Jean-François Guiton. immer wider

Jean-François Guiton. immer wider

Katalog zur Ausstellung

Für die Ausstellung “immer wider” hat Jean-François Guiton (* 1953 in Paris), der als Professor an der HfK Bremen viele Künstlergenerationen geprägt hat, 18 frühere und aktuelle Video-Werke ausgewählt. Jede Arbeit, jede Monitorkonstellation, hat er einem präzisen Konzept folgend in die Coburg‘sche Raumfolge komponiert. Dabei ist die Arbeit „Die Höflinge“ (2003), die sich als monströser inner circle von Monitoren auf Stativen im Wintergarten drängt, ein furioser Auftakt. Jeder Bildschirm zeigt das gleiche hypnotisierende Video eines Roboters, der Bücklinge in Endlosschleife vollführt. Der seltsame Aufmarsch lässt gleichermaßen über die Tücke unserer allgegenwärtigen Technik wie auch über das Verhältnis von Kunst und Betrachter nachdenken.
Die mehrteilige Monitorinstallation „Lichtfall“ (2018) lockt mit ihrer technoiden Soundkomposition in die Räume der Galerie, vorbei an Arbeiten, die mit Titeln wie „Hochgehängt“ (2017), „Windblind“ (2018) oder „Les pas perdus“ (1987) in ihre Bedeutungsdimensionen verweisen. Oft sind es basale menschliche Grundbefindlichkeiten, einfache Handlungen oder Alltagsbeobachtungen die Jean-François Guiton filmisch freistellt und in eine Endlosschleife überführt. Jede einzelne Arbeit regt an, nach der conditio humana, nach den Bedingungen unseres Seins zu fragen, dabei vor allem nach der Zeit als bestimmendem Faktor. Zur Disposition steht unsere allzu einfache Vorstellung von Vorher und Nachher, von Verlauf und Richtung, die letztlich nicht mehr als ein überlebensdienlicher Tranquilizer ist.
Die geloopte Bildwelt von Jean-François Guiton erzeugt eine gedankliche Unruhe, in der es um die Bedeutung unserer subjektiv erlebten und gelebten Zeit geht, um Diffiziles, wie die Unmöglichkeit einer hundertprozentigen Wiederholung oder den Zusammenfall von Zeit und Stillstand. Mit der im Dachgeschoss von Haus Coburg präsentierten Großprojektion „Nebelkammer“ (2018) gipfelt dies in einer eindrucksvollen dystopischen Vision von unserer Welt, die sich gleichermaßen auf medial präsente Katastrophenszenarien wie auf archaische Bilder und Mythen bezieht.
Die Ausstellung „Jean-François Guiton. immer wider“ wurde von der Waldemar Koch Stiftung, der Oldenburgischen Landesbank und dem Freundes- und Förderkreis der Hochschule für Künste Bremen unterstützt.

Jean-François Guiton (*1953 in Paris) lebt und arbeitet in Bremen. Er studierte von 1980 bis 1985 an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei Fritz Schwegler und Ursula Wevers. Von 1987 bis 1998 lehrte er in den Bereichen Freie Kunst und visuelle Kommunikation an der École supérieure des arts décoratifs (ESAD) in Straßburg. Seit 1998 hat er eine Professur mit dem Schwerpunkt Zeitmedien an der Hochschule für Künste Bremen inne. Jean-François Guiton ist in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, seine Arbeiten finden sich in öffentlichen Sammlungen von Rang.

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