Gargantua von François Rabelais: Originalgetreue Zweistufen-Übertragung von Texten aus historischen Sprachen von Bernabei,  Dante

Gargantua von François Rabelais: Originalgetreue Zweistufen-Übertragung von Texten aus historischen Sprachen

Theorie, Methode, Praxis

Gute Übersetzungen sind die Voraussetzung für eine weltweite Verbreitung von Literatur. Die Übertragung fremdsprachiger historischer Texte wurde bislang in der Literatur nicht systematisch behandelt. Daher ist es das Ziel dieser Studie, eine Theorie und Methode zur originalgetreuen Übertragung von Texten aus historischen Sprachen zu entwickeln. Die Distanz zwischen AS und ZS wird durch Einfügen einer Zwischenstufe überwunden. Bei der Übertragung ist neben Inhalt auch der Zeitgeist solcher Texte originalgetreu zu reproduzieren. Als Basistext dient der Roman „Gargantua“ (1534) von François RABELAIS im moyen français der Renaissance. Aus seiner beruflichen Erfahrung wendet der Autor die analytische Methodik der exakten Naturwissenschaft Chemie auf die Übersetzungsebene an. Ziel ist, zum einen eine schlüssige Übersetzungs-Theorie zu erstellen und zum andern, diese als Methode an der Praxis zu evaluieren. Um die ursprünglichen Bedeutungen in historischen Texten lückenlos und wortgetreu -in die Zielsprache übertragen zu können, wird hier – entgegen der Jahrhunderte alten Diskussion um wörtliches oder freies bzw. einbürgerndes oder verfremdendes Übersetzen – die These der Originaltreue aufgestellt. Zur Überwindung des Sprach-, Ethik- und Kulturwandels seit der Rabelais-Zeit wird sie zum zentralen Prinzip erhoben. Unter diesem Aspekt sind Auslassungen wie etwa Neologismen oder historische Redensarten nicht erlaubt. Theorie: Historische Texte wie „Gargantua“ lassen sich – mit Ausnahme von bilingualen Ausgaben – nur mit Hilfe von Wort- und Text-Erläuterungen oder Hilfs-literatur verstehen. Die Erkenntnis „Übersetzen ist immer das erste Verstehen“ (Benyoëtz 2001) zeigt den Weg zur originalgetreuen Zweistufen-Übertragung. Um die sprachliche Distanz zum historischen Text zu überwinden, wird vor die Übertragung in die Zielsprache als Zwischenstufe eine wortgetreue Übersetzung in modernes Französisch eingeschoben. Methode: An einem Corpus ausgewählter Exzerpte aus dem Originaltext wird durch intra- und interlinguale Analysen der Zugang zum historischen Vokabular eröffnet. Dazu werden Kommentare kritischer französischer Editionen und etymologischer Wörterbücher ausgewertet. Auf der Stufe der Zielsprache erfolgt durch synoptische Analysen zusätzlich ein Vergleich mit deutschen Übersetzungen aus sieben verschiedenen Epochen. Den Abschluss bildet eine kritische Diskussion dieser Ergebnisse im Spiegel der Originaltreue. Praxis: Zur konsequenten Umsetzung der Originaltreue wird auf Erkenntnisse der Übersetzungswissenschaftler WILSS und ALBRECHT aufgeb: So wörtlich wie möglich, so frei wie nötig (Wilss 1996:55) So treu wie möglich, so frei wie nötig (Albrecht 1998:61). Aus der Zwischenstufe der Analysen am Originaltext resultiert das Procedere der „angewandten Sprachwissenschaft“ nach den Kriterien: wörtlich-analog bzw. inhaltlich-äquivalent. Sie werden an konkreten Beispielen – besonders auch außerhalb des „Gargantua“-Textes – erprobt. Dazu gehört die Liedtext-Übersetzung: sie vermittelt zusätzlich Kriterien wie Takt und Text zur Übertragung von Reimen. Diese Problematik ergibt sich z.B. bei der Lyrik im Rabelais-Roman. Sie wird exemplarisch an eigenen Über-setzungen bekannter Gedichte wie etwa dem „Sonnet pour Marie“ (1555) von Pierre DE RONSARD und vice versa „Die frühen Gräber“ (1764) von Friedrich Gottlob KLOPSTOCK dargestellt. Poetische Versionen lassen sich oft elegant durch Klangfiguren wie Alliteration bzw. Assonanz umsetzen. Um die Schwierigkeiten der lyrischen Übertragung zu verdeutlichen, wird im Vorwort auf ein eigenes Prosagedicht verwiesen, das gleichzeitig die Grenzen der maschinellen Übersetzung aufzeigt. Aufgrund der Zweistufen-Analyse – intra- und interlingual – also auf den Ebenen der Ausgangs- und der Zielsprache (AS / ZS), eignet sich die hier entwickelte Methode generell zur originalgetreuen Übersetzung von Texten, die historische bzw. kulturelle Grenzen überschreiten. Ein Extrembeispiel wäre etwa die originalgetreue Übertragung des Nibelungenlieds aus dem Mittelhochdeutschen des 12. Jahrhunderts in ferne und fremde Natur-, Kultur- und Sprachbereiche (z.B. in Kisuaheli, eine afrikanische Sprache, oder in die Welt der Inuit-Eskimos in Grönland). Voraussetzung für solche Übertragungen ist eine vergleichbare Kompetenz des Übersetzers in der AS und ZS. Der Autor dieser Studie hat sie im plurilingualen Schulunterricht seiner Heimat Luxemburg erworben: dort wurde sie mündlich und schriftlich zwischen den Sprachen Deutsch – Französisch – Englisch – Latein geübt und geprüft. So gehörte zum schriftlichen Abitur auf Französisch in dreizehn Fächern die Übertragung eines klassischen Latein-Textes ins Französische. Vor dem Chemie-Studium hat der Autor seine Sprachkenntnisse um Italienisch und Spanisch erweitert, was bei Berufs-Antritt und -Ausübung von besonderem Vorteil war.

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