Klangräume bei Peter Handke von Özelt,  Clemens

Klangräume bei Peter Handke

Versuch einer polyperspektivischen Motivforschung

Peter Handkes bereits mit den frühen Texten einsetzendes Großprojekt, die „Sonorität der heutigen Welt“ dazustellen und zu reflektieren, wird in dieser Arbeit erstmals in grundlegender Weise behandelt. Die Studie stellt das erstaunliche akustische Interesse des Autors – im Sinne seines fiktiven „Symposium[s], oder was auch, zum Thema ‚Lärm-Ton-Klang-Stille‘ (oder so ähnlich)“ aus der Morawischen Nacht – in seiner ganzen Breite vor.

Die Präsenz von Klängen ist in Peter Handkes Werk genauso dominant wie vielfältig. Dabei steht aber nicht – wie üblich – die Musik tonangebend im Zentrum der akustischen Aufmerksamkeit, sondern tritt vielmehr als Teil einer offen strukturierten Hörwelt in Erscheinung: von Geräuschen, Tönen, Worten und auch der Stille. Was bei Handke also „erklingt“, reicht weit über den Bereich der Klänge im engeren Sinn hinaus. Die konkrete Gestalt(werdung) einzelner Klänge verbindet der Autor dabei mit sehr heterogenen Bedeutungsfeldern (was durch den Begriff der „Klangräume“ zum Ausdruck gebracht werden soll). In diesem Sinne erlaubt Handkes Misstrauen gegenüber einer allein am Sehen orientieren Erfahr- wie Erzählbarkeit der Welt bemerkenswerte Perspektiven auf Phänomene wie Sprache, Wahrnehmung, Raum, Zeit, Identität oder Gemeinschaft und stellt für den Autor gleichzeitig ein wesentliches Mittel dar, neue Ausdrucksmöglichkeiten für sich zu gewinnen. Was nun den Zusammenhang dieser Klangphänomene gewährleistet, ist eine für Handke typische Schreibhaltung, die sich durch perspektivisch verschobene Wiederholungen auszeichnet. „Das ist etwas, was ich gelernt hab, das Sich-Wiederholen mit Varianten“, meint der Autor mit gutem Grund. Da Handke von dieser Fähigkeit im Bereich der Klänge besonders intensiven Gebrauch macht, werden plötzlich Kontinuitätslinien im Werk sichtbar, die einige Verkrustungen der Forschung lockern und zu schematisch geratene Handke-Bilder revidieren können. Methodisch soll dieser für die Literaturwissenschaft herausfordernden Schreibgeste eine „polyperspektivische Motivforschung“ gerecht werden.

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