Das Haus des Vaters
Roman
Marion Dick, Ángela Pradelli
Nachbar Ramón versucht, den Baum vor seinem Haus zu fällen. Sein Wurzelwerk sei zu stark geworden, sagt er. Die Ich-Erzählerin schaut
ihm zu. Sie mag Ramón; er war der beste Freund ihres Vaters, der soeben gestorben ist. Der Vater ist beider Leerstelle, der präsente Abwesende.
Und so ist Das Haus des Vaters eine doppelte Erzählung des
Abschiednehmens. Ramón und die Erzählerin tauschen Erinnerungen
an den verstorbenen Freund beziehungsweise Vater: glorreiche Momente, die den beiden Männern gehörten, Zärtlichkeiten und Zänkereien
zwischen Vater und Tochter. Zugleich beginnen sich die beiden Hinterbliebenen im Jetzt zu nähern. Ihre jeweils unterschiedliche Art, mit dem Verlust umzugehen, wie sie sich mal umeinander kümmern, mal ratlos gegenüberstehen, macht Leserinnen und Leser oft schmunzeln oder
lässt sie nachdenklich werden. Der argentinischen Autorin ist hier ein stilles, heiteres, eindringliches Buch gelungen.