Roman Scheidl – Ateliers 1982 bis 1997 von Klinger,  Johann, Puschnig,  Katharina, Scheidl,  Roman, Titz,  Walter

Roman Scheidl – Ateliers 1982 bis 1997

… gesehen und fotografiert von Johann Klinger

Zeit in Bildern

Die Fotografien Johann Klingers fügen sich zur zeitgeschichtlichen und kunsthistorischen Chronik und erzählen Geschichten über Person und Werk des Malers und Zeichners Roman Scheidl.
Kunst als elementares Ereignis. Fotos, die Johann Klinger 1987 von Roman Scheidl in dessen Atelier Sonnenhof gemacht hat, erzeugen diesen Eindruck. Man sieht den Maler inmitten seiner Bilder, und aus den Bildern stürzen gemalte Naturgewalten förmlich auf den für diese Bild gewordenen Naturgewalten verantwortlichen Künstler ein.
Kunst als meditative Übung. 1983 sieht man Scheidl auf Klingers Aufnahmen im Kreis kleinformatiger Arbeiten bei der Auswahl für eine Ausstellung in der Wiener Albertina. In seinem Atelier in der Boltzmanngasse sichtet der Künstler Pinselzeichnungen, Resultate einer fast rituellen Erprobung eines grafischen Repertoires. Dieser Methode der Verarbeitung von Motiven ist Scheidl über die Jahrzehnte hinweg treu geblieben.
Kunst als harte Arbeit ist Inhalt anderer Fotografien. Kunst als oftmals auch den ganzen Körper fordernder Kraftakt im Umgang mit dem Material. Knochenarbeit, wenn man so will.
Kunst als Spaß. Als Zentrum der Begegnung, des sozialen Lebens. Kunst als Feier, die sich einer breiten Palette von Ausdrucksmitteln – von der Zeichnung bis zum Tanz – bedient. Johann Klingers Bilder halten auch das Fest fest und fügen sich in ihrer Summe zu einem vielschichtigen Porträt des Künstlers Roman Scheidl, zu einem Porträt auch von Scheidls Kunst.
Bilddokumente aus den Ateliers von Künstlerinnen und Künstlern können viel zum Verständnis von deren An- und Absichten beitragen, als eine andere Art Rahmen, in dem Person und das von dieser Person Geschaffene zu einem neuen Ganzen verschmelzen. Puristen der Kunst-Wahrnehmung mögen das als unlautere Beeinflussung ablehnen, als Verführung weg vom Wesentlichen eines Kunstwerks, das ihrer Meinung nach für sich sprechen sollte. Sollte es auch. Aber, unter uns: Ich kenne niemanden, der auf die Person hinter der Kunst (sofern diese das Interesse geweckt hat) nicht neugierig ist.
Viele große Fotografen richteten die Objektive ganz subjektiv auf Künstler (seltener auf Künstlerinnen). Brassaïs frühe Picasso-Fotografien sind Ikonen, ebenso Henri Cartier-Bressons Giacometti-Bilder und Philippe Halsmans Inszenierungen mit Salvador Dalí. In Österreich haben diesbezüglich Elfriede Mejchar und Christian Skrein große Verdienste. Sie fotografierten viele Künstler bei der Arbeit und schufen wertvolle Zeitdokumente.
Johann Klingers Fotografien sind die kongeniale Ergänzung zu Roman Scheidls Aufzeichnungen in Wort und Bild.
Überwiegend stehen diese Bilder in der klassischen Tradition der Dokumentarfotografie, aber natürlich finden sich auch solche, die man gemeinhin als „gestellt“ bezeichnet. In denen sich der Abgebildete der Präsenz des Abbildenden bewusst ist, sich dem Objektiv als Subjekt präsentiert. Ein Bild, auf dem Scheidl einen Rinderschädel vor sein Gesicht hält, ist klare Inszenierung. Und als solche Teil einer komplexen Realität, in der die Grenzen zwischen vermeintlich einfach „passierender“ wirklicher Wirklichkeit und deren bewusster Herstellung ohnedies nicht scharf gezogen werden können. Die Möglichkeit, Realität zu reproduzieren (mit welcher Technik immer), führt zwangsläufig zur Auflösung dieser Grenzen. Mit den medialen Möglichkeiten des Hier und Jetzt sind diesbezüglich gänzlich neue Wirklichkeiten entstanden.

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