Keine Zeit für Wut und Tränen
Kopfsteinpflaster Reportagen Porträts aus vier Jahrzehnten
Reimar Oltmanns
Die Vergangenheit lässt mich nicht los. Nicht etwa, weil ich ein Ewig-Gestriger bin, der sich mit Nostalgie und Wehmut benebelt. Im Gegenteil. Ich betrachte das Ende der auslaufenden Epoche als etwas schmerzlich Unaufgeräumtes. Die Minuten rasen im digitalen Zeitalter in Windeseile. Verschlungene Jahre drücken aufs Tempo, pressen Vergangenheiten mit ihren Gemütern bis zur Unkenntlichkeit. Über Raum und Zeit rasen meine Erinnerungen, die in der Gegenwart vergeblich eine Anwort suchen und oft nicht finden. Um die Gegenwart zu begreifen, blicke ich zurück – in die Vergangenheit.