Jeremy Benthams normativ-anthropologischer Ansatz.
Theorie und praktische Implikationen. Band 2.
Jens Wegener
Als Fortsetzung und praxisorientierte Ergänzung des ersten Bandes befasst sich der vorliegende Text mit Benthams Projekten der Einführung eines auf permanenter Überwachung beruhenden, modernen Gefängniskonzepts (Panoptikon), der Einrichtung eines England und Wales umspannenden Netzes von privat geführten Arbeitshäusern zur Lösung der Armutsproblematik, der Auslöschung wenigstens der organisierten Religion als gesellschaftlichen Einflussfaktor, der rechtlichen und moralischen Freigabe jeglicher konsensualer Sexualpraktiken und Methoden der Geburtenkontrolle, sowie der pragmatischeren Handhabung des Todes, verbunden mit der nützlichen Verwendung von Leichen. Die Arbeit zeigt eine in jeder Hinsicht konsequente Umsetzung des principle of utility und kann zur Revision auf Unkenntnis beruhender Fehlurteile über Benthams Beitrag zur Geistesgeschichte, aber auch zur Diskreditierung des benthamschen Werks und, in einigen wenigen Fällen, zu dessen Rehabilitierung herangezogen werden.