vyr von Bergner,  Elisabeth

vyr

der 4. Fall der Triglaw

17.01.1642
Schwerer und eigenartiger dunkler Nebel hing über der tiefen Ebene
und schien sich nicht zu bewegen. Wie ein lebloses Laken deckte er all
die geschundenen Leiber zu und zerriss an seinen Rändern langsam in
lange dünne Fetzen. Die Stille war unerträglich; das Leben schien aus
der Welt gewichen. Der Geschmack von Eisen lag in der Luft. In einer
besonders tiefen Stelle sammelte sich der Tau zu kleinen Tropfen an einem langen Halm eines Spitzwegerichs. Dort liefen sie hinab, fielen auf
das längliche Blatt, und verdünnten den tiefroten Blutstropfen. Von dort
tropfte er weiter in die hohle Innenfläche einer emporgestreckten Hand.
Der kleine See glänzte schwach in der aufgehenden Sonne, aber das
interessierte niemanden mehr. Denn keiner war übrig geblieben, der
hätte trauern, den Nebel, die aufgehende Sonne oder gar den kleinen See bestaunen können. Es war ein Tag, den man nicht vergessen
brauchte, weil er im Gedächtnis der Leute nicht existierte. Denn die
Leute gab es nicht mehr. Sie waren verschwunden, tot oder in alle Winde verstreut. Das, was letztendlich blieb, war nur ein Datum, das das
Ende der Zeit in dieser Gegend markierte.
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1. Vier müssen es sein
Es war schon recht spät an diesem Herbsttag, dem 7. im Monat des
Gilbhart1 im Jahre 1653. Die Schatten wurden länger und der Mond
warf sein spärliches Licht auf das umliegende Land. Die Bäume und
die Häuser hoben sich nur noch schwach vom dunkler werdenden Horizont ab. Fledermäuse kreisten bereits um die Dächer und machten Jagd
auf die nächtlichen Plagegeister der Bewohner. Aber ein kleiner Junge
hatte sich hinausstehlen können und lugte nun um die Ecke eines Zaunpfahles herum. Er hatte etwas zu erledigen. Sein Gesicht verzog sich zu
einem breiten Grinsen, als er an dem Katzendarm seiner Steinschleuder
zog und auf den Hinterkopf des Nachtwächters zielte. Dabei biss er sich
vor Anspannung auf die Zunge und hielt den Atem an. Er zog mit aller
Kraft, dass seine Arme zitterten. Gerade als er loslassen wollte, geschah
etwas völlig Unerwartetes. Hinter ihm fiel plötzlich etwas Schweres
zu Boden und er erschrak darüber. Er ließ für einen Augenblick seine
Schleuder sinken und drehte sich um. In dem Moment, als er den abgebissenen Apfel vom Boden hob, spürte er plötzlich eine Hand auf
seiner Wange und der laute Knall der Ohrfeige ließ ihn erschrocken
zusammenfahren. Er schrie laut auf:
„Aua! Das war…“
Eine laute krächzende Stimme unterbrach ihn:
„Nur Spaß?! Hä? Du dämlicher Grünschnabel! Was hast du hinter
mir herzuspionieren?! Hier hast du noch eine Ohrfeige!“ Adam holte
aus, aber bevor er zuschlagen konnte, rief eine männliche Stimme:
„Ist gut jetzt! Adam! Ich glaube er hat‘s verstanden! Hein, komm
jetzt rein, sonst setzt es was!“
„Aber ich sollte doch…“
Schon folgte die nächste Ohrfeige, dieses Mal kam sie von seinem
Vater. Seine Augen funkelten und er wies ihm wortlos mit ausgestrecktem Arm die Richtung nach Hause. Der Junge rieb sich die Backe und
sprang auf, um schnell das Weite zu suchen. Aber da schnellte schon
der rechte Fuß des Nachtwächters vor und traf ihn ins Hinterteil. Hein
jaulte auf und sein Vater eilte ihm zur Hilfe:
1 Oktober
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„Mensch Adam! Was soll das?!“ Adam kniff sein verbliebenes Auge
zu und streckte ihm seinen dürren Zeigefinger entgegen:
„Du solltest deinen Bengel nicht wie einen Hund dressieren und ihn
auf mich ansetzen! Du siehst was dabei ’rauskommt! Ich warne dich!“
„Jetzt mal ruhig, Adam. Hein wollte nur schauen was du machst.“
Adam bückte sich geschwind, dass es den Mann überraschte, und hielt
ihm plötzlich triumphierend die Steinschleuder, einschließlich Stein,
unter die Nase. Dem Mann entfuhr ein leises:
„Scheiße!“ Adam nickte zufrieden:
„Beim nächsten Mal nehme ich keine Rücksicht mehr auf deinen
Jungen, Godert.“ Adam zerbrach die Schleuder und warf sie ihm vor
die Füße. Ohne sich weiter umzudrehen ging er davon und rief von
Weitem:
„Die Nacht hat viele Augen, aber meins ist das Beste!“ Godert
stemmte verärgert die Hände in die Hüften und zischte:
„Gottverdammter Mist! Das müssen wir anders anfangen! Morgen in
der Früh muss ich zum Willem, der…“ Plötzlich entfuhr ihm ein Schrei,
als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte.
„Ha! Was…“ Eine tiefe kehlige und raue Stimme gab sogleich Antwort:
„Du fragst mich, was das soll? Ich wollte dir lediglich einen schönen
und beschaulichen Abend wünschen. Ist das so verkehrt?“ Erleichtert
atmete Godert auf und schob die Hand des Messerschleifers von seiner
Schulter.
„Mensch, kannst du einem einen Schrecken einjagen! Hättest du
nicht einfach ‚guten Abend‘ sagen können, Leonhard?“ Leonhard
grinste frech in die Dunkelheit hinein. Sie konnten nur noch flüchtig
die Konturen des jeweiligen Gegenübers erkennen. Gedehnt und überzogen freundlich entgegnete der Messerschleifer:
„Aber das habe ich doch. Also gute Nacht. Ich muss meinen Jungen
Bert ins Bett bringen.“ Mit diesen Worten verschwand er plötzlich so
schnell wie er gekommen war. Godert bekam keine Gelegenheit mehr
etwas zu erwidern. Gerade in dem Moment, als er sich anschickte den
Weg nach Hause einzuschlagen, fuhr er abermals erschrocken zusamVyr_innen_RZ.indd 13 25.11.22 15:21
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men. Er glaubte leise, fast schon flüsternd gesprochene Worte zu hören.
Nur sehr mühsam nahm er sie wahr:
„Willem ist nicht mehr zu Hause. Schau auf dem Sternenfeld nach.“
Godert schüttelte seinen Kopf. War das nun Einbildung oder nicht? Er
glaubte eine Ähnlichkeit mit der Stimme des Messerschleifers zu erkennen.
„He, Leonhard! Was redest du für einen Quatsch!? Das Sternenfeld
liegt doch gar nicht auf seinem Weg! He, Leonhard!“ Er erwartete keine
Antwort; vielmehr hoffte er, dass er sich getäuscht hatte. Godert war
schon ein paar Schritte gegangen und gerade als er erleichtert in sich
hineinlachen wollte, dass alles nur Einbildung gewesen sei, hörte er
plötzlich ganz klar und deutlich die Stimme des Messerschleifers:
„Aber es ist doch der Weg des Nachtwächters!“ Godert blieb erstarrt
stehen und schluckte schwer. Ein leiser Fluch entwich seinen Lippen.
„Scheiße noch mal! Woher weiß der das, zum Teufel!“ Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf und er stieß einen lauten ungestalteten
Schrei aus. Er wischte sich mit dem Handrücken die Schweißperlen
von der Stirn und rannte zurück ins Haus. Immer wieder drehte er sich
ängstlich um, aber der aufkommende Nebel nahm ihm die Sicht. Ihm
war ein schrecklicher Gedanke gekommen und er fürchtete sich davor, dass er zur Wahrheit werden könnte. Er warf hinter sich hastig die
Haustür ins Schloss und lehnte sich schwer atmend dagegen. Sein Blick
wanderte immer wieder zur Tür, als ob er erwartete, dass ein ungebetener Gast jeden Moment hineinkommen könnte.
„Luise! Luise!“ Seine Frau kam mit einer Kerze um die Ecke und
schaute ihn erschrocken an:
„Aber was hast du denn, Godert?! Ist dir nicht gut?“ Godert fuchtelte
panisch mit seinen Armen umher:
„Ach jetzt lass mich! Komm hilf‘ mir mal! Wir haben noch was zu
erledigen! Fass mal mit an!“ Seine Frau schaute verwundert zu ihm
herüber, als er sich an dem großen Schrank zu schaffen machte, der im
Flur stand.
„Was hast du vor? Den wollten wir doch verbrennen, weil darin die
tote Frau des Vorbesitzers Goswin…“ Mit hochrotem Kopf brüllte GoVyr_innen_RZ.indd 14 25.11.22 15:21
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dert, als er ihren Sohn Hein kommen sah:
„Jetzt halt dein Maul! Ich bin Goswin und du Luise! Es ist unser
Haus, weil es keiner mehr haben wollte!“
„Aber die Leute waren doch t…“
„Ruhe! Jetzt hilf mir gefälligst! Wir haben hier schon immer gewohnt! Schluss aus!“ Er machte einen Wink mit dem Kopf und seine
Frau verstand. Hein kam die Treppe herunter und riss beide Augen auf.
Mit vereinten Kräften schoben sie den Schrank von innen gegen die
Haustür.
„Aber warum schiebt ihr den Schrank…“
„Geh jetzt rauf! Schlafen! Vergiss dein Gebet nicht!“ Der Junge nickte und Luise verstand die Welt nicht mehr. Mit einem neugierigen Blick
schaute sie ihren Mann an, der ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, ihm in die Küche zu folgen. Verwundert zog sie die Augenbrauen hoch und folgte ihm. Mit der spärlichen Beleuchtung der Kerze
setzten sie sich an den Küchentisch und er griff sie bei den Händen.
„Aua! Godert was soll das?! Du zerdrückst mir meine Hände!“
„Ach lass mich! Und wenn schon! Ich glaub’ du verstehst noch nicht
ganz was los ist.“
„Dann sag schon. Was ist denn so Schreckliches passiert?“ Godert
bekreuzigte sich spontan, bevor er zu sprechen begann. Die Frau wunderte sich darüber.
„Was hast du? Seit wann bist du alter Heide unter die Gläubigen gegangen?“
„Haben wir noch Wein?“ Sie nickte wortlos.
„Dann hol einen! Und bring zwei Becher mit.“ Nach kurzer Zeit kam
sie mit den gewünschten Sachen zurück, aber er entriss ihr die Flasche.
Bevor er die Becher füllte, nahm er einen großen Schluck daraus, dass
Luise ihm entsetzt die Flasche aus der Hand nahm.
„Bist du toll!? Wenn du betrunken bist, kannst du gar nicht mehr reden, das weißt du doch!“ Daraufhin füllte sie ihren Becher und gab
Godert den Rest des Inhalts.
Godert rannen ein paar Tropfen des Rotweins das Kinn herunter und
er schaute sie aus großen schwarzen Augen an. So hatte sie ihren Mann
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noch nie erlebt.
„Nun erzähl schon. Was war passiert?“ Er schwieg eine Zeit lang und
schien nach den richtigen Worten zu suchen.
„Irgendwas ist mit Willem geschehen. Er liegt dort draußen im Sternenfeld.“
„Im Sternenfeld? Aber was macht er denn da? Er ist doch mit
Maria…“
„Ach, die blöde Kuh! Die macht doch mit allen ’rum. Hauptsache sie
ist fein raus. Altes Schandmaul! Damals als die Kroaten kamen, da war
sie…“ Mit weit aufgerissenen Augen schaute seine Frau ihn an:
„So hast du ja noch nie über sie erzählt. Davon weiß ich ja gar nichts!
Ist das alles wahr?“ Er nickte nur stumm und nahm noch einen kräftigen
Schluck.
„Und was hat das alles mit Willem zu tun? Und was meinst du damit:
‚er liegt da draußen‘?“ Godert zog die Schultern hoch:
„Habe ich das gesagt?“ Luise schlug sich an den Kopf und wurde nun
ihrerseits laut:
„Ja, hast du! Ganz klar und deutlich!“
„Ja dann wird es wohl stimmen.“ Er schaute sie mit einem schrägen
Blick fragend an und sagte:
„Na, dann sollte man mal dahingehen und ihn selber fragen, oder?“
Luise gab keine Antwort, sondern gab ihm eine Ohrfeige.
„He, was soll das? Das hast du ja noch nie gemacht!“, rief Godert
verwundert aus.
„Du bist genauso ein Saufbold wie dieser Nachtwächter tho Everhartz! Also wenn du jetzt nicht sofort mit der Sprache herausrückst,
dann gehe ich morgen zum Schultheis und werde ihm alles er…“ Ihr
Mann ergriff ihre Hand:
„Nein! Tu‘ das bloß nicht! Dann sind wir erledigt! Dann kommt doch
alles, das hier mit dem Haus und unserem Nachnamen, heraus!“ Luise
überlegte und knabberte an ihren Fingern.
„Also gut. Morgen früh, nach dem ersten Hahnenschrei, gehen wir
zum Sternenfeld und schauen nach. Und wehe du hast Mist gebaut!?“
„Wenn, dann schon wir“, gab Godert kleinlaut zur Antwort. Sie nickVyr_innen_RZ.indd 16 25.11.22 15:21
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te ernst. Ein paar Sekunden lang herrschte eine eigenartige Stille, so als
sei dies gewollt. Beide schauten sich schweigend an und jeder schien
jeweils einem anderen Gedanken nachzuhängen. Gerade als sie sich
zunickten und es für eine beschlossene Sache abtun wollten, schlug etwas Festes mit großer Wucht gegen die Haustür. Erschrocken fuhren sie
zusammen und hielten sich bei den Händen fest. Keiner wagte etwas zu
sagen; sie verhielten sich still wie kleine Mäuse, die in der Speisekammer den unerwarteten Besuch einer Katze bekommen hatten.
„He! Ihr da! Löscht endlich euer Licht! Es ist bald vier! Hörst du Godert?! Vier! Denk an die Vier! Vier müssen es sein! Vergiss das nicht!“
Luise pustete, wie befohlen, gehorsam das Kerzenlicht aus. Schwere
Schritte entfernten sich. Dann kamen sie wieder näher.
„Er geht um‘s Haus! Er sucht einen Einstieg! Jetzt weißt du warum
ich den Schrank…“, flüsterte Godert. Seine Frau nickte.
„So ist recht, Godert! Ich sehe, dein Licht ist jetzt aus!“ Luise drückte
seine Hand fester und flüsterte aufgeregt:
„Das ist aber nicht die Stimme des Nachtwächters!“ Ihr Mann schüttelte langsam den Kopf, als würde er nachdenken:
„Nein, und auch nicht die vom Messerschleifer.“
„Messerschleifer?“, wiederholte sie. Er nickte nur und schluckte tief.
„Was meinte er mit: Vier müssen es sein?“ Er schluckte abermals tief,
dass sich sein Adamsapfel auf und abwärts bewegte:
„Das weiß ich nicht, Luise. Ich wollte ich könnte alles rückgängig
machen. Alles!“
„Godert! Liebster! Was ist?“
„Luise. Die Vier ist nicht nur eine Zahl. Sie hat was mit dem Marschall tun.“ Sie saßen sich im Dunkeln gegenüber und konnten sich
nicht sehen. Aber doch spürten beide die suchenden Blicke des anderen
auf ihren Gesichtern. Sie spürten, dass ihr Leben in Gefahr war. Luise
packte wieder fester zu. Godert schrie auf, aber Luise hielt ihm ihre
Hand vor den Mund.
„Psst! Ich glaub nicht, dass er schon gegangen ist. Welchen Marschall
meinst du?“, flüsterte sie weiter. Godert nahm ihren Becher und trank
ihn in einem Zug aus.
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„Du musst mir versprechen es keinem weiter zu erzählen. Das, was
ich dir jetzt sage ist gefährlich, gefährlich zu wissen. Ich habe mit einem Marschall Namens Rose einen…“ Plötzlich schrien beide laut auf.
Direkt neben ihrem Fenster erklang wieder jene Stimme.
„Rose?! Godert, sagtest du Rose?! Etwa Marschall Rose?! Lass lieber die Vergangenheit ruhen!“ Die Stimme wurde jetzt deutlich leiser,
bekam aber einen bedrohlichen Unterton. Sie schien direkt neben ihnen
zu sein.
„Es könnte dir schlecht, sehr schlecht bekommen. Lass die Vergangenheit ruhen, Godert van Lem! Du solltest besser schlafen gehen.
Morgen musst du frisch sein, Godert Kosserod.“ Die Schritte entfernten sich langsam und ihr Herzklopfen verringerte sich, von Schritt zu
Schritt.
„Woher weiß der deinen richtigen Namen, Godert?“ Godert gab
nichts zur Antwort. Er ließ seinen Kopf nach vorn fallen und gab nichts
zur Antwort. Ihr Bemühen war vergeblich. Schließlich ließ sie ihn dort
wo er war und ging schweren Herzens ins Bett. Als Luise im Bett lag,
starrte sie noch eine Weile die Decke an und lauschte, ob sich ihr Mann
doch noch von seinem Platz erhob. Aber kein Knacken der Dielen war
zu hören. Nach einer endlosen Zeit tat sie einen tiefen Seufzer und
schloss die Augen. Luise war schon fast eingeschlafen, als sie plötzlich
ein lautes schleifendes Geräusch hörte.
„Da ist jemand an der Tür“, flüsterte sie aufgeregt und erhob sich
langsam aus dem Bett. Ihre Holzschuhe ließ sie dieses Mal aus und
schlich den Flur entlang Richtung Treppe. Unten machte sich tatsächlich jemand am Schrank zu schaffen. Und das war ihr Mann. Er hatte
schon die Hand auf der Türklinke und war im Begriff sie zu öffnen.
Überrascht darüber und entsetzt zugleich rief sie:
„Godert! Wo willst du hin?“ Ihr Mann aber antwortete nicht, sondern
schaute sie nur wortlos aus seinen tief liegenden Augen, zwei dunklen
Höhlen gleich, mit einem eigenartigen Blick an. Sie verstand nicht. Godert nickte nur noch einmal kurz und verschwand dann in der Dunkelheit der Nacht. Mit einem kurzen Aufschrei rannte sie den Flur hinunter
und blieb in der offenen Tür stehen. Weit in die Nacht hinaus drang ihr
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gellender Schrei:
„Godert! Komm zurück! Godert!“ Ihr Herz raste und nach einer Weile, als das Rauschen in den Baumwipfeln für einen kurzen Moment
pausierte, war es ihr, als hörte sie einen kurzen Aufschrei. Leise, fast
so leise, als hätte sie zu sich selbst gesprochen, sagte sie mehr fragend:
„Godert? Bist du das?“ Plötzlich erklang ein lautes dumpfes Geräusch und nach einem kurzen angstvollen Aufschrei sprang sie wieder
hinein ins Haus und schmiss hastig die Tür hinter sich zu.
„Hein! Hein komm schnell! Hilf mir!“ Der Junge kam verschlafen
die Treppe herunter und rieb sich die Augen.
„Was ist denn los, Mama?“ Sie gab ihm daraufhin eine Ohrfeige und
schrie:
„Frag nicht so blöd! Fass endlich mit an! Da draußen ist der Teufel
los!“ Hein war sofort wach und half den Schrank wieder vor die Haustür zu schieben. Kaum hatten sie es unter großen Mühen vollbracht,
als die Tür plötzlich von einem schweren Aufschlag getroffen wurde
und in den Angeln erzitterte. Im Dunkeln schauten sich beide mit weit
aufgerissenen Augen an. Keiner sagte ein Wort. ………..

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