Schlüsselwort: Abnahmeverfahren

Die Variabilität der Feststoffe im Abwasser ist eine der größten Herausforderungen mit denen Abwasserpumpen in vielen Ländern seit Jahren konfrontiert sind. Da Abwasser ein inhomogenes Medium ist und aus unterschiedlichsten Quellen stammt, variieren je nach Einzugsgebiet die einzelnen Bestandteile stark. Insbesondere die unlöslichen, festen, textilen Bestandteile im Abwasser, die unsachgemäß über die Kanalisation entsorgt werden, können zu Betriebsproblemen und Verstopfungen von Abwasserpumpen führen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein standardisiertes, reproduzierbares Abnahmeverfahren und einen einheitlichen Bewertungsmaßstab zur Bewertung der Funktionalität von Abwasserpumpen zu entwickeln. Basis dieses Abnahmeverfahrens sollte die Bewertung der Fähigkeit der Pumpe sein, faserbelastetes Abwasser zu pumpen, da dieses als Hauptverursacher der Betriebsprobleme angesehen wird. Dafür wurden 22 Abwasserpumpen verschiedenster Bauart mit der entwickelten Methodik getestet und bewertet. Anschließend wurde die Robustheit der Methodik überprüft. Dazu wurden die Aufstellungsarten ebenso wie die Abwasserstoffe variiert und die Übertragbarkeit in die Praxis anhand von zwei Pumpen aus dem Feld untersucht. Zusammengenommen zeigen die Ergebnisse, dass die Funktionalität von Abwasserpumpen im Feld mit einem Abnahmeverfahren im Labor bewertet werden kann. Dafür sind die beiden entwickelten Prüfprozeduren, aus denen der Funktionsgrad und der Dauerfunktionsgrad hervorgehen, notwendig. Anhand dieser Prozeduren kann das unterschiedliche Verhalten von Abwasserpumpen bei stoßweiser und bei dauerhafter Belastung mit faserhaltigem Abwasser evaluiert werden. Vereinigt im FEI, dem Funktions-Effizienz-Index, ist damit eine umfassende und vergleichende Betrachtung verschiedener Laufradarten aber auch verschiedener Pumpen gleicher Laufradbauart möglich. Dies geschieht unter Berücksichtigung ihrer Verstopfungsneigung und ihres erreichten Wirkungsgrades. Es wurde deutlich gezeigt, dass die alleinige Betrachtung des Wirkungsgrades für die Bewertung von Abwasserpumpen nicht ausreichend ist.