Bürgerliche Bohème von Dimpfl,  Monika, Reichert,  Carl L, Schmitz,  Oscar A

Bürgerliche Bohème

Mely, Amélie oder Amalie Sanders – je nach Stimmungslage und Alter – heißt eine junge Dame aus dem Norden Deutschlands, die im München der Jahrhundertwende eine Karriere sowohl als Künstlerin wie als Dame der Gesellschaft sucht. Als konsequente Halbjungfrau wirft sie sich ins bunte Faschingstreiben, heiratet zwischendurch einmal, bleibt aber stets unzufrieden mit ihrer Stellung und der Welt. Sie läßt sich scheiden und taumelt wie ihr Bruder Hermann weiter ziellos durch die Bohème. Schließlich reüssiert sie, als sie unter dem Pseudonym Amalasunta einen Schlüsselroman mit dem Titel Wenn wir Frauen erwachen .. veröffentlicht.

Oscar A. H. Schmitz (l873 -1931) wußte, was er da schrieb. Er war selbst ein fester Bestandteil der Münchner Bohème der Jahrhundertwende. Heute ist er freilich völlig vergessen, obwohl sein Werk sehr umfangreich ist und zahlreiche Auflagen erlebte. Bürgerliche Bohème hieß beim ersten Erscheinen im Jahr 1912 noch Wenn wir Frauen Erwachen … Ein Sittenroman aus dem neuen Deutschland und rief einigen Widerspruch unter gekränkten Personen hervor, die sich darin zu erkennen meinten: Franziska Gräfin zu Reventlow, Karl Wolfskehl, Stefan George, Franz Hessel etwa.

Die Herausgeber, Monika Dimpfl und Carl-Ludwig Reichert, leben, forschen, publizieren und arbeiten seit langem und immer ein bißchen bohèmisch in München.
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»Oft zitierte Franz Hessel eine Strophe, die er einst auf mich für den weiland ‚Schwabinger Beobachter‘ gedichtet hatte:

Der ist aus zähem Fleisch und überlebt euch alle,
Kriecht aus dem Labyrinth, wie aus der Mausefalle,
Er wandelt sich in Wesen wie Geschlecht,
Und paßt nur auf, am Schluß behält er recht.«

»Mein späterer Roman Bürgerliche Bohème und Franziska v. Reventlows Aufzeichnungen des Herrn Dame […] sind die einzigen Darstellungen jener Bewegung aus der Feder Zugehöriger.«

»Ich möchte Ihnen doch gar zu gern etwas von dem Schmitzbuch erzählen, aber Sie dürfen es ja niemand sagen, daß ich davon erzähle, ich habe natürlich tiefe Diskretion gelobt. Vor allem habe ich daran gesehen, wie ungemein taktvoll unser Buch dagegen ist. Schmitz verwahrt sich in einem Vorwort dagegen, daß er lebende Vorbilder kopiert hätte, feiert dafür aber Orgien von Taktlosigkeit in Bezug auf Wolfskehls und Fuchsens und die einzige Frau, die er anerkennt, ist sichtlich Käthchen Brauer. Das Treiben bei Künstlerfesten wird sehr hübsch als ‚Schwabinger Ferkelei‘ bezeichnet. Kurz, die ganze Sache ist sehr übel, wird aber gewiß gelesen werden.«
Franziska v. Reventlow, November 1912

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