Weltseitigkeit
Jörg-Ulrich Fechner zu Ehren
Natalia Bakshi, Italo Michele Battafarano, Oswald Bayer, Daniela A. Frickel, Reinhard Görisch, Heiko Hartmann, Walter Hettche, Kevin Hilliard, Heide Hollmer, Xiuli Jin, Dirk Kemper, Uwe K Ketelsen, Konrad Klek, Paul Gerhard Klussmann, Éva Kocziszky, Joseph Kohnen, Wojciech Kunicki, Ulrike Leuschner, Albert Meier, Horst Meyer, Gerhard Plumpe, Gerhard Rupp, Gerhard August Sauder, Monika Schmitz-Emans, Jost Schneider, Frank Stückemann, Horst Weigelt, Krzysztof Żarski, Alexej Iosifovich Zherebin
»Weltseitigkeit« perspektiviert das wissenschaftliche Schaffen des zu Ehrenden wie auch die Beiträge seiner Freunde und Kollegen in diesem Band.Schon 1808 prägte Jean Paul in seiner »Friedens-Predigt an Deutschland« den Begriff der ›Weltseitigkeit‹ der Deutschen (»Aber wir weltseitigen Deutschen, schon längst im geistigen Verkehr mit allen Völkern«), mit dem er der Angst vor kultureller Überfremdung durch die Franzosen entgegenzuwirken suchte. In dieser Perspektive gehört »Weltseitigkeit« in die Vorgeschichte der Reflexion über Weltliteratur und darf als Leitbegriff für eine Art von Literaturwissenschaft in Anspruch genommen werden, die sich weder durch nationalstaatliche noch durch nationalsprachliche Trennlinien begrenzen lassen will, die um die Verwurzelung des Eigenen nicht zuletzt im Fremden weiß und dem Palimpsest fremdkultureller Erfahrungsschichten auch in Texten der eigenen Kultur nachspürt.