Ich, Victorine
Rüdiger Völckers
Victorine Meurent (1844 – 1927) war das bevorzugte Modell des Malers Edouard Manet, der mit seinem Werk den kommenden Impressionismus vorbereitete und der Kunst den Eintritt in die Moderne bahnte. Victorine ist unter anderem auf seinem „Frühstück im Grünen“ und als berüchtigte „Olympia“ zu sehen. Dass sie selbst ein beachtliches Talent als Malerin besaß und sich mit ihren Bildern die Anerkennung von Kolleginnen und Zeitgenossen erwarb, ist bis heute nur wenigen Kunstinteressierten bekannt. Als junge Frau aus einfachen Verhältnissen musste sie sich ihren Weg in die Welt der Kunst hart erarbeiten. Ungebrochenes Selbstvertrauen und eine gute Portion Kampfgeist waren dabei ihre stärksten Waffen. So erstritt sie sich auch gegen die Konventionen ihrer Zeit ein persönliches Glück, das ihr spät zuteil wurde. Im Roman „Ich, Victorine“ erzählt Mademoiselle Meurent ihre Geschichte mit eigenen Worten, wobei sie einen unerschrockenen und erfrischenden Ton anschlägt, wie es wohl ihre Art war.
