Jahren in der Film- und Fernsehwissenschaft an Popularität gewonnen. Nadine Dablé widmet sich einem bisher blind gebliebenen Fleck dieser audiovisuellen Narratologie: den Leerstellen. Dadurch rückt gerade das in den Blick, was fehlt, was unausgesprochen bleibt oder explizit verweigert wird. In einer deutlichen Modernisierung und Erweiterung der literaturwissenschaftlichen Leerstellentheorie beleuchtet die Studie vielfältige Auslassungsphänomene auf ihre transmediale erzählstrategische Verwendung hin.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Sexualität – Geschlecht – Affekt

Sexualität – Geschlecht – Affekt von Binswanger,  Christa
Unterscheiden sich Männlichkeit und Weiblichkeit in der Sexualität? Sind Begehren und damit einhergehende Affekte geschlechtsspezifisch? Christa Binswanger untersucht die Wechselwirkung von Sexualität, Geschlecht und Affekt in deutschsprachiger Literatur von 1954 bis 2008. Sexuelle Scripts dienen ihr auf intrapsychischer, interpersoneller und kultureller Ebene als Analyseinstrument für ausgewählte literarische Texte, die historisch eingeordnet und einem queer reading unterzogen werden. Die Metapher des Palimpsests veranschaulicht dabei die Verflechtung sexueller Scripts mit Konzepten von Männlichkeit und Weiblichkeit.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Gedächtnis und Erzählen

Gedächtnis und Erzählen von Slipp,  Richard
Das Prosawerk Christoph Heins ist - wie kaum ein zweites eines Gegenwartsautors - durchsetzt von Erinnerungsinszenierungen, die den dynamischen Charakter individuellen Erinnerns in den Vordergrund rücken. Während Heins Erzählduktus oft den Anschein von objektiven Chroniken erweckt, entlarven destabilisierende Erzählverfahren die Texte in ihrer Fiktionalität. Richard Slipp unterzieht Werke Heins aus über vierzig Jahren einer narratologischen Analyse. Damit stellt er sich gegen das Gros der Hein-Forschung, in dem vor allem die inhaltliche Ebene und der behauptete historische Bezug dominieren. Die aufgedeckte Selbstreflexivität Christoph Heins eröffnet so bisher unbekannte Sichtweisen auf das Schaffen des Schriftstellers.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Sexualität – Geschlecht – Affekt

Sexualität – Geschlecht – Affekt von Binswanger,  Christa
Unterscheiden sich Männlichkeit und Weiblichkeit in der Sexualität? Sind Begehren und damit einhergehende Affekte geschlechtsspezifisch? Christa Binswanger untersucht die Wechselwirkung von Sexualität, Geschlecht und Affekt in deutschsprachiger Literatur von 1954 bis 2008. Sexuelle Scripts dienen ihr auf intrapsychischer, interpersoneller und kultureller Ebene als Analyseinstrument für ausgewählte literarische Texte, die historisch eingeordnet und einem queer reading unterzogen werden. Die Metapher des Palimpsests veranschaulicht dabei die Verflechtung sexueller Scripts mit Konzepten von Männlichkeit und Weiblichkeit.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Deutschland und seine Flüchtlinge

Deutschland und seine Flüchtlinge von Becker,  Uwe
Die Aufnahme Tausender »Fremder« im Sommer 2015 wurde medial euphorisiert als »deutsches Wunder« beschrieben. Die Geflüchteten selbst tauchten in dieser Perspektive kaum auf. Dem Narrativ der »Willkommenskultur« folgte ein Wechselbad der Diskurse hin zum drohenden Staatsversagen, der Belastungsgrenze oder sexueller Übergriffe. Dabei ging es primär um die Befindlichkeit der Nation und der »Flüchtling« wurde zum Verursacher nationaler Bedrängnisse. Uwe Becker analysiert diese Diskurse und zeichnet nach, welche Narrative sich im »langen Sommer der Flucht« aufgebaut haben. Dabei zeigt er auf, wie sie im kollektiven Gedächtnis ruhen, jederzeit aktivierbar sind und bis heute eine restriktive Flüchtlingspolitik legitimieren.
Aktualisiert: 2023-06-09
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