Räbisch habe ich gelitten

»Kein Mann, keine Frau, nur RABE.«
Die schillernde Künstler*in Rabe perplexum prägte und gestaltete die Kunst- und Kulturszene und das Nachtleben des Münchens der 80er Jahre wie kein anderer. Unter dem bürgerlichen Namen Manuela Margareta Hahn-Paula wuchs sie im Brennpunktviertel Hasenbergl auf und entwarf schon früh ihre künstlerische Persona zwischen Punk, Paradiesvogel und Performance. Rabe weigerte sich einer Geschlechtszuordnung und bezeichnete sich selbst einfach nur als »der Rabe«. Getrieben, jähzornig und unermüdlich verarbeitete sie in der Kunst soziale und geschlechtliche Unterschiede, Sexismus und Gewalt, Liebe, Identität, Konformismus und Obrigkeitshörigkeit, bis sie sich im Alter von gerade mal 40 Jahre das Leben nahm. Auf ihrer Schaffenshöhe wurde Rabe als Genie bezeichnet, heute kennt sie kaum noch jemand.
»Der Charme einer Giesinger Putzfrau vermischte sich mit dem Starrsinn eines Punks. Hinter der rauhen Fassade verbarg sich allerdings das zerbrechliche Wesen eines hochsensiblen Menschen und das Genie einer provokativen Künstlerin, stets bemüht, Grenzen gesellschaftlicher Normen und Tabuzonen zu überschreiten.«, beschrieb ihr Künstlerkollege Fips Fischer sie.

Lora Lalova widmete sich dem bis dahin unerschlossenen Nachlass der Künstlerin und verarbeitet ihre Erkenntnisse in diesem biografischen Roman, der die exzentrische Künstler*in wieder ans Licht holt und an ihrem Beispiel das Lebensgefühl der 80er Jahre in der weltoffenen Stadt München kongenial widergibt.