TRASH ART TO GO
PAULINE PLASTIK UND DIE PAPPENHEIMER
Ulrich Puritz, Christine Schmerse
TRASH ART TO GO
Kunstpraxis beginnt meist mit etwas Bestimmtem und Bestimmendem: mit ausgewählten Materialien und Werkzeugen. Soll mit Ton, Papier, Metall oder Pappe gearbeitet werden, geht es ums Malen mit Öl-, Acryl-, Aquarell- oder Gouachefarben – stets sind es die Materialien selbst, die vorgeben, wie mit ihnen verfahren werden kann. Ton will gründlich geklopft,
geknetet, geformt und gebrannt sein. Papierarbeiten verlangen nach Schere und Klebstoff. Karton und Pappe erlauben, Teppichmesser zu nutzen und mit Schnur Verbindungen herzustellen. Ebenso sind Öl- und anderen Farben je besondere Vorgehensweisen eigen. Der Umgang mit dieser oder jener Technik lässt sich analysieren und systematisieren. Sie lässt
sich üben und vermitteln. Künstlerische Ideen lernen abschätzen, worauf sie sich einlassen und womit zu rechnen ist.
Bei Trash Art ist alles anders (Trash, engl. = Abfall, Schund, Plunder). Ein Trash-Art-Künstler steht zunächst vor dem blanken Nichts. Er fragt sich: Was erscheint wem und wann als unnütz?
Was davon lässt sich wo finden? Im Abfall? Im Keller oder auf dem Dachboden? Bei Freunden und Verwandten? In der näheren und weiteren Umgebung?