Die Fremde
Novelle
Wolfgang H Körner
Das Drama einer jungen, intelligenten, von hohen Idealen geleiteten Frau, gesegnet mit einem wie von Leonardo gemalten Antlitz. Doch die Integration in die von ihr als surrealistisch verzerrt empfundene Gegenwart mißlingt. Das elektronische Zeitalter, die Ära der Gleichgewichtsstörungen, läßt sie kein vernüftiges Maß mehr finden. Um dennoch weiter existieren zu können, muß sie sich verraten und verkaufen und treibt bis zu ihrem frühen Tod in der widerspruchsvollen Absurdität des Daseins dahin.
Als Kind sizilianischer Eltern in Deutschland geboren und lebend, empfindet Mirabelle ein immer größeres Unbehagen an der Gesellschaft.
Sie, die von der Natur mit einem Leonardo-Gesicht und hoher Intelligenz gesegnet ist, verweigert sich der Moderne und sucht schreibend nach Möglichkeiten einer adäquaten Existenz. Sie scheitert, flüchtet ins Nichtstun und den Leichtsinn des schönen Scheins und treibt im absurden Trauma ihres Daseins als Kurtisane und Nackttänzerin Mona Lisa Mirabelle dahin. Bald erkrankt sie an Aids und versucht in bitterem Übermut, andere mit ins Verderben zu ziehen und mit dem tödlichen Virus zu infizieren.
