Römische Götterbilder der mittleren und späten Kaiserzeit
Dietrich Boschung, Jan Bremmer, Ortwin Dally, Ulrike Egelhaaf-Gaiser, Marion Euskirchen, Thomas Fischer, Dagmar Grassinger, Gabrielle Kremer, Martin Maischberger, Friederike Naumann-Sreckner, José Luis García Ramon, Kathrin Schade, Alfred Schäfer, Andreas Scholl, Wolfgang Spickermann, Stavros Vlizos
Die Götterbilder der fortgeschrittenen römischen Kaiserzeit folgen einer traditionellen Bildsprache, die durch die vorbildhaften Statuen der griechischen Klassik geprägt ist. Gleichzeitig unterscheiden sie sich signifikant von früheren Epochen: Vorbilder werden variiert, Elemente verschiedener Bildwerke miteinander kombiniert und eigene Bild- und Erzählzusammenhänge neu geschaffen. Die Götterstatuen des 2. bis 4. Jahrhunderts n. Chr. erhalten immer mehr Attribute und dekorative Details; Statuenstützen und Plinthen werden mit beigeordneten Figuren bereichert; statuarische Gruppen setzen Handlungsabläufe in Szene. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen, wie Götterbilder der mittleren und der späteren Kaiserzeit gewandelte religiöse Vorstellungen visualisieren und ihnen eine sinnlich erfahrbare Präsenz verleihen. Sie zeigen, wie sich damit ältere Auffassungen vom Wesen der Götter stabilisieren, gleichzeitig aber auch neue religiöse Auffassungen manifest und verstetigt werden.