Kant hat die Frage nach den Bedingungen gestellt, die es möglich machen, dass uns überhaupt etwas als Gegenstand gegenübertritt. Seine Antwort auf die so verstandene „transzendentale Frage“ lautet, dass die Formen unseres Anschauens und Denkens den Gegenständen ihre Gesetze vorschreiben.
Richard Schaeffler versucht, die Einseitigkeit der kantischen Rede von einer „Gesetzgebung“ des Subjekts über die Gegenstandswelt zu überwinden und das Verhältnis zwischen dem Subjekt und seinen Gegenständen als ein dialogisches Verhältnis zu beschreiben. Er zeichnet den antwortenden Charakter unseres Erkennens Schritt für Schritt auf allen Stufen des Erkennens nach: in den Akten der Wahrnehmung, ohne die alle Formen der Begriffsbildung inhaltslos bleiben, in den Akten des Begreifens, durch die wir unsere subjektiven Eindrücke erst in objektiv gültige Erkenntnisse verwandeln, und schließlich in der Beschreibung des Vorgangs, in welchem sich der Gegenstand all unseren Gestaltungsversuchen immer wieder „entgegenwirft“ und so erst zum „Objectum“ und zum Maßstab unserer Selbstbeurteilung werden kann.
Diese dialogische Betrachtungsweise macht die Widersprüche deutlich, in die die Vernunft sich verwickelt, wenn sie sich einseitig als „Gesetzgeberin“ versteht. Aus diesen Widersprüchen kann sie sich befreien, indem sie die Impulse zum antwortenden Gestalten wie auch die Ergebnisse ihres Gestaltens als Entsprechungen einer göttlichen Gesetzgebung versteht.
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Produktinformationen
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ISBN-10
349586055X
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GTIN-13
9783495860557
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Untertitel
Oder: Wie baut sich vor unseren Augen die Welt der Gegenstände auf?
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Erscheinungstermin
2016-07-12
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Auflage
1
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Erstverkaufstag
2016-07-12
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Sprache
ger
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Autoren Biografie
Richard Schaeffler (1926-2019), Dr. phil., Dr. theol. h. c., Dr. phil h. c., 1968-1989 o. Professor für Philosophisch-Theologische Grenzfragen an der Universität Bochum. Forschungsschwerpunkte: Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie, Wissenschaftstheorie der Theologie. Langjähriges Mitglied des "Ökumenischen Arbeitskreises Evangelischer und Katholischer Theologen" und des "Gesprächskreises Juden und Christen" beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken. Buchpublikationen u.a.: Religion und kritisches Bewußtsein (1973), Einführung in die Geschichtsphilosophie (1973, 4. Aufl. 1991), Religionsphilosophie (1983, 3. Aufl. 2004), Erfahrung als Dialog mit der Wirklichkeit (1995), Philosophische Einübung in die Theologie (3. Bde., 2004, Studienausgabe 2008), Philosophisch von Gott reden (2006), Ontologie im nachmetaphysischen Zeitalter (2008), Erkennen als antwortendes Gestalten (2014), Phänomenologie der Religion (2018).
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Genre-Code
9521
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Letzte Bearbeitung
2023-02-14
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Produktart
ED
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Schlüsselwörter
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Verleger
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Genre
Erkennen als antwortendes Gestalten online kaufen
Die Publikation Erkennen als antwortendes Gestalten - Oder: Wie baut sich vor unseren Augen die Welt der Gegenstände auf? von
Richard Schaeffler ist bei Alber, K, Verlag Karl Alber erschienen.
Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Gestalt, Philosophie, Transzendentalphilosophie.
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