Anas Entscheidung

März 1982: in Argentinien nähert sich die Diktatur ihrem Ende. Immer noch ist jegliche Regimekritik untersagt, und „kommunistische“ Aktionen werden brutal bestraft: zum Beispiel eine Bitte von Studenten, die Mensapreise für ärmere Kommilitonen zu senken. Luis ist einer von ihnen; fast einen Monat wird er in einem geheimen Militärlager gefangen gehalten und ist bei seiner Rückkehr körperlich und seelisch aufs tiefste verletzt. Seine jüngere, behütet aufgewachsene Schwester Ana begleitet Luis zu einem Fischerdorf an der Atlantikküste, damit er sich dort erholen kann.
Was ist ihm in der Haft geschehen? Warum will er sein Medizinstudium abbrechen? Weshalb empfindet er jetzt ausnahmslos alle Menschen als Feinde? Luis schweigt und Ana weiß: Wenn sie ihn zurück ins Leben holen will, muss sie sein Schweigen brechen. Durch diese Aufgabe gewinnt sie an Stärke, Mut und Selbstständigkeit und findet einen neuen Freund, der ihr beisteht. Was sie sich vorgenommen hat, scheint zu gelingen – doch dann kommt der Augenblick, in dem sie wünscht, die Wahrheit nicht erfahren zu haben …