Bild und Negativität
Lars Nowak
Dass bildliche Darstellungen bis in unsere Tage zum Gegenstand praktischer und theoretischer Negationen werden können, belegen nicht zuletzt Bilderverbote und -stürmereien, über die in den aktuellen Massenmedien berichtet wird. Weniger leicht zu beantworten ist indes die alte Streitfrage, ob Bilder auch selbst jene Fähigkeit zur Verneinung besitzen, die der Verbalsprache fraglos zukommt, und, falls ja, inwiefern dies der Fall ist. Der vorliegende Sammelband bietet hierzu eine Vielzahl neuartiger Lösungsansätze an, die sich auf unterschiedliche – logische, semiotische, phänomenologische, dialektische, psychoanalytische und systemtheoretische – Negationsbegriffe stützen. Dabei wird ein breites Spektrum an Bildgattungen abgedeckt, das manuelle und technische, singuläre und serielle, unbewegte und bewegte sowie künstlerische, populärkulturelle und praktisch-instrumentelle Varianten gleichermaßen einschließt. Das Buch führt Beiträge aus verschiedenen mit dem Bild befassten Disziplinen, nämlich der Medienwissenschaft, der Kunstgeschichte, der Philosophie und der Wissenschaftsgeschichte zusammen, welche die verschiedenen Relationen von Bild und Negativität aus theoretischen, analytischen und historischen Perspektiven in den Blick nehmen.