Friedrich Hielscher

Friedrich Hielscher von Lehner,  Kurt M.
Friedrich Hielscher (1902–1990) ist eine der widersprüchlichsten Gestalten der deutschen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts: Freikorpskämpfer und Agitator, Schriftsteller und Mystiker, Gegner der Nationalsozialisten, Gründer einer heidnischen Kirche, Freund und Gesprächspartner von Theodor Heuß, Ernst Jünger, Alfred Kantorowicz und Martin Buber. Hielscher zählte in der Weimarer Republik zu den führenden nationalrevolutionären Publizisten und entwickelte ein mystisches, nicht völkisch-rassistisches Verständnis von Deutschtum. Als Kritiker des Nationalsozialismus versuchte er eine Widerstandsgruppe aufzubauen. In den 1960er Jahren zunächst als magischer Guru des Dritten Reichs verklärt, verschwand Hielscher aus dem öffentlichen Bewusstsein und widmete sich seiner weitgehend geheimen »Unabhängigen Freikirche«, deren Glaubensinhalte auf die germanische Mythologie Bezug nahmen. Mit seiner Kapitalismus-Kritik und Fortschrittsskepsis steht Hielscher auch im Zusammenhang mit Ursprüngen der Alternativbewegung. Der Band enthält einen Bildteil mit teils noch nie publizierten Fotografien Hielschers.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Die „Zwei Körper des Königs“ in den westsemitischen Kulturen

Die „Zwei Körper des Königs“ in den westsemitischen Kulturen von Kühn,  Dagmar
Dagmar Kühn untersucht das altorientalische und alttestamentliche Königtum vor dem Hintergrund des Konzepts der „Zwei Körper des Königs“, das der Historiker Ernst H. Kantorowicz für das europäische Mittelalter erarbeitet hat, nach welchem der König einen sterblichen Körper und einen unsterblichen Körper besaß, die ungetrennt in seiner Person zusammenkamen. Die Juristen der elisabethanischen Tudor-Zeit entwickelten ihre Lehre über die „The king’s two bodies“, um zu begründen, dass die natürliche Person des Königs (body natural) durch den unsterblichen Körper (body politic) von aller Unvollkommenheit und Schwäche befreit wurde. Jede der erörterten westsemitischen Kulturen entwickelte eigene, bisweilen aber einander ähnliche Strategien zur Ausstattung des body politic mit Insignien und zur bildhaften Repräsentation des body politic sowie zu seiner Aufrechterhaltung in Krisenzeiten, insbesondere in der Bedrohung des body natural durch Krankheit, Gefahr und Tod. In Ugarit lassen sich Aspekte der Königsideologie besonders in den Königsepen Kirta und Aqhatu finden, in deren Helden Kirta, Danʾilu und Aqhatu sich das Schicksal des ugaritischen Königs widerspiegelt. Eine Parallelisierung der Götter und der ugaritischen Könige zeigt sich im Schicksal Baʿals, der im Baʿals-Zyklus ein Königtum begehrt, es erhält und durch widrige Umstände wieder verliert. Auffällig ist die enge Bindung der Könige von Ugarit an die Götter des Königtums. Die Kontinuität der Dynastie war vom Segen der Götter abhängig, ebenso das Wohl des body natural. Das anschaulichste Beispiel der „Zwei Körper des Königs“ bei den Phöniziern stellt der Aḥirom-Sarkophag aus Byblos dar. Während im Sarkophag die Leiche des Königs bestattet lag (body natural), symbolisierte die thronende effigies im Relief auf der Wanne, vor der ein Opfertisch mit Gaben abgebildet ist, den unsterblichen In den Texten des Alten Testaments wird deutlich, dass den Verfassern die Aspekte der altorientalischen Königsideologie bekannt waren und sie auch um die ewige (body politic) und menschliche (body natural) Komponente des Königtums in der Person des Königs wussten, die sie entsprechend in ihren theologischen Beurteilungen verwendeten. Vor allem die Psalmen und andere weisheitliche Texte haben das ideale Bild des Königs (body politic) bewahrt, der nach seiner Inthronisation als Sohn Gottes galt und in seinem Amt als Gott bezeichnet werden konnte.
Aktualisiert: 2020-10-20
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„Wer je die flamme umschritt ..“

„Wer je die flamme umschritt ..“ von Hatry,  Thomas, Mumm,  Hans-Martin
Bei dem Buch "Wer je die flamme umschritt .." handelt es sich um den Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung zur Erinnerung an den 150. Geburtstag Stefan Georges im Museum Haus Cajeth in Heidelberg im Sommer 2018. Neben den in der Ausstellung gezeigten Objekten, enthält der Band biografische Texte zu Stefan George und seinen Trabanten in ihrer Beziehung zu Heidelberg. Aus dem Vorwort: Hat Stefan George uns heute noch etwas zu sagen? In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat deren Literaturchefin einen scharfen Angriff auf die Aktivitäten zu Georges 150. Geburtstag formuliert: "Es geht auch um Mißbrauch". Der Artikel richtet sich letzten Endes gegen die Homosexualität insgesamt. Umgekehrt ist zu beachten, dass Stefan George mit seinem Werk und seinem Kreis den Homosexuellen seiner Zeit einen künstlerischen Schutzraum bot, der es erlaubte, sich zu seiner Dichtung zu bekennen ohne sich outen zu müssen. Seit der Abschaffung des §175 haben dieser Schutzraum und damit auch das Werk Georges an Bedeutung verloren. Was trotzdem bleibt, ist der Akzent auf dichterische Qualität, auf editorische Präzision und auf Kritik der Gegenwart. George führte einen Zweifrontenkampf gegen den Mief der Kaiserzeit und gegen die kalte Moderne. Sein "Geheimes Deutschland" war der Aufruf an die Besten, den Trott der Zeit nicht mitzugehen. Sich mit George zu befassen ist stets ergiebig. Wer auch immer dessen engeres und weiteres Umfeld untersucht, stößt auf neue Facetten und neue Aspekte, immer mittendrin in den brennenden Fragen der Zeit vor 100 Jahren.
Aktualisiert: 2019-04-12
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Friedrich Hielscher

Friedrich Hielscher von Lehner,  Kurt M.
Friedrich Hielscher (1902–1990) ist eine der widersprüchlichsten Gestalten der deutschen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts: Freikorpskämpfer und Agitator, Schriftsteller und Mystiker, Gegner der Nationalsozialisten, Gründer einer heidnischen Kirche, Freund und Gesprächspartner von Theodor Heuß, Ernst Jünger, Alfred Kantorowicz und Martin Buber. Hielscher zählte in der Weimarer Republik zu den führenden nationalrevolutionären Publizisten und entwickelte ein mystisches, nicht völkisch-rassistisches Verständnis von Deutschtum. Als Kritiker des Nationalsozialismus versuchte er eine Widerstandsgruppe aufzubauen. In den 1960er Jahren zunächst als magischer Guru des Dritten Reichs verklärt, verschwand Hielscher aus dem öffentlichen Bewusstsein und widmete sich seiner weitgehend geheimen »Unabhängigen Freikirche«, deren Glaubensinhalte auf die germanische Mythologie Bezug nahmen. Mit seiner Kapitalismus-Kritik und Fortschrittsskepsis steht Hielscher auch im Zusammenhang mit Ursprüngen der Alternativbewegung. Der Band enthält einen Bildteil mit teils noch nie publizierten Fotografien Hielschers.
Aktualisiert: 2023-04-24
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La vita spezzata

La vita spezzata von Dörner,  Anke
Der jüdische Romanist Leonardo Olschki (1885-1961) gehört heute zu den vergessenen Vertretern seines Faches _ zu Unrecht, wie die vorliegende Biographie zeigt. Olschki wurde 1933 von seinem Heidelberger Lehrstuhl vertrieben, kehrte zunächst in sein Geburtsland Italien zurück und emigrierte 1939 in die Vereinigten Staaten. An seinem Beispiel stellt die Autorin die Emigrationswege der vertriebenen Romanisten in Europa und Übersee dar und zeigt die praktischen wie psychischen Schwierigkeiten des Neuanfangs sowie Chancen und Hindernisse in den jeweiligen Gastländern auf. Erstmals werden auch die Remigration der vertriebenen Romanisten nach 1945 untersucht, die Bedingungen und Probleme ihrer Rückkehr nach Deutschland beleuchtet. Politische Geschichte, Universitätsgeschichte und Fachgeschichte unterschiedlicher Länder werden dabei verbunden. Olschki selbst entwickelte sich in der Emigration vom Romanisten zum Kulturhistoriker und zum Orientalisten. Seine Werke spiegeln die biographischen Brüche der Emigration in der direkten Auseinandersetzung mit der Rassenideologie wie in der Konstruktion ‚gelehrter Gegenwelten’ zur Verarbeitung der Gegenwart. Doch nicht nur als Quellen der Emigration sind seine Werke neu zu lesen und zu entdecken. Bereits als junger Wissenschaftler wagte sich Olschki immer wieder in Grenzbereiche seines Faches vor und entwickelte wegweisende Thesen und Fragestellungen _ z.B. in seinem dreibändigen Werk zur italienischen Wissenschaftssprache oder in seinen kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Studien zur Reise- und Entdeckerliteratur. Olschkis Biographie basiert auf zahlreichen, z. T. neuentdeckten Quellen aus Archiven in Deutschland, Italien und den USA. Besonders aussagekräftig ist seine Korrespondenz mit berühmten Gelehrten seiner Zeit. Eine Auswahl bisher unveröffentlichter Briefe an Karl Vossler und Paul Oskar Kristeller sowie an und von Ernst Kantorowicz ist im Anhang zusammengestellt.
Aktualisiert: 2019-01-07
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Alles, was recht(s) ist

Alles, was recht(s) ist von Weissmann,  Karlheinz
Zweiundzwanzig, teils unveröffentlichte Texte geben Aufschluss über herausragende Persönlichkeiten, über Traditionen und historische Irrwege, über Ideen und Zukunftsperspektiven der politischen Rechten in all ihrer inneren Vielfalt. Neben Ernst Jünger und Arnold Gehlen werden Friedrich Hielscher, Rudolf Stadelmann, Ewald von Kleist-Schmenzin und Martin Niemöller behandelt, ebenso der 1934 ermordete jungkonservative Politiker Edgar Julius Jung und der in die Emigration getriebene jüdische Historiker Ernst Kantorowicz, dessen Buch über Friedrich II. von Hohenstaufen eine außerordentliche Wirkung hatte. Um Begriffe wie Volk – Staat – Nation kreist das Denken, auch und gerade in Zeiten von Europäisierung und Globalisierung, im historischen Bezugsrahmen befindet sich der innerfranzösische Widerstand gegen die große Revolution von 1789 ebenso wie das preußische Staatsethos und das Gedankengut des Wandervogels, sogar einen „ Anarchismus von rechts“ hat es gegeben. Die Auseinandersetzung mit den „Häresien“ des Faschismus und Nationalsozialismus nimmt für die eigene Standortbestimmung freilich eine wichtige Rolle ein. Heute scheint „rechts“ Denken marginalisiert und im öffentlichen Diskurs kaum mehr vorhanden, doch wirken Ideen und politische Traditionen oft still und im Geheimen fort, bis sie eines Tages erneut deutlich hervortreten. Nicht umsonst nehmen bereits wieder mehr Persönlichkeiten – wie Botho Strauß – ohne Scheu für sich selbst die lange Zeit inkriminierte Bezeichnung „rechts“ in Anspruch. So ist auch der letzte Teil des Buches einer Standortbestimmung und einem Entwurf künftiger Perspektiven von seiten der Rechten gewidmet.
Aktualisiert: 2020-01-14
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