Mein Leben – ein Geschenk

Als Tochter eines jüdischen Vaters und einer deutschen Mutter wurde sie 1938 in Böhmen in eine von politischen Umbrüchen geprägte Zeit geboren und durchlebte schon als Kind mit ihrer Familie unruhige Zeiten in der Tschechoslowakei. Sie musste sich mit Hilfe ihrer Großmutter sozusagen im „Nirgendwo“ bewegen, um nicht im Zuge der Deportationen entdeckt und verschickt zu werden. Ihr Leben war von Flucht, Verfolgung, aber auch von vielen lebensfrohen Elementen wie Studium, Freundschaften, Familie, beruflicher Erfolg geprägt. Schon früh lernte sie, dass es manchmal besser ist, nichts zu sagen, dass es eher zum Erfolg führt, wenn man „Umwege“ geht und dass es eher zum Erfolg führt, wenn man nicht mit dem Kopf durch die Wand geht, sondern mit einer „Diplomatie des Tages“ arbeitet. Hartnäckig und selbstbewusst setzte sie in dem sozialistischen Regime der damaligen Tschechoslowakei ihre Zulassung zum Medizinstudium durch und ebenso zielstrebig verfolgte sie ihren Herzenswunsch, einmal eine eigene Kinderarztpraxis zu betreiben. So wurde sie – gegen viele Widerstände – die erste Kinderärztin in Herzogenaurach.