Die Kunst des Sein-Zimmer-nicht-mehr-Verlassens
Eine Infragestellung
Kai Kittelberger
Der Protagonist entschließt sich, sein Zimmer für eine lange Zeit, vielleicht für Wochen, Monate, Jahre, womöglich lebenslang, nicht mehr zu verlassen, sein Zimmer nur noch zu verlassen auf der Grundlage von etwas Unumstößlichem. Die Suche nach dieser Unumstößlichkeit gerät zu einer generellen Infragestellung des Seins, einer philosophischen Auseinandersetzung bis in den Bereich des Existenzialismus.
Indem der Autor mit immer wieder unterschiedlichen Stilen des Schreibens experimentiert, erscheint die Geschichte assoziativ collageartig. Dabei findet sich zunächst nichts, was eine erfolgreiche Geschichte ausmacht, keine Handlung, keine Action, kein Sex, dennoch kann man sich dem Sog der Erzählung des Protagonisten und seinen Gedanken in dessen innerliche Zwangsjacke, die sich immer enger zusammenschnürt und eine existenzielle kafkaeske Lebenssituation erkennen läßt, nur schwer entziehen.