Prognose des Verschleißverhaltens langsam laufender Wälzlager unter Berücksichtigung der Reaktionsschichtbildung
Christoph Hentschke
Einleitung Zentrale Aufgabe einer Lagerung im Maschinenbau ist es, Kräfte zwischen relativ zueinander bewegten Bauteilen mit möglichst geringem Verschleiß und geringer Reibleistung zu übertragen. Diese Anforderung wird vom Maschinenelement Wälzlager erfüllt. Nachteilig ist, dass das Wälzlager nur in Ausnahmefällen dauerfest ist und eine begrenzte Lebensdauer aufweist. Die Lebensdauerberechnung für Wälzlager ist bis zu einem Viskositätsverhältnis von = 0,1 anwendbar, wobei Werkstoffermüdung als Schadensursache vorausgesetzt wird. Wie das aISO-Diagramm in Abb. 1-1 verdeutlicht, kann nur bis zu dieser unteren Grenze ein Beiwert aISO angegeben werden. Treten in der Praxis Misch- bzw. Grenzreibungszustände mit einem Viskositätsverhältnis auf, so kann die Berechnungsmethode nach derzeitigem Wissensstand nicht eingesetzt werden.