Glaubensempfehlungen
Eine anthropologische Sichtung zeitgenössischer Predigtkultur
Bernhard Kirchmeier
Wer predigt, hat etwas zu sagen. Predigende haben ein Bild davon, was »Glauben« bedeutet und wozu der Glaube nützt. Wer eine Predigt hört, wünscht sich Impulse für das eigene Glaubensleben. Inspiriert, affiziert und erbaut wollen Predigthörende die Kirche wieder verlassen.
Trotz guter Voraussetzungen zeigt die Predigtkultur nicht immer ihr freundliches Gesicht. Warum ist das so? Der Autor dieser Studie erklärt, welche Strukturen dazu beitragen, dass sich »normale« Predigthörer und Predigthörerinnen – also lebende, stolze, fragile, rationale, eigenwillige, liebende, zweifelnde und weltzugewandte Menschen – nicht selten eher niedergedrückt als aufgerichtet fühlen. Dafür hat er knapp vierzig Predigten anthropologisch, semantisch und homiletisch analysiert.
The author has anthropologically, semantically and homiletically analysed almost forty sermons, and explains the structures that contribute to the fact that »normal listeners« often feel depressed after church service.