Gilgamesch

Das Gilgamesch-Epos ist die älteste Dichtung der Menschheit. König Gilgamesch lebte vor ca. 5000 Jahren im Zweistromland. Er war aus zwei Teilen Gott und nur aus einem Teil Mensch. Er gehörte nicht mehr zu den Göttern, doch als Mensch besaß er übermächte Kräfte, die ihn zum tyrannischen Herrscher von Uruk machten. Um seinem Treiben Einhalt zu gebieten, wird Enkidu, der Wildmensch erschaffen. Er soll sich Gilgamesch in den Weg stellen. Nach einem unentschiedenen Kampf, entwickelt sich eine liebevolle Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Helden. Mit Enkidu an seiner Seite wagt sich Gilgamesch in jedes Abenteuer und kann seinen Größenwahn noch mehr befriedigen. Zusammen ziehen sie in den Zedernwald und töten den von den Göttern eingesetzten Wächter, den schrecklichen Chumbaba. Gilgamesch fällt die Heilige Zeder und verschmäht die Liebe der Stadtgöttin Inanna. Er tötet den Himmelsstier. Doch dann beschließen die Götter, einen der beiden Helden sterben zu lassen, weil sie zu weit getrieben haben.
Daraufhin befällt Enkidu ein schweres Fieber und stirbt. Gilgamesch aus zwei Teilen ein Gott und nur aus einem Teil Mensch, muss sich mit dem Verlust durch den Tod auseinander setzen. Vom Schmerz überwältigt zerreißt er seine Kleider und flieht in die Steppe. Er will nicht sterben wie Enkidu und begibt sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit. In seinem Ringen um Menschlichkeit, muss er durch viele Prüfungen gehen. Er begegnet gefährlichen Skopionmensch, durchschreitet die Dunkelheit des Berges Maschu. Er gelangt in einem paradisischen Garten. Aber auch Siduri, die Wirtin des Gartens, kann ihn, von seinem Vorhaben die Unsterblichkeit zu suchen, nicht aufhalten. Sie verweist ihn an den Fährmann Urschanabi. Der bringt Gilgamesch über die Wasser des Todes zu Utnapischtim, der vor Jahrtausendes von den Göttern die Unsterblichkeit erhalten hatte. Von ihm hofft Gilgamesch das Geheimnis des ewigen Lebes zu erfahren.