Die Grenzen der Welt von Schödlbauer,  Ulrich

Die Grenzen der Welt

Essays – Band 2

Der Part des akademischen Intellektuellen endet dort, wo er, dem klassischen Verständnis nach, beginnt: sobald er sein Verhältnis – beziehungsweise das Verhältnis des Geistes – zur Macht bestimmt. Es könnte gut möglich sein, dass all jene, die darin nur Feigheit oder Borniertheit zu sehen vermögen, sich grundlegend täuschen, insofern sie die Machtkonstellation, der sie die Gelegenheit zur eigenen Rede verdanken, vordergründig aus ihren Überlegungen ausblenden, um sie desto gewisser in ihr zu rekapitulieren. Es ist nicht nötig, dass Macht aggressiv auftritt und in Soldatenstiefeln und Uniformen auftrumpft: jede faktische Konstellation enthält genügend Anreize, sich so und nicht anders in Szene zu setzen, und keiner, der in ihr das Wort führt, sollte sicher sein, dass unter seinen Zuhörern nicht auch solche sitzen, denen die Situation das Wort verbietet oder abschnürt. Er darf es nicht einmal wünschen: unter seinesgleichen zu sein, bedeutet den schlimmsten anzunehmenden Unfall.

Die Fremdheit lokaler oder nationaler Traditionen in der modernen Welt ist aber ein Thema, auf das sich Sieger und Verlierer, Opfer und Täter, Kolonisierer und (De-)Kolonisierte innerhalb der ›gegenwärtigen Weltkultur‹ gleichermaßen einigen können. Es ist ein universales Thema für eine sich universalisierende Welt. Die Götter landen gewöhnlich nur einmal – in der Normandie oder wo auch immer. Danach gilt es, die Grenzen der Welt neu zu erfinden, indem man über den festgezurrten Macht- und Verkehrsverhältnissen das Spiel des Eigenen und des Fremden als ein mentales Ereignis inszeniert. Dieses Spiel ist an keine bestimmte Sprache und keine bestimmte Überlieferung gebunden. Buchstäblich kann es jederzeit an jeder beliebigen Stelle beginnen.

INHALT
Vorwort des Autors
Die Grenzen der Welt
Croces Türken
Über den allegorischen Charakter der Kultur
Im Labyrinth des Heiligen
Coverversion. Giorgio Agamben und die Seinen
Die Wirksamkeit der Scham
Elitärer Egalitarismus
Sarrazin: Der asymmetrische Sexus
Denkverbrechen
Anmerkungen zur Reformgesellschaft
Exkurs über den Exzess
Lektüre des Neuen
Die Globusfalle
Bildungsmanöver
Lügen als eine Signatur der Moderne
Demokrat sein. Eine Replik
Die Ordnung des Geldes
Staatskrise als Menetekel der Moral
Klima und Apokalypse
Bibliografie

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