Pro Lingua Latina 20

Pro Lingua Latina 20 von Pro Lingua Latina e.V.
Das Füllhorn, das cornu copiae, gefüllt mit Blumen oder Früchten, ist ein altes mythologisches Symbol für einen überfließenden Reichtum. Fruchtbarkeit, Freigebigkeit und Reichtum bis zum Überfluss sind garantiert. Zuerst soll damit die Ziege Amaltheia Zeus aufgezogen haben, doch verwendet wurde es auch von Gaia, der Erde, von Eirene, dem Frieden, von Tyche, dem Schicksal, und von Plutos, der kleinen Personifikation des Reichtums, der aber nur unter dem Schutz der Eirene zur vollen Wirkung kommen konnte. In der römischen Mythologie bediente sich Flora seiner im Frühling. Die Personifizierung der Pax zierte als Pax Augusti mit dem Füllhorn viele römische Münzen. Das Füllhorn unseres Titelbilds wird von Plutos und Eirene gehalten. Die Originalstatue der Eirene und des Plutos schuf kurz nach 374 v. Chr. der athenische Künstler Kephisodot, der vermeintliche Vater von Praxiteles. Wir haben dieses Motiv auf die Fülle der lateinischen Kultur übertragen. Von Rom und Merida über Aachen und Köln bis Münster und Kalkriese, von der Antike bis in die Neuzeit, von Stadtgründungen über Kirchenbauten bis zu Hoffnungen auf Freiheit und Frieden und jüngst gefundene augusteische Sil- bermünzen - vielseitig zeigt sich das Füllhorn unserer Jubiläumsausgabe. Die lateinische Sprache bietet den Schlüssel für ein Verständnis unserer vielseitigen Kultur. Beispiele: Die Grundlage zum Artikel über die Li- bertas-Vorstellung bei Livius legte Lara Nowak als Schülerin im Certamen Carolinum. Horaz' Hoffnung auf Octavian bzw. dem späteren Augustus mag unseren Lateinschülern unabhängig von ihren zentralen Autoren einen Einblick in die Hoffnungen der augusteischen Zeit nach dem Bürgerkrieg geben. Horaz spielt zwar in den zentralen Inhalten der Oberstufe kaum noch eine Rolle, bleibt aber ein faszinierender und höchst genialer Autor. Die Beschäftigung mit seiner zweiten Ode verschafft einen klaren Einblick in den Vorabend der Pax Augusta. Manche Städte dürfen ihre Gründung auf Augustus zurückführen. Ein beeindruckendes Beispiel bietet die Geschichte von Merida in der spanischen Extremadura, eine Stadt, die noch lange nicht fertig ausgegraben ist. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit der römischen Frauenstatue von Burtscheid, deren Ursprünge ebenfalls in der augusteischen Zeit liegen könnten. Sechs Chronogramme, gefunden im noch nicht untergegangenen Historischen Archiv der Stadt Köln im Bestand Wallraf, führen ins Jahr 1819 und zu den Ursprüngen eines neuen Domkrans für den noch nicht fertiggestellten Kölner Dom. 2018 lud eine Exkursion nach Münster ein. Faszinierend war hier die Ausstellung „Eirene/Pax. Der Frieden in der Antike." Das Nachdenken und Ringen um den Frieden ist eine uralte Menschheitsaufgabe, die heute von größter Aktualität ist. Die Nachbildung der Eirene mit Plutos war in dieser Ausstellung ein faszinierender Blickfang und gab die Vorlage zum Titelbild der vorliegenden Ausgabe.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Streiflichter

Streiflichter
Das vorliegende Heft der Zittauer Geschichtsblätter ist wieder einmal eines der „bunten“ Hefte. Eine Besonderheit ist diesmal die enge Zusammenarbeit mit dem Ernst-Rietschel-Kulturring e.V. und seiner 1. Vorsitzenden Sabine Schubert. Im Rahmen dieser Kooperation entstand der Beitrag der Journalistin, Kunstwissenschaftlerin und Philosophin Ingrid Koch über den aus Seifhennersdorf gebürtigen Maler Herbert Vogt aus Anlass seines 100. Geburtstages 2018. Der stark in der Oberlausitz verwurzelte Herbert Vogt verbrachte den größten Teil seines Lebens am Bodensee. Sein Werk führt die Autorin in all seinen Facetten vor. Eindrucksvolle Porträts und bezaubernde Frauenbilder des in Zittau geborenen und in der Zeit des Jugendstils in Dresden tätigen Bildhauers Walter Sintenis, des Onkels der berühmten Berliner Bildhauerin Renée Sintenis, sind zu bewundern. Autor dieses Beitrages über einen der teilweise vergessenen „guten Meister zweiten Ranges“ ist Steffen Gärtner. Rudolf Bönisch führt in die Gemälde am Barockaltar der Zittauer Klosterkirche und ihre grafischen Vorlagen ein. Der Autor hat in umfangreichen Forschungen die Vorlagen vieler Altarbilder in Brandenburg und Sachsen erhellen können. Ein spannender Aufsatz von Helmut Hegewald widmet sich den Chronogrammen in Zittau, in kunstvoller Weise geschriebenen und in historischen Inschriften verborgenen Jahreszahlen. Die Inschriften aus mehr als zweihundert Jahren werden nicht nur vorgestellt und analysiert, auch nicht mit diesem Thema Vertrauten erklärt der Autor in logisch-anschaulicher Weise, wie sie zu entschlüsseln sind. Und er gibt dem Leser die Möglichkeit, sich daran auch selbst zu versuchen. In vieler Munde ist gegenwärtig die Lausche, der höchste Berg des Zittauer Gebirges, auf deren Gipfel sich seit wenigen Tagen ein Aussichtsturm erhebt. Bergfreunde und Wanderer können nun selbst entscheiden, ob der Turm eine Bereicherung darstellt, welche Blicke er eröffnet, manch einer war auch skeptisch, ob das Bauwerk eine harmonische Symbiose mit dem gefälligen Berggipfel eingehen wird. Jetzt kann es jedermann sehen, auch in diesem Heft anhand eines Fotos von Philipp Herfort aus Zittau. Im Mittelpunkt des Aufsatzes von Bernd Mälzer zur Lausche in diesem Heft steht ein Rundprospekt des Warnsdorfer Malers Johann Gruß aus dem Jahre 1828, aus einer Zeit, als die touristische Erschließung des Berges einschließlich der gastronomischen zwar schon begonnen hatte, aber doch noch in den Kinderschuhen steckte. Der Gewerkschaftler Emil Müller war im beginnenden 20. Jahrhundert einer der Protagonisten der Arbeitskämpfe im Zittauer Baugewerbe. Verknüpft mit dem nicht sehr langen Lebensweg des Vaters des Landschaftsmalers Willy Müller-Lückendorf, wird in Ausschnitten die Arbeitswelt in Zittau und Umgebung zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts lebensnah vom Enkel Knut Müller geschildert. Und nebenbei erfahren wir, wie sich der in den Arbeitskämpfen sehr engagierte Emil Müller in seiner Freizeit entspannte: als Hobbyfotograf. Einige qualitätvolle Ergebnisse seines Steckenpferdes, Fotos von Zittau und seiner Umgebung, bis ins Böhmische hinein, sind hier zu sehen. Und einmal mehr tritt der Oberlausitzer Maler und Grafiker Oswald Jarisch bei uns auf: Steffen Gärtner und Knut Müller stellen wenige Seiten eines Erinnerungsalbums aus der Zeit in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in Lettland vor, das unlängst in Schweden „entdeckt“ wurde. Es beinhaltet weitere, bisher nicht bekannte Kostproben von Jarischs Porträtkunst. Abgerundet wird diese Ausgabe der Zittauer Geschichtsblätter mit Blicken auf die Museums- und Vereinsarbeit durch den Direktor der Städtischen Museen Zittau, Dr. Peter Knüvener: Eine Rückschau auf die Arbeit in den Städtischen Museen der Jahre 2016 bis 2019 macht deutlich, wie vielfältig und abwechslungsreich sich diese mit ihren Ausstellungen, Projekten und Symposien, mit der Öffentlichkeitsarbeit, mit ihrer Sammlungstätigkeit und der Bewahrung und Pflege der Zittauer Sammlungen gestaltete. Der Direktor der Städtischen Museen i.R. Dr. Volker Dudeck schaut in einem Nachruf zurück auf das Leben unseres langjährigen, verdienstvollen und sehr beliebten Vereinsmitglieds Rudolf Anděl aus dem tschechischen Liberec, der uns vor allem mit seinen Vorträgen zur böhmisch-oberlausitzischen Geschichte, gespickt mit wunderbarem tschechischen Humor, immer wieder viel Freude bereitet hat.
Aktualisiert: 2021-02-04
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Pro Lingua Latina 20

Pro Lingua Latina 20 von Pro Lingua Latina e.V.
Das Füllhorn, das cornu copiae, gefüllt mit Blumen oder Früchten, ist ein altes mythologisches Symbol für einen überfließenden Reichtum. Fruchtbarkeit, Freigebigkeit und Reichtum bis zum Überfluss sind garantiert. Zuerst soll damit die Ziege Amaltheia Zeus aufgezogen haben, doch verwendet wurde es auch von Gaia, der Erde, von Eirene, dem Frieden, von Tyche, dem Schicksal, und von Plutos, der kleinen Personifikation des Reichtums, der aber nur unter dem Schutz der Eirene zur vollen Wirkung kommen konnte. In der römischen Mythologie bediente sich Flora seiner im Frühling. Die Personifizierung der Pax zierte als Pax Augusti mit dem Füllhorn viele römische Münzen. Das Füllhorn unseres Titelbilds wird von Plutos und Eirene gehalten. Die Originalstatue der Eirene und des Plutos schuf kurz nach 374 v. Chr. der athenische Künstler Kephisodot, der vermeintliche Vater von Praxiteles. Wir haben dieses Motiv auf die Fülle der lateinischen Kultur übertragen. Von Rom und Merida über Aachen und Köln bis Münster und Kalkriese, von der Antike bis in die Neuzeit, von Stadtgründungen über Kirchenbauten bis zu Hoffnungen auf Freiheit und Frieden und jüngst gefundene augusteische Sil- bermünzen - vielseitig zeigt sich das Füllhorn unserer Jubiläumsausgabe. Die lateinische Sprache bietet den Schlüssel für ein Verständnis unserer vielseitigen Kultur. Beispiele: Die Grundlage zum Artikel über die Li- bertas-Vorstellung bei Livius legte Lara Nowak als Schülerin im Certamen Carolinum. Horaz' Hoffnung auf Octavian bzw. dem späteren Augustus mag unseren Lateinschülern unabhängig von ihren zentralen Autoren einen Einblick in die Hoffnungen der augusteischen Zeit nach dem Bürgerkrieg geben. Horaz spielt zwar in den zentralen Inhalten der Oberstufe kaum noch eine Rolle, bleibt aber ein faszinierender und höchst genialer Autor. Die Beschäftigung mit seiner zweiten Ode verschafft einen klaren Einblick in den Vorabend der Pax Augusta. Manche Städte dürfen ihre Gründung auf Augustus zurückführen. Ein beeindruckendes Beispiel bietet die Geschichte von Merida in der spanischen Extremadura, eine Stadt, die noch lange nicht fertig ausgegraben ist. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit der römischen Frauenstatue von Burtscheid, deren Ursprünge ebenfalls in der augusteischen Zeit liegen könnten. Sechs Chronogramme, gefunden im noch nicht untergegangenen Historischen Archiv der Stadt Köln im Bestand Wallraf, führen ins Jahr 1819 und zu den Ursprüngen eines neuen Domkrans für den noch nicht fertiggestellten Kölner Dom. 2018 lud eine Exkursion nach Münster ein. Faszinierend war hier die Ausstellung „Eirene/Pax. Der Frieden in der Antike." Das Nachdenken und Ringen um den Frieden ist eine uralte Menschheitsaufgabe, die heute von größter Aktualität ist. Die Nachbildung der Eirene mit Plutos war in dieser Ausstellung ein faszinierender Blickfang und gab die Vorlage zum Titelbild der vorliegenden Ausgabe.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Lateinische Inschriften in Trier

Lateinische Inschriften in Trier von Breuer,  Rainer, Kann,  Hans-Joachim
Dr. Hans-Joachim Kann lässt die steinernen Inschriften in Deutschlands ältester Stadt sprechen: Er dokumentiert im Straßenbild sichtbare schriftliche Überlieferungen unserer Vorfahren. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind nachzulesen in interessanten kleinen Führern durch Trier, die in der "Reihe Kulturschätze" erscheinen. In Band 4 zeigt Dr. Hans-Joachim Kann Chronogramme in der Stadt Trier, jene geheimnisvollen Inschriften, die in ihren Buchstaben Zahlenwerte verbergen und damit auf herausragende Daten hinweisen. Das Buch - illustriert mit Fotos von Rainer Breuer - ist eine benutzerfreundliche Verständnishilfe sowohl für Touristen als auch für Einheimische.
Aktualisiert: 2022-04-30
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