Der U.S.-amerikanische Drogenkrieg in Kolumbien von Mayer,  Natalie

Der U.S.-amerikanische Drogenkrieg in Kolumbien

Zur "Innenseite der Außenpolitik"

Kolumbien: das ist Land der Drogen, der Mafia, der Dschungelkämpfe und hin und wieder Heimat berühmter Künstler oder Sportler. In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschmelzen dabei Bilder aus Filmen wie „Blow“ oder „Lord of War“ mit Berichten zu Geiseln der Fuerzas Armadas Revolucionarias, der immer noch schlagkräftigsten Guerillabewegung Kolumbiens. Mafiabosse in feinen Anzügen verkaufen Kokain und Waffen, während im Dschungelcamp des Grauens vom einfachen Bauern bis zur Präsidentschaftskandidatin Kolumbianer von Kolumbianern gefangen gehalten werden. Kolumbien, das ist auch der rechtskonservative Widersacher eines Hugo Chávez oder eines Rafael Correa und zuverlässiger Verbündeter Washingtons in der westlichen Hemisphäre. Und die USA sind es, die seit Jahrzehnten als dritte Partei im kolumbianischen Dschungel Drogen und Guerilla bekämpfen. 1999 schaffte es Kolumbien auf Platz 3 der Top- Empfängerländer U.S.-amerikanischer Auslandshilfe und belegt seitdem konstant einen der oberen Plätze. Woher kommt dieses massive Engagement für ein Land, das auf dem geostrategisch eher unbedeutenden südamerikanischen Kontinent liegt? Die großen Themen internationaler Politik finden sich hier schließlich höchstens in abgeschwächter Form wieder. Internationaler Terrorismus, Krisenherde, Ressourcensicherung oder wirtschaftliche Herausforderungen – all dies lenkt den Blick auf andere Weltregionen. Und dennoch pflegt Washington nicht nur auf diplomatischer Ebene engste Kontakte. Neben den regelmäßigen Besuchen und Gegenbesuchen bei denen immer wieder die finanzielle Unterstützung und gegenseitige Verbundenheit beschworen wird, sind tagtäglich Militärberater der U.S.-Armee, Agenten der Drug Enforcement Administration aber auch private U.S.-amerikanische Sicherheitsfirmen im Einsatz. „The War On Drugs“ – der Krieg gegen die Drogen ist dabei für die USA oberste Motivation. Aus politikwissenschaftlicher Sicht gestaltet sich dieser amerikanische Drogenkrieg in vielerlei Hinsicht als Problem. So handelt es sich um ein Phänomen, bei dem ein staatlicher Akteur gegen nicht-staatliche Akteure vorzugehen versucht, die von einem anderen, freundlich gesinnten staatlichen Akteur aus agieren. Die politische Propaganda, die zur Rechtfertigung dieses Vorgehens angewandt wird, lässt vermuten, dass die innenpolitische Dimension, also die Bedrohung für die amerikanische Bevölkerung, ausschlaggebend ist. Erst in den letzten Jahren werden auch Argumente hinsichtlich einer Stabilisierung der kolumbianischen Demokratie oder der Bekämpfung des Terrorismus herangezogen. Natalie Mayer nähert sich dieser Problematik mit Hilfe von Andrew Moravcsiks Theorie des Neoliberalismus und Christopher Daases Ansatz zur Risikokonstruktion und beschäftigt sich intensiv mit den innenpolitischen Prädispositionen des U.S.- amerikanischen Engagements in Kolumbien. Die Verfasserin kann deutlich machen, wie Werthaltungen und Bedrohungsperzeptionen zu einer dauerhaften Externalisierung des Drogenproblems der USA geführt haben, mit dem damit einhergehenden Fokus auf Anbau- und Transitländer. Intensiv beleuchtet werden dabei relevante innenpolitische Akteure sowie institutionelle und kulturelle Faktoren. Dadurch kann gezeigt werden, dass trotz eines objektiv messbaren weitgehenden Versagens der angebotsfokussierten Strategien, innenpolitische Präferenzen in Bezug auf das Thema Drogen seit über 100 Jahren stabil geblieben sind und die Risikopolitik der außenpolitischen Elite der USA lenken. Abgerundet wird die Studie durch einen aktuellen Blick auf die U.S.-amerikanische Drogendiskussion.

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