Sozialarbeit in Europa – Europäische Sozialarbeit?
Zu Risiken und Nebenwirkungen im Prozess der europäischen Einigung: Das Projekt PEPITE
Peter-Paul Daferner, PeterK. Warndorf
Dieser Band ist vor allem als eine abschließende Berichterstattung
zu verstehen, zu einem Projekt, das mit EU-Mitteln (Lifelong
Learning Programme Leonardo da Vinci) in einem europäischen
Rahmen in den Jahren 2010 bis 2013 stattgefunden hat.
Das Projekt trug den Namen PEPITE. Das Kürzel steht für das
Thema „Kindeswohl im Spannungsfeld von Elternarbeit, Evaluation
und Partizipation“ (Participation, Evaluation, Parentalité,
dan l´Intérnet de l énfant).
Die Partner beschäftigten sich in Workshops in Paris, Brüssel,
Karlsruhe und Klausenburg mit diesen Fragen der Jugendhilfe.
Einer europäischen Sozialarbeit, beruhend auf vergleichbaren
fachlichen Standards und einem allseits geteilten Wertekanon
bedarf es dringender denn je. Flüchtlingsströme, die nach Millionen
zählen, werden als nationale Bedrohung aufgefaßt, nicht
als humane Aufgabe. Damit sind nicht die sozialen, medizinischen,
bildungsbezogenen Dienste in Europa im Mittelpunkt der
Versorgung, Unterstützung, Integration oder Rückführung der
Hilfesuchenden, sondern gänzlich sachfremde (parteipolitische,
finanzpolitische, außenpolitische…) Überlegungen, die sich in
administrativen Unzulänglichkeiten (etwa im Bereich der Registrierung)
und Scheinlösungen (beispielsweise Obergrenzen),
Grenzzäunen und dem Einsatz von Polizei und Militär manifestieren.