Ausgrabungen im St.-Petri-Dom zu Bremen. Der Landesarchäologe der Freien Hansestadt Bremen / Die Gräber des Mittelalters und der frühen Neuzeit von Brandt,  Karl H, Henke,  W, Ilisch,  P, Petrascheck-Heim,  I

Ausgrabungen im St.-Petri-Dom zu Bremen. Der Landesarchäologe der Freien Hansestadt Bremen / Die Gräber des Mittelalters und der frühen Neuzeit

Der vorliegende Band beschreibt und katalogisiert die Gräber des Mittelalters und der frühen Neuzeit des St- Petri Doms zu Bremem. Er gliedert sich in einen Textteil und einen ausführlichen, reich bebilderten Katalogteil. Schwerpunkt des Textteils sind die Gräber der Bremer Bischöfe (bis 845) und der nachfolgenden Erzbischöfe (bis 15. Jahrh.). Sowohl die frühmittelalterliche Bischofssepultur (hier bis 1043) als auch die sie teilweise überdeckende hochspämittelalterliche Sepultur konnten herausgearbeitet werden. Von den 14 frühmittelalterlichen Bischofsgräbern (ohne Willehad, den ersten Bremer Bischof) im Altarhaus, im Chor und in der Michaeliskapelle waren nur drei unberührt (St. 3: Unwan, + 1029; 6: Bezelin, + 1043; 39: Liawizo I., + 1013), wobei lediglich eines (6) mit erzbischöflichen Insignien und Ornat ausgestattet war. Von den meisten übrigen wurden wegen der Elevation der Heiligen Ansgar und Rimbert und der Translozierung mehrerer anderer in ein Sammelgrao jedoch die Grabgruben nachgewiesen. Im Gegensatz zu den Schriftquellen konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß das Sammelgrab in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts anläßlich der Beisetzung der ersten Erzbischöfe in diesem Bereich angelegt wurde und daß nicht alle 14 transloziert wurden (Urkunde von 1242), sondern nur neun. Mit Hilfe eines Gräberplanes der frühmittelalterlichen Sepultur (?Hannoverscher Plan“) konnten alle ausgeräumten Grabgruben identifiziert werden. Eine Neubewertung seiner Entstehungszeit (Goetting) erlaubt zudem, ihn ursächlich mit der Translozierung in das Massengrab zu verbinden. Als besonderes Ergebnis wird die Entdeckung des Reliquiengrabes des hl. Willehad unter dem Bezelin-Grab (6) herausgestellt, dessen Gebeine anläßlich der Weihe des Ansgar- Domes 860 in den Dom zurückgeholt worden sind, nachdem sie von seinem Nachfolger Willerich ( + 838) in einer noch nicht lokalisierten Kirche vor Seeräubern in Sicherheit gebracht worden waren. Ebenfalls frühmittelalterliche Erdgräber in einem nördlichen Altarhausannex, darunter ein Frauengrab, werden nach englischen Parallelen als Porticus- Bestattungen gedeutet. In der hoch-spätmittelalterlichen Sepultur des bestehenden Bauwerks waren die Bestatteten meist reich mit Ornaten (Bd. 3), Bischofsstäben, Kelchen und Patenen ausgestattet. Eine namentliche Identifizierung war über die zu grobe kunsthistorische Datierung (besonderer Beitrag) allein nicht möglich. Weil außerdem die Lebensdaten der meisten Bischöfe unbekannt und mindestens neun nicht im Dom bestattet worden sind, konnte auch eine Kombination kunsthistorischer Daten mit Sterbedaten (Bd. 1) nur ausnahmsweise zum Erfolg führen (z.B. Grab 19: Gerhard II. 1219-1258). Für aas schon früher identifizierte Grab 7 konnte eine Umwidmung vorgeschlagen werden. Zwei Gräber in der Mittelachse westlich der Sculptur konnten mit einiger Wahrscheinlichkeit höheren Klerikern (Dompröbste ?) zugeschrieben werden. Weniger Raum im Textteil nimmt die Behandlung der frühneuzeitlichen bürgerlichen und klerikalen Bestattungen (bis 1810) ein. Ein auf Autopsie beruhender Beitrag von I. Petrascheck-Heim zu den Textilien dieser Gräber bringt neue Aufschlüsse über die Bestattungssitten dieser Zeit. Einige Münzen in Gräbern bzw. im Zusammenhang damit gaben Veranlassung, diesem Band einen Beitrag über die Fundmünzen (P. Ilisch) anzufügen. Der Katalog mit 134 Nummern berücksichtigt auch einige nur nachrichtlich überlieferte Gräber und ist mit 127 Seiten der umfangreichste Teil des Bandes. Der Beschreibung liegt folgendes Schema zugrunde: 1. Lage im bestehenden Bauwerk; Datum der Entdeckung. 2. Grabtyp; Grabgrube und Grabgrubenfüllung. 3. Belegungsart; Primär- oder Nacnbestattung; Skeletterhaltung. 4. Textilien: Ausstattung und Erhaltung bei der Bergung. 5. Beigaben nach Art, Form und Lage in der Reihenfolge ihrer Freilegung. 6. Bergung: Datum, Umfang und Methode. 7. Kurzkommentar: Geschlecht, Zeitstellung, Identifizierung, Lage im zeitlich entsprechenden Bauwerk. 8. Bisherige Publikationen zu 1. bis 7. In den Katalog eingearbeitet sind auch Gutachten über Keramik, Mörtel, Metall, frühneuzeitliche Textilien sowie zoologische und botanische Bestimmungen.

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