Die Jugendbewegung und ihre Wirkungen
Prägungen, Vernetzungen, gesellschaftliche Einflussnahmen
Rüdiger Ahrens, Christopher Beckmann, Micha Brumlik, Paul Ciupke, Alfons Kenkmann, Arno Klönne, Claus-Dieter Krohn, Walter Laqueur, Eva Moser, Jürgen Nielsen-Sikora, Michael Philipp, Jürgen Reulecke, Bernhard Schäfers, Barbara Stambolis, Hans-Ulrich Thamer, Justus H Ulbricht, Konstantin von Freytag-Loringhoven, Meike G Werner
Die historische Jugendbewegung, beginnend mit dem »Wandervogel« um 1900, hat nicht nur in den folgenden Jahrzehnten, sondern auch nach 1945 gesellschafts- und kulturgeschichtlich bemerkenswerte Spuren hinterlassen, die bislang in wissenschaftlichen Studien kaum berücksichtigt worden sind. Nicht nur für eine größere Zahl bürgerlicher Heranwachsender, sondern auch für aus anderen Schichten und Milieus stammende Jugendliche wirkte die Begegnung mit jugendbewegten Formen der Vergemeinschaftung ausgesprochen anregend. Viele jugendbewegte Kreise definierten sich als Erfahrungs-, Erinnerungs- und gut vernetzte Handlungsgemeinschaften aus ›jugendbewegtem Geist‹. Rückblickend haben sie vor allem immer wieder den Kernsatz »Wer je die flamme umschritt, bleibe der flamme trabant« aus dem »Stern des Bundes« von Stefan George zitiert, um die lebenslange Bedeutung ihrer jugendbündischen Sozialisation zu betonen.