Johanes Zechner – Die Mayröcker-Übersetzung
2008–2014
Rainald Franz, Johannes Rauchenberger, Peter Waterhouse, Johanes Zechner
Johanes Zechner legt mit seiner Mayröcker-Übersetzung einen Werkzyklus vor, der an der Schnittstelle von Bild und Schrift angelegt ist. Sechs Jahre lang hat sich der Künstler während der Sommermonate mit dem Werk der Grande Dame der österreichischen Gegenwartsliteratur auseinandergesetzt. Entstanden ist dabei eine „Übersetzung“, die sich in „Abgeschriebenem“ zeigt: Analysierend und sezierend, die lineare Sequenz in Textbausteine zerlegend, die Syntax zerstörend, werden die so gewonnenen Worte auf Leinwand oder Bütten geschrieben. Johanes Zechner bleibt dabei dieser großen Lyrik verpflichtet. Selbst hinter den leichtfüßigen, manchmal ironisch erscheinenden Sentenzen steckt akribische Arbeit und eine intensive Auseinandersetzung mit der literarischen Vorlage. Am Ende entsteht eine Interpretation, die dem Sprachwerk der Dichterin behutsame Angemessenheit verschafft und die ganz eigenständig leuchtet.