Bewegungsdialoge bei Mutter und Kind von Lier-Schehl,  Hannelore

Bewegungsdialoge bei Mutter und Kind

Bewegungsmuster bei Beziehungsstörungen postpartal erkrankter Frauen und ihrer Säuglinge in einer stationären psychiatrischen Mutter-Kind-Station

Der frühkindlichen Beziehung einer Mutter zu ihrem Säugling wird in neuerer Zeit ein berechtigt größerer Stellenwert als noch vor zwei bis drei Jahrzehnten zugeschrieben. Die Bedeutsamkeit einer stimmigen Beziehungsgestaltung in den ersten Lebensmonaten zur Anbahnung einer sicheren Bindung bei der Entwicklung eines Kindes ist zwischenzeitlich wissenschaftlich gut erforscht und belegt. Säuglinge gestalten die ersten Beziehungserfahrungen aufgrund ihrer präverbalen Zeit in körpersprachlicher Weise. Als Tragling erleben sie das erste Lebensjahr intensiv mit ihren Elternteilen durch Körpersignalgebung und körperliche Resonanzen. Haltung und Bewegung in körperlicher Responsivität bilden die Grundlage im Bewegungsdialog von Eltern und Kind, der als Indikator Aussagen zur Qualität der Eltern-Kind-Beziehung treffen kann. Bei Auffälligkeiten in dieser frühen und fragilen Beziehungsanbahnung im Zeitfenster der Wochenbettzeit einer Mutter erhöht sich das Risiko von Beeinträchtigungen. Diese können sowohl durch das Elternteil wie auch vom Säugling ausgelöst werden, wobei es nicht um die Festlegung der Zuschreibung des Störbildes auf eine Person geht, sondern um die wichtige Feststellung der Störung in der Beziehungsgestaltung – die Beziehung ist der „Patient“ und nicht eine Person. Mutter wie Kind erleben sich beeinträchtigt, da sie bei missglückter Involviertheit den anderen in der Beziehung nur eingeschränkt gelungen erleben. Mangelnde oder gestörte Abstimmungen in diesem sensiblen Zeitfenster erhöhen den Risikofaktor einer chronischen Beeinträchtigung bzw. Störung der Beziehungsgestaltung und Bindungsentwicklung. Frauen mit seelischen Wochenbetterkrankung, ebenso wie chronisch seelisch kranke Elternteile, zeigen ohne professionelle Hilfe ein deutlich erhöhtes Risiko, keine stabile Erstbindung zu ihrem Kind aufbauen zu können. Diese Kinder können Vulnerabilitäten entwickeln, im weiteren Lebensverlauf selbst an seelischen, psychosomatischen oder Verhaltensauffälligkeiten zu erkranken. Begleitende, beratende oder therapeutische Unterstützung der Beziehungsgestaltung zwischen Eltern und ihrem Kind bereits in früher nachgeburtlicher Zeit sollte zum Selbstverständnis einer Gesellschaft gehören, durch Frühprävention einen Beitrag zur seelischen Gesundheit eines jeden Mitgliedes der Gesellschaft beizutragen und dies möglichst mit einem Langzeitblick, bezogen auf den Lebensverlauf eines kleinen Kindes. Positive, bindungsfördernde Erfahrungsintegrationen eines Säuglings im ersten Lebensjahr, belegt durch bisherige Ergebnisse der Neurobiologieforschung, bilden die Grundsteinlegung für eine gelungene und entwicklungsbereite Lebensoffenheit als soziales Wesen. Erst bei gelungenen Beziehungserfahrungen entsteht die notwendige Bereitschaft, aus einem sicheren Bindungsgefühl mit der notwendigen Frustrationstoleranz von Trennungs- und Ablösungsprozessen im sozialen Miteinander, ausreichend aufnahmefähig für Neues zu sein und ein einschätzbares Risiko- und Neugierverhalten mit Explorationscharakter zu zeigen. Die dadurch bedingte Entwicklung von Selbstvertrauen fördert unweigerlich eine positive Lernbereitschaft als notwendigem Bestandteil in der Autonomieentwicklung.

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