Die documenta in Kassel

Die weltweit größte Ausstellung für zeitgenössische Kunst, die documenta in Kassel, öffnet am 10.6.2017 zum 14. Mal ihre Pforten, nachdem die diesjährige Außenstelle in Athen bereits Anfang April eröffnete. Die documenta, die als „Museum der 100 Tage“ von Arnold Bode 1955 gegründet wurde, findet alle fünf Jahre statt mit dem Ziel globale Tendenzen in der Kunst aufzuzeigen. Wer sich vor seinem Besuch in das Thema einlesen möchte, hat vielfältigste Möglichkeiten.

Im Vorfeld zur diesjährigen Ausstellung sind bereits die ersten Publikationen erschienen, wie das 344 Seiten starke „documenta 14: Daybook“ (Prestel Verlag, 12. Mai 2017), ein Kurzführer mit Texten und Informationen zu Künstlern und Orten der documenta 14 in Athen und Kassel. Die Hauptpublikation „Der documenta 14 Reader“ (Prestel Verlag, 4. Mai 2017) ist mit 744 wesentlich umfangreicher und „erforscht in Essays Allegorien, Gedichten, historischen Dokumenten und anderen, hybriden literarischen Formen die diskursiven Anliegen der Ausstellung: Formen von Dekolonialität und Widerstand, Schuld und Geschenk, Entortung und Enteignung, Sprache und Gewalt, Indigenität und Exil.“

Wer sich über die vergangenen documenta-Ausstellungen informieren möchte, hat auch noch die Chance, Kataloge der documenta13 zu erwerben, wie den Hauptkatalog „dOCUMENTA (13) Katalog I/3: Das Buch der Bücher“ (Hatje Cantz Verlag, 6. Juni 2012) oder viele Publikationen aus der Serie „100 Notizen“, die kunsttheoretische, philosophische oder künstlerische Texte beinhalten, wie z.B. „Ida Applebroog: Scripts (Documenta 13: 100 Notizen – 100 Gedanken)“ (Hatje Cantz Verlag, 31. März 2012). Die Künstlerin Ida Applebroog behandelt in verschiedensten Medien Themenfelder wie Machtkämpfe zwischen Geschlechtern und politischen Rollen sowie Fragen sexueller Identität.

Zur Geschichte der documenta gibt es eine neue, umfangreiche Publikation: „60 Jahre documenta: Die lokale Geschichte einer Globalisierung“ (B & S Siebenhaar Verlag, 10. Juli 2015). Das Buch enthält Beiträge von einigen Künstlerischen Leiterinnen und Leitern der documenta wie Manfred Schneckenburger, Catherine David, Okwui Enwezor, Roger M. Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev oder dem diesjährigen Kurator Adam Szymczyk, sowie Texte von u.a. Joel Baumann, René Block, Hans Eichel, Alexander Farenholtz, Juliane Gallo, Dorothea von Hantelmann, Bertram Hilgen, Annette Kulenkampff, Susanne Pfeffer oder Hortensia Völckers. Ebenfalls lesenwert und konzentrierter ist das Buch „Meilensteine: Die documenta 1 bis 13: Kunstwerke und Künstler“ (B & S Siebenhaar Verlag, 26. Juli 2012), das einen Überblick über die vergangenen 13 documenta-Ausstellungen bietet und über ihre Ausstellungsmacher und ihre Konzepte, Kunstwerke und Künstler informiert.

Zudem gibt es allgemeinere, humoristische oder auch lokal ausgerichtetere Publikationen zum Thema, wie z.B. „Kassel, Documenta-Geschichten, Märchen und Mythen: Ist das Kunst oder kann das weg“ (DuMont, 26. Juli 2012).  Aus dem Klappentext: „Und alle Welt wird wieder einmal rätseln, warum dies einzigartige Spitzenereignis der Hochkultur ausgerechnet in Kassel stattfinden muss. Und doch, gibt es sie – diese Teufelskerle und Powerfrauen –, die alle Warnungen in den Wind schlagen und sich trauen, in die Documenta-Stadt zu fahren! All jenen Unerschrockenen, Neugierigen, Pioniernaturen und abgebrühten Travellern ist dieses mit Charme und Witz informierende Gebrauchsanweisungsbuch gewidmet, der allererste Reiseführer für Kassel.“ Oder ganz neu zur diesjährigen documenta vom selben Autor, Christian Saehrendt: „Schneewittchen und der kopflose Kurator: Der Reiseführer für documenta-Besucher, Romantiker und Horrorfans“ (DuMont Buchverlag, 16. Februar 2017).