Kunstzeiten

Kunstzeiten von Derix,  Elisabeth, Täube,  Dr. Dagmar
„Glasmalerei in den Genen“ Zur Geschichte der Glasmalerei Wilhelm Derix, Düsselsdorf-Kaiserswerth Als einer von sieben Söhnen des Maler- und Glasermeisters Johann Cornelius Derix wurde Wilhelm Derix 1837 in Goch geboren. Er lernte zunächst in der väterlichen Werkstatt. Hier kam er schon früh mit Bleiverglasungen in Berührung. Nach einer Ausbildung im Zeichnen und in verschiedenen anderen Glasmalereiwerkstätten, so z.B. auch bei Dr. Heinrich Oidtmann in Linnich, wo er seine spätere Frau Gertrud Werth kennenlernte, gründete er schließlich 1866 mit 29 Jahren ein eigenes Atelier. Nach ersten schwierigen Jahren entwickelte sich die Werkstatt zu einer blühenden Firma mit Aufträgen aus dem Inland und dem benachbarten Ausland. 1884 wurde bereits ein großer Neubau bezogen und die Zahl der Mitarbeiter war auf 20 gewachsen. Mit der Umsetzung einer Glasmalerei mit der Figur des Hl. Hubertus nach dem Entwurf des Historienmalers Friedrich Stummel aus Kevelaer war der Durchbruch für zahlreiche figurative Aufträge geschafft. Mit der Rückbesinnung auf die mittelalterliche Kunst und durch die neue Frömmigkeit im 19. Jahrhundert war hier ein großer Bedarf an solchen Fenstern entstanden. Es folgten große und wichtige Aufträge: So z.B. das Westfenster von Lüdinghausen oder etwa drei Chorfenster der Herz-Jesu-Kirche in Münster. Die Firma wuchs weiter, und so eröffnete der älteste Sohn Heinrich Derix 1896 eine Zweigstelle in Kevelaer. Inzwischen erfreute sich die „Niederrheinische Kunstanstalt für Glasmalerei“ an weltweiten Aufträgen für mehr als 1.000 Kirchen, darunter auch ein Fenster für die Sixtinische Kapelle in Rom. Diesem Auftrag haben Wilhelm Derix und seine beiden Söhne die Auszeichnung als „päpstliche Hofglasmaler“ zu verdanken. Nach dem Tod des Vaters 1919 behielt Heinrich Derix die Leitung der Kevelaer Werkstatt, während Wilhelm Derix jr. das Atelier in Goch übernahm. Letzterer starb jedoch schon drei Jahre später, so dass die Firma mit Kevelaer zunächst wiedervereinigt wurde. 1913 war die Glasmalerei auf mehr als 50 Mitarbeiter angewachsen. Die dritte Generation, wieder angeführt von den Vettern Heinrich und Wilhelm, beide 1904 geboren, führten die Werkstätten bis 1940 gemeinsam. Dort entstanden ab 1936 auch Mosaikarbeiten. Beide hatten zuvor eine Ausbildung im Familienbetrieb und in den Kunstgewerbeschulen in Krefeld und München absolviert und haben anschließend bei Johan Thorn Prikker an der Kölner Werkschule gelernt. Durch den Einfluss dieses wichtigen Künstlers bekamen sie ein Gespür für die neuen Tendenzen in der Glasmalerei und arbeiteten schon bald auch für alle bedeutenden zeitgenössischen Glasmaler, darunter Heinrich Campendonk, Georg Meistermann und Anton Wendling. 1940 wurde die Werkstatt zwischen beiden Vettern geteilt. Heinrich Derix blieb in der Firma in Kevelaer, Wilhelm Derix III eröffnete 1941 unter gleichem Namen eine neue Niederlassung in Kaiserswerth. Bereits während der Kriegsjahre kaufte Wilhelm Derix III eine Zweigstelle in Rottweil. Als er sich 1946 dort aufhielt, um die Firma aufzubauen, erkrankte er aufgrund der schlechten Bedingungen in Kriegsfolge an Typhus und verstarb. Von 1946 an leitete seine Frau Elsbeth die Firma 40 Jahre lang. 1986 übernahm die älteste Tochter Elisabeth, die bereits seit 1962 in der Firma tätig war, in vierter Generation zunächst kommissarisch und ab 1996 leitend die Geschäfte. „Kunst hat (für mich) in erster Linie einen geistigen Wert, keinen materiellen.“ So erklärt Elisabeth Derix ihre starke Verbundenheit zur Glasmalerei, für die sie sich bis zum heutigen Tag entschlossen engagiert. Gerade die Mischung aus künstlerischem Schaffen und handwerklicher Perfektion machen für sie den besonderen Charakter der Glasmalereiwerkstatt aus. Untrennbar gehört für sie das Gebäude von 1957 im Bauhausstil von Willi Kaufhold aus der Architektengruppe um Bernhard Pfau zur Firma wie zu ihrem Leben dazu. Mit seiner schlichten Bauweise, ganz aus Beton und Stahl mit großen Glasflächen gefertigt und individuell auf die Bedürfnisse dieses heute seltenen Handwerks zugeschnitten, sind hier seit Jahrzehnten die idealen Arbeitsmöglichkeiten für die Schaffung von Glasmalereien und Mosaiken gegeben. © Dagmar Täube
Aktualisiert: 2019-09-30
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Meisterwerke der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts im Rheinland

Meisterwerke der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts im Rheinland von Brülls,  Holger, Calleen,  Justinus Maria, Hurtz,  Klaus, Maintz,  Helmut, Nestler,  Iris, Oellers,  Adam C., Schunck,  Astrid, Skowron,  Stefan, Täube,  Dagmar, Tölke,  Dirk, Wolff-Wintrich,  Brigitte
Die in dem Buch vorgestellten Meisterwerke der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts im Rheinland verdeutlichen die Blütezeit der Glasmalerei insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch die Zerstörungen war der Bedarf an neuen Kirchenfenstern enorm. Die Auftragsbücher der Glaskünstler, Glaswerkstätten und Glashütten waren gut gefüllt. Gerade der Aachener Dom ist ein Spiegelbild dieser Zeit. Viele der bekanntesten Glaskünstler, die auch im Rheinland wirkten, haben hier ihre Visitenkarte hinterlassen, insgesamt elf Glaskünstler im Mariendom Fenster gestaltet. Und im Aachener Dom, speziell in der Chorhalle, erlebt man auch, dass die Kunst nicht stehen geblieben ist, sondern aus den gläsernen figürlichen Bibel-Bilderwelten ornamentale und abstrakte Verkündigungen des Glaubens wurden. Im Polygon sind größtenteils Heilige und die Heilsgeheimnisse dargestellt und im Langhaus farbige Lichtvorhänge, durch die das vom Himmel herunterströmende Licht die Menschen und den Ort der eucharistischen Feier erreicht und umgekehrt deren Blick nach oben zieht, zu dem Himmlischen Jerusalem. Für die damalige Zeit, um 1951, war es meiner Meinung nach eine sehr mutige Entscheidung des Domkapitels, die vier großen Fenster ornamental und in einer wunderbaren Vielfarbigkeit ausführen zu lassen. 1979/1980 wurden schließlich die beiden geöffneten Blendfenster im Trapezjoch – als Übergang zwischen gotischem Glashaus und karolingischem Zentralbau – wieder anders erstellt, nämlich monochrom in Grisailletönen. Die meisten hier vorgestellten Glaskunstwerke benötigen oder haben noch keine Schutzverglasungen gegen aggressive Umwelteinflüsse, und alleine über die technische, bauphysikalische Ausführung, die Gestaltung oder auch Verunstaltung könnte man ein Buch schreiben. Inzwischen sind Schutzverglasungen aber auch ein Schutz gegen Vandalismus. Kirchengebäude stehen zwar meist im Zentrum der Bebauung, aber nicht mehr im Zentrum der Bevölkerung. Sie werden nicht mehr regelmäßig genutzt, sie geraten ins Abseits. Auch durch die seltenere Nutzung entstehen Probleme. Unzureichende und falsche Lüftung und unregelmäßige Heizperioden führen zu ständig erhöhter Luftfeuchtigkeit und nachfolgend zu Schimmelbildung. Insbesondere Orgeln sind hier betroffen, aber auch Glasfenster z. B. im Bereich der Verkittungen oder Laibungsflächen. Am Ende steht inzwischen auch immer öfter die Umnutzung von Kirchen. Ich hoffe für die Meisterwerke der Glasmalerei, dass sie nicht irgendwann in Museen zu sehen oder gut verpackt in einem Depot gelagert werden, sondern dass sie ihren vorgesehenen Platz in der Architektur der Kirche, in dem vorgesehenen Raum, inmitten der Gemeinde behalten, um uns ihre Versionen des Glaubens erzählen zu können. © Helmut Maintz, Dombaumeister
Aktualisiert: 2019-10-01
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