Die Rechtsprechung der deutschen Feldkriegsgerichte bei Straftaten von Wehrmachtssoldaten gegen Angehörige der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten von Huber,  Christian Thomas

Die Rechtsprechung der deutschen Feldkriegsgerichte bei Straftaten von Wehrmachtssoldaten gegen Angehörige der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten

Seit Kriegsende ist die Bewertung der Deutschen Militärgerichtsbarkeit im Zweiten Weltkrieg ein leidenschaftlich umstrittenes Thema. Die vorliegende Studie untersucht, ob und wie die deutschen Militärgerichte bei Straftaten deutscher Soldaten zum Schutze der gegnerischen Zivilbevölkerung tätig wurden. Der Auswertung von 523 Kriegsgerichtsakten wird eine Einführung in die Grundlagen des Militärstrafrechts und in den Aufbau der Gerichts- und Verwaltungsstrukturen vorangestellt. Hierbei schildert der Autor viele Kriegsgerichtsfälle, um einen möglichst plastischen Eindruck von der Tätigkeit dieser Gerichte zu vermitteln. Er kommt zu dem Ergebnis, dass man in den besetzten Gebieten des Westens anfänglich um ein besonders korrektes Auftreten der Truppe bemüht war. Mit zunehmender Radikalisierung des Krieges ging dort die kriegsgerichtliche Verfolgung kleiner und mittlerer Delikte zugunsten des Disziplinarstrafrechts zurück. In der Sowjetunion war das Legalitätsprinzip durch Hitlers „“Barbarossa-Erlass““ von vornherein ausgeschaltet. Dennoch wurden auch dort individuelle Ausschreitungen von gewisser Erheblichkeit grundsätzlich verfolgt. Die schädlichen Folgen der Tat auf das Ansehen der Wehrmacht war dabei einer der gewichtigsten Gesichtspunkte bei der Strafzumessung. Zahlreiche Gerichte bezogen sich auch auf vorangegangene Belehrungen durch militärische Stellen, dass Notzuchtstaten und Plünderungen schwere Strafen bis hin zur Todesstrafe nach sich ziehen würden. Fälle wie etwa die geschilderte gerichtliche Ahndung einer Plünderung eines kleinen Blocks Butter bei einer polnischen Bäuerin kurz vor Kriegsende waren demnach also zwar nicht die Regel, gehören allerdings keineswegs in den Bereich der Mythenbildung. Von der insgesamt positiven qualitativen Grundlinie wichen etwa 10 % der untersuchten Fälle ab, in denen sich chauvinistische, rassistische oder antisemitische Formulierungen oder zweifelhafte Rechtsanwendungen vorfanden. Eine differenzierte Betrachtung dieser Thematik ist demnach geboten.

> findR *
Produktinformationen

Die Rechtsprechung der deutschen Feldkriegsgerichte bei Straftaten von Wehrmachtssoldaten gegen Angehörige der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten online kaufen

Die Publikation Die Rechtsprechung der deutschen Feldkriegsgerichte bei Straftaten von Wehrmachtssoldaten gegen Angehörige der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten von ist bei Brockhaus/Commission / Tectum, BROCOM, Tectum Wissenschaftsverlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: 1939-1945, besetzte Gebiete, Feldkriegsgerichte, Militärgerichtsbarkeit, Straftaten, Wehrmacht. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 29.9 EUR und in Österreich 30.8 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!