Die Matrikel der Universität Leipzig. Teilband IV
Die Jahre 1876 bis 1884
Jens Blecher, Gerald Wiemers
Im vierten Band der Leipziger Matrikeledition, für die Jahre zwischen 1876
und 1884, sind rund 16.000 Studenten verzeichnet – es ist die Zeit, als
Leipzig über einige Jahre die größte deutsche Hochschule war.
Leipzig galt als prosperierender Hochschulstandort mit vielen Vorzügen für
Studenten, von der Verkehrsanbindung, preiswertem Wohnraum bis hin zu
lukrativen Nebentätigkeiten und späteren Berufsangeboten in der Buch- und
Messestadt. Durch ein liberales Hochschulrecht hatten studentische
Organisationsformen in Leipzig einen breiten Entfaltungsfreiraum.
Den Studienwünschen von Frauen kam die Universität Leipzig nach der
Reicheinigung zunächst gern entgegen – der Landesregierung war eine solche Liberalisierung allerdings unerwünscht und 1879 wurde ein nahezu 15 Jahre anhaltendes generelles Hochschulverbot für weibliche Studenten verhängt.