Bauzulieferindustrien in Deutschland – Struktur, Standortbedingungen und Entwicklungsperspektiven bis 2020 von Löbbe,  Klaus

Bauzulieferindustrien in Deutschland – Struktur, Standortbedingungen und Entwicklungsperspektiven bis 2020

Die Anzeichen mehren sich, dass die ein Jahrzehnt anhaltende Talfahrt am Bau zu Ende geht und zukünftig wieder mit moderatem Wachstum der Baunachfrage zu rechnen ist. Diese Frage hat nicht nur für das Baugewerbe, sondern auch für die ihm vorgelagerten Branchen – also die Bauzulieferindustrien – vitale Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wird gefragt, wie weit die Investitionsschwäche der Vergangenheit die Bauzulieferindustrien belastet hat, wie die Unternehmen auf die Herausforderungen reagiert haben und welche Chancen sich ihnen und den Beschäftigten auf mittlere Frist bieten. Die Studie legt einen relativ weit gefassten Begriff der Bauzulieferindustrie zugrunde. Strukturelle Veränderungen und fortschreitende Arbeitsteilung haben die Bauzulieferindustrie zu einer Querschnittsbranche mit einer breiten Palette der eingesetzten Rohstoffe, Technologien und Unternehmensformen gemacht. Insgesamt wird das Marktvolumen der Bauzulieferungen für 2005 auf gut 100 Mrd. Euro veranschlagt. Davon entfallen knapp 55 Mrd. Euro auf die Bauzulieferindustrien, der Rest auf den Handel und die Dienstleistungsbereiche. Bedeutende industrielle Zulieferer sind – neben der eigentlichen Baustoffindustrie – Teile der Holz-, Metall- und Kunststoffverarbeitung, der Chemischen Industrie, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik. Insgesamt dürften in diesen Industriezweigen im Jahr 2005 etwa 325.000 Personen von der Nachfrage nach Bauleistungen abhängig gewesen sein.
Seit Mitte der neunziger Jahre haben nahezu alle Bauzulieferindustrien deutliche Einbußen bei Umsatz und Beschäftigung hinnehmen müssen: Der nominale Produktionswert ist im Durchschnitt um 1,5 % p.a. gesunken, insgesamt gingen seit 1995 fast 220.000 Arbeitsplätze verloren. Der Rückgang wäre freilich noch schärfer ausgefallen, wenn die Bauunternehmen nicht steigende Teile ihrer Wertschöpfung auf die Lieferanten ausgelagert hätten. Einige Zulieferindustrien konnten überdies von den steigenden Ansprüchen der Verbraucher nach mehr Wohnkomfort, anspruchsvollerem Design und höherer Energieeffizienz profitieren. In den traditionellen Baustoffindustrien hingegen waren die Möglichkeiten, durch Produktinnovationen neue Märkte zu erschließen, den Gebrauchsnutzen der Erzeugnisse zu erhöhen und so die Preiselastizität der Nachfrage zu senken, eher begrenzt.
Von dieser Bestandsaufnahme ausgehend, versucht die Studie die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Bauzulieferindustrien abzuschätzen. So könnte das gesamtwirtschaftliche Wachstum in den Jahren 2005 bis 2020 wieder etwas höher ausfallen als in der Vergangenheit, könnten die Bauinvestitionen und die Bauproduktion mit einer nominalen Jahresrate von etwa 1,6 % wachsen. Obwohl die Hersteller baunaher Produkte aus der Kunststoff- und Gummiverarbeitung, der Chemie, der Holz- und Metallverarbeitung überproportional zulegen würden, bliebe die klassische Baustoffindustrie der bedeutendste Lieferbereich. Zum Abschluss der Studie werden wirtschafts- und industriepolitische Implikationen erörtert und Vorschläge zur Ausgestaltung einer aktiven Industriepolitik unterbreitet.

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