John Anthony Thwaites und die Kunstkritik der 50er Jahre von Eickhoff,  Beate

John Anthony Thwaites und die Kunstkritik der 50er Jahre

John Anthony Thwaites (1909-1981), Brite, Diplomat und Mitbegründer der Gruppe Zen 49, wurde zu einem der bekanntesten Kunstkritiker in Westdeutschland. Mit Vorträgen und Publikationen versuchte er in der Nachkriegszeit, einem jungen Publikum die junge Kunst nahezubringen. Weder Philosoph noch Literat, dafür ein ausgezeichneter Formanalytiker mit scharfem Urteil, war er aber zuallererst ein Kämpfer für die – wie er meinte – wirkliche, die schöpferische Kunst.

Er gehörte zu denjenigen, die nach dem Krieg euphorisch die Abstraktion als Synthese der in der Vorkriegszeit entwickelten künstlerischen Positionen begrüßten, und die Kunst als einen Spiegel von Weltbild und Lebensgefühl begriffen. Seine Biographie, die ihn unterschied von seinen Kollegen, zudem seine Auffassung von Kunstkritik erlaubten ihm aber einen sehr eigenständigen Blick auf die deutsche Kunst der 50er und frühen 60er Jahre. Bis zu seinem Tod 1981 verfolgte er als freier Mitarbeiter von Tageszeitungen, internationalen Kunstzeitschriften und Radiosendern mit seinem am Informel geschulten Blick die Entwicklungen in der aktuellen Malerei und Plastik und war schließlich auch gezwungen, die Revolution tradierter Konzepte zu akzeptieren.

Thwaites setzte sich nicht nur mit der Kunst, sondern immer wieder auch sehr dezidiert mit dem Kunstbetrieb seiner Zeit und mit seiner Rolle als Kritiker auseinander. In der vorliegenden Arbeit werden die Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die Kunstkritik der fünfziger Jahre entwickeln konnte, dem Selbstverständnis der Kritiker gegenübergestellt. Die Theorie moderner Kunst wird im Zusammenhang von konservativem Bewußtsein und progressiver Haltung gesehen. Die Funktion, die einzelne Kritiker bei der Durchsetzung der abstrakten Kunst, aber auch bei ihrer „Zähmung“ (Gerda Breuer) hatten, wird hinterfragt und dabei der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit thematisiert. Indem restaurative und modernistische Tendenzen analysiert werden, ist die Dissertation auch ein Beitrag zur Revision der in den späten 60er Jahren entstandenen Positionierung der Nachkriegsmoderne als pseudoavantgardistische, inhaltsleere und staatlich subventionierte Kunst.

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