F. E. Bilz: „Der ganzen Menschheit muß wieder eine naturgemäße Denkweise beigebracht werden.“ von Münch,  Detlef

F. E. Bilz: „Der ganzen Menschheit muß wieder eine naturgemäße Denkweise beigebracht werden.“

Friedrich Eduard Bilz als früher Pionier für ökologisches Bewusstsein und nachhaltige Lebensweise 1882 - 1922

Der Lebensreformer und Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz (1842 – 1922) aus Dresden-Radebeul hat sich früh seit 1882 für ein (prä)ökologisches Bewusstsein und eine naturgemäße Lebensweise, die man heute als nachhaltige bezeichnen würde, engagiert.
Dies versuchte er besonders seit 1894 in der 100.000fach zu seinem erfolgreichen Naturheilkundebuch verteilten Broschüre „Wie schafft man bessere Zeiten?“, in dem voluminösen futuristischen Sachbuch „Der Zukunftsstaat“ (im Jahre 2000) und der darauf aufbauenden Öko-Utopie „In hundert Jahren“ als „Naturstaat im Jahre 2048“ zu popularisieren.
Betroffen durch die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen der Industrialisierung, kritisierte er, dass die Menschen ihrer „großartig und vollkommenen Erde gar nicht wert seien“, aufgrund ihrer Überkultur und Überzivilisation, „durch die sie aus dieser schönen Erde ein Jammertal und eine Stätte des Elends und des Verderbens gemacht haben.“
Friedrich Schillers Analyse 1795 zu Naturliebe, Naturempfinden und Naturentfremdung des Menschen transferierte er zu einer naturgemäßen Lebensweise nach einem „göttlichen Naturgesetz“.
Noch vor der Naturschutzbewegung von Ernst Rudorff um 1900 warnte er vor ökologischen „Übelständen“, „welche durch uns Menschen selbst geschaffen wurden und womit wir uns oft sehr empfindlich schaden, ohne daß wir es nur ahnen.“
In seiner Öko-Utopie setzte er durch einen „Naturstaat“ ein ressourcenschonendes Bescheidenheitsethos mit Konsumverzicht, Umweltbildung, regenerative Energien, Gartenstädte, Elektromobilität, eine vegetabilische Landwirtschaft sowie Tierschutz belletristisch um. Er agitierte gegen „naturwidrige“, künstlich erzeugte, eingebildete „Bedürfnisse“ und warb für ein einfaches, bescheidenes Leben in Harmonie mit seinen Mitmenschen und im Einklang mit der Natur sowie einer nachhaltigen Technik.
Doch angesichts des Misserfolges seiner langjährigen ökologischen Bemühungen forderte er engagiert, dass „der ganzen Menschheit wieder eine naturgemäße Denkweise beigebracht werden muss“. Ansonsten schreckte er auch vor radikalen Maßnahmen zum Schutz der Wälder wie einer Bodenreform mit Verstaatlichung von Grund und Boden nicht zurück. Denn schon 1904 konstatierte Bilz, dass „wenn die gegenwärtige Generation nun einmal noch nicht fähig ist, sich auf allen Gebieten vernünftig und naturgemäß einzurichten, so muß sie einfach unter Vormundschaft gestellt werden, bis sie das Naturgemäße, das vernünftige Denken und Handeln, gelernt hat.“
Bilz´ ökologische Agitation und Argumentation vor 100 Jahren ist angesichts globaler Umwelt-, Klima-, Corona- und Finanzkrise heute aktueller denn je und die Realisierung seines Naturstaates im Jahr 2048 war selten so notwendig wie jetzt, bevor die Menschheit ihre natürlichen Lebensgrundlagen endgültig irreparabel zerstört hat.

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