Gerd Piepenhagen 1945 – 2019

Dieses Buch über das künstlerische Werk von Gerd Piepenhagen kommt wenige Jahre nach seinem Tod zustande.
Piepenhagens letzte Einzelausstellung zu Lebzeiten fand 2009 statt. Insgesamt lässt sich die Anzahl seiner Ausstellungen während seiner gut 40-jährigen Tätigkeit als freischaffender Künstler an wenigen Händen abzählen. Über Gründe kann man spekulieren. So wie seine Kunst nicht gefällig und anbiedernd ist, ging es ihm selbst wohl auch weniger um die Anerkennung von außen, sondern eher darum, ohne Zugeständnisse und Kompromisse seinen künstlerischen Weg gehen zu können.
An mangelnder Wertschätzung seiner Arbeit kann die verhaltene Resonanz in der Kunstwelt kaum gelegen haben. Denn bemerkenswert ist ja, dass es in den drei Jahren nach seinem Tod bereits zwei Ausstellungen gegeben hat – wenngleich die erste 2020 weitgehend den Corona-Einschränkungen zum Opfer fiel.
Das Zustandekommen dieses Kataloges ist dem Umstand zu verdanken, dass es einen Kreis von FreundInnen, Wegbegleitern und kunstinteressierten Menschen gibt, die Gerd Piepenhagens Arbeiten verfolgt haben und sie für zu wichtig erachten, als dass sie nun in Vergessenheit geraten dürften.
Allen voran ist dabei Renate Hartmann zu nennen, die Impulsgeberin gleichermaßen für das Zustandekommen der Ausstellungen wie auch jetzt für dieses Buch ist.
Dieses Buch zusammenzustellen war keine leichte Aufgabe: Piepenhagen hat eine Unmenge an Material hinterlassen. Neben seinen Wandbildern, Objektkästen und -tischen gibt es viele Skizzenbücher, lose Skizzen und Ordner mit Materialien, die ihn zu seinen Arbeiten inspiriert haben.
Was er nicht gemacht hat: Ein Werkverzeichnis, eine systematische Dokumentation hat er nie auch nur ansatzweise angelegt.
Selbst die Titel und Jahreszahlen zu den Arbeiten sind in vielen Fällen nicht eindeutig belegbar. So kann dieses Buch auch nicht den Anspruch eines Werkverzeichnisses haben und erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei den Grafiken (Handzeichnungen, Radierungen, Skizzen) ist es bestenfalls die Spitze des Eisbergs, die
hier gezeigt werden kann.
Das vorliegende Buch ist also eine subjektive Zusammenstellung von Piepenhagens Arbeiten. Sie bildet – wie wir meinen –
einen repräsentativen Querschnitt seines Schaffens ab. Wenn damit erreicht wird, dass seine engagierte Arbeit in Erinnerung bleibt, dann hat dieses Buch sein Ziel erreicht.
Empfohlen sei auch die Website www.gerd-piepenhagen.de, die zum Gedenken an Gerd Piepenhagen eingerichtet wurde.