VERSTRAHLT
Heimes Katrin
Ende zwanzig, Single und ohne Plan – das klingt nicht nur nach einer beschissenen Kombination, es ist eine. Quarterlife Crisis nennen Experten -falls man an das Konzept von Experten glaubt- die verzweifelte Selbstsuche, die bei vernünftigen Menschen zwangsläufig im Rausch endet.
Genau in dieser millionenfachen Selbstsuche befindet sich auch die Ich-Erzählerin des Romans. Die Ideen und Geschichten stammen aus dem Leben der Autorin.
Ihr alter Job, alter Verlobter, alte Weltanschauung ist am Anfang der Geschichte weg. Auch wenn sie das irgendwie so wollte, weiß sie jetzt nicht, was stattdessen kommen soll. Sie scheitert, stolpert, stürzt ab und wacht wieder auf. Immerhin ist das Rattengift überall in ihrer Stadt verstreut und der nächste Typ oder Drink nie weit entfernt. Die einzige Konstante ist ihre Liebe zu deutsch Rap und Rap-Lines ihr ständiger Ratgeber. VERSTRAHLT erzählt ein Jahr aus ihrem Leben in Köln, dass sie durch diverse Clubs, Bars, Tinder Dates und Betten führt. Eine genusssüchtige, wie auch verletzliche Heldin, die sich oft über die Dinge stellt, meistens aber auch schnell wieder runterfällt – aber keine Sorge sie ist immer gut abgefedert durch eine Schicht Make-up und Ironie.
„VERSTRAHLT“ macht Schluss mit Tabus und redet über Drogen genau so offen und selbstverständlich wie über Festival-Sex auf der Rückbank eines Mercedes. Provokant, offen und ehrlich rebelliert Katrin Heimes gegen den noch immer weit verbreiteten, stereotypischen Umgang, Betrachtung und Bewertung von weiblicher Sexualität und sogenannten weiblichen Verhaltensweisen.