Nicht nur Weihnachtsengel in der Fuhsestadt
Von denen, die uns so oft begegnen und doch fast immer unsichtbar bleiben
Adolf Wissel
In all den kleinen Geschichten aus dem Peiner Land begegnen uns immer mal versteckt oder offen sogenannte Schutzengel. Dabei schreiben wir sie gern in das Reich der Fantasie ab. Nur wenn wir uns die Mühe machten, über Schutzengel nachzudenken, dann sind sie uns allen schon einmal begegnet. Überall auf dieser Welt, auf der Straße, im Park, auf der Autobahn, selbst in deiner Wohnung, in deinem eigenen Reich können sie Dir begegnen.
Ist Euch nicht auch schon eine Obdachlose, herunter gekommen, in schäbiger Kleidung, die wir nicht einmal in den Altkleider-Container entsorgt hätten, mit schwankenden Gang über den Weg gelaufen? Erschrocken sind wir stehengeblieben. Wir standen schon fast auf der Straße … und in diesem Moment raste, von uns nicht beachtet, ein LKW dicht an uns vorbei.
Streifte unser Blick nicht schon einmal eine Oma, die, auf einer Parkbank sitzend, die Vögel fütterte? Hielt uns dieser Blick nicht davon ab, ohne hinzuschauen, über eine rote Ampel zu stolpern?
Wen hat nicht schon das wütende Hupen eines LKW-Fahrers auf der Autobahn genervt, der uns gerade durch sein Hupen aus dem Sekundenschlaf weckte?
Das alles sind die kleinen Schutzengel, die einfach da sind, die wir nur für einen kurzen Moment zwar bemerken, dann aber in Sekundenschnelle, so wie sie aufgetaucht sind, sich wieder aus unserem Gedächtnis verabschieden.
Und manchmal, wenn das Glück es richtig gut mit uns meint, begleitet uns solch ein Engel ein Leben lang.
Euer Adolf Wissel
