Kapitänleutnant v. Möllers letzte Fahrt
K. E. Selow-Serman
Die Tage auf dem Fluss-Kanonenboot SMS „Tsingtau“ der Deutschen Kaiserlichen Marine im Jahre 1914 sind beschaulich. In den chinesischen Gewässern rund um das Einsatzgebiet Hongkong und Macau sind die Tage bestimmt mit dem Aufspüren von Piraten und dem Anlaufen verschiedener Städte zur Sicherung deutscher Bürger im Ausland. Das Schiff gehört seit zehn Jahren dem Ostasiengeschwader an. Eines Tages erreichen Kapitän Erwin von Möller beunruhigende Nachrichten aus Europa. „Mord in Sarajevo!“
Zeitungen berichten bereits von Österreichs Kriegserklärung an Serbien und von Deutschlands Nibelungentreue, an der Seite des Freundes und Bundesgenossen zu fechten. Der Krieg. . .
Erwin von Möller weiß, dass ein Krieg in Europa auch Krieg hier im Fernen Osten bedeutet und bald überstürzen sich die Ereignisse. Der Mobilmachungsfall ist eingetreten. Das Schiff allein ist zu schwach, um es mit dem Gegner aufzunehmen und so beschließt er sich mit seiner Besatzung zur Heimatfront in Deutschland durchzuschlagen.
